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Da ich mich nach Tests richte, die aber bei ALDI wegen der Aktionen meistens nicht voraus vorliegen, heute ein Testbericht über das Alu City Bike, das es ab nächster Woche bei ALDI gibt. Denn ich denke, es ist weitgehend zu dem identisch, das ich vor drei Jahren kaufte und erscheint auch jedes Jahr zur selben Zeit im Prospekt.
So kann ich einen Bericht über drei Jahre abliefern, anstatt einem kurzen Ausprobieren. Wichtig ist sicher, wofür man das Fahrrad einsetzt. Ich habe keinen Führerschein, also erledige ich "per Pedes" alle kurzen Strecken und alle Einkäufe. Zwei bis dreimal pro Woche gehe ich auch zum Sport in den Nachbarort. Ich komme so auf eine Fahrleistung von 25 bis 25 km pro Woche. Das ist sicher mehr, als die meisten in der Stadt zusammenradeln, aber deutlich weniger, als wenn man mit ihm zur Arbeit fährt oder auf dem Land ist. Vielleicht aber gerade für eine mittlere Nutzung repräsentativ.
Ich bin sogenannte City oder Hollandräder gewohnt, vor allem liegt mir an einer Rücktrittbremse, weil ich die von klein auf gewohnt bin. Da ich in den Wintermonaten auch noch mein altes Rad einsetze damit es nicht ganz so schnell durchrostet, kann ich auch recht gut vergleichen.
Verglichen mit meinem alten Rad, das zu DM-Zeiten 999 Mark im Fachhandel kostete, schlägt sich das ALDI Rad recht gut. Es ist leichter, wahrscheinlich durch den Aluminiumrahmen und ich komme auch leichter vorwärts, muss also weniger stark treten bzw., habe meistens einen Gang höher eingelegt. Mit den sieben Gängen komme ich hier auf den Fildern gut zurecht. Bei uns ist es durchaus hügelig, aber nicht wie im Gebirge. Steigungen von 5-10 % kommen auf dem Weg durchaus vor und sind ohne in den letzten Gang schalten zu müssen meisterbar. Die Gänge rasten nach drei Jahren ohne Inspektion auch noch sauber rein und schalten sofort.
Es ist das erste Fahrrad bei dem man tatsächlich die Endmontage und Einstellung nur mit dem mitgelieferten Inbus-Schlüssel (er ähnelt dem von IKEA) erledigen kann. Man braucht ihn eigentlich nur für den Lenker. Der Schnappverschluß für den Fahrradsattel machte in den ersten drei Monaten Probleme, als langsam wieder der Sattel sank und alle paar Wochen neu eingestellt werden musste, danach war Schluss damit. Wahrscheinlich war das Rohr anfangs zu glatt und hat nun etwas mehr Haftreibung.
Zu kritisieren habe ich nur vier Dinge. Das eine sind die Reifen. Es sind Reifen mit den normalen Ventilen. Ich tendiere zu denen mit Autoventilen, was auch zu der auch dieses Jahr zeitgleich angebotenen Fussluftpumpe passt. Meine Erfahrung mit normalen Ventilen ist, das die Fahrradluftpumpen irgendwann nicht mehr sauber abdichten und man eine neue kaufen muss. Bei den Adaptern für Fusspumpen ist es eine wackelige Angelegenheit. Sie fliegen oft beim Pumpen wieder ab. Daher finde ich die Autoventile viel praktischer, aber das ist Geschmackssache. Wer natürlich bei einer Panne flicken und neu aufpumpen muss, wird wohl die erste Alternative wählen. Nur gehe ich bei einem City Bike eben nicht von dem Einsatz bei größeren Touren aus.
Das zweite ist der Gepäckträger. Er ist eine einfache Konstruktion mit wenig Spannung auf dem Träger. Also einige Säcke Blumenerde rutschfest einspannen geht nicht. Wer immer einen Korb einsetzt, dem kann das aber egal sein. Dafür reicht er allemal aus oder man nimmt einige Spanngummis um dieses Manko auszugleichen.
Die Bremsen sind für meine Hände etwas weit weg vom Lenker, so erreiche ich sie eigentlich nur mit den Fingerspitzen und bremse meistens mit der Rücktrittbremsen. Dabei habe ich als Mann die Damenvariante gewählt (wegen des leichteren Einstiegs) sodass ich eigentlich wegen der Anpassung an kleinere Hände leichter an die Bremsen kommen sollte.
Zuletzt das Dauerärgernis: Der Reflektor. Er sitzt zu lose und man kommt mit Werkzeug auch nicht richtig an ihn heran um ihn richtig fest zu schrauben. Selbst wenn, reicht eines der vielen Schlaglöcher oder Bodenwellen auf den Feldwegen die ich befahre aus, dass das Licht wieder 3 m vor mir auf den Boden zeigt. Das ist ziemlich ärgerlich, auch weil ich selbst im Sommer zweimal nachts unterwegs bin auf Wegen die nicht beleuchtet sind. So ist der Griff in der Fahrt um den Reflektor hochzuziehen fast schon üblich. Eine Lösung wäre hinten ein kleines Gegengewicht, dass der Reflektor nicht durch das Gewicht der vorderen Linse bei lockerem Sitz automatisch nach vorne kippt.
Diese Einschränkungen muss man aber in Relation sehen - in Relation zu dem Preis von 229 Euro. Für den Preis gibt es normalerweise nur deutlich einfache Fahrräder mit einer Dreigangschaltung. Da kann man noch 10-15 Euro für ein Akkulicht und einige Fahhradspanner drauflegen und damit die wichtigsten Einschränkungen meistern. Zu Empfehlen als Zubehör sind die Fahrradtaschen vom Typ "Shopper" - zusammen mit einem Fahrradkorb wickele ich so seit drei Jahren alle Einkäufe eines zwei Personenhaushaltes ab und bekomme auch alles unter.
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