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Nach 3 Tagen im All sah Aldrin aus dem Fenster und er sah etwas komisches. Es war heller als jeder Stern und es war nicht ganz punktförmig wie es Sterne sind. Es sah aus wie ein Zylinder. Als er es durch das Teleskop betrachtete (Gedacht für die Navigation hatte die Columbia zwei Teleskope mit zweifacher und 28 facher Vergrößerung an Bord) sah es aus wie ein „L“. Aldrin schätzte es auf 100 Meilen entfernt. Er machte Collins und Armstrong aufmerksam und sie sahen es auch. Nun entbrannte eine Diskussion was es ist und wie man die Bodenkontrolle fragen könnte. Schließlich hörten Millionen von Menschen den Sprechfunk mit. Die wahrscheinlichste These war, dass es die ausgebrannte S-IVB Oberstufe war, die auch einen Mondkurs einschlug. Nach dem TLI (Translunar Injection) entfernte sich aber zuerst Apollo 11 von der S-IVB, führte später auch noch einige kleinere Kurskorrekturen durch und die S-IVB selbst entließ den Treibstoff durch das Haupttriebwerk, wo er zwar nicht verbrannte, aber durch die heiße Brennkammer verdampfte und so auch noch einen kleinen zusätzlichen Schub erzeugt – die S-IVB würde somit einen anderen Kurs als Apollo 11 einschlagen und in eine Sonnenumlaufbahn gelangen. So nach 2 Tagen, 12h, 45 min und 46 s kam folgende Anfrage an Mission Controll von Neil Armstrong:
060:45:38 Armstrong: Houston, Apollo 11.
060:45:41 Duke: Go ahead, 11. Over.
060:45:46 Armstrong: Do you have any idea where the S-IVB is with respect to us?
Das schien unverfänglich genug zu sein und in der Tat hat in Houston niemand kapiert was hinter dieser Anfrage steckte. So wurde dies auch so kommentiert:
060:45:50 Duke: Stand by.
„PAO: This is Apollo Control at 60 hours, 47 minutes. We just got a call from the spacecraft requesting that we give them the position of the S-IVB in respect to the spacecraft and we’re currently coming up with that bit of information, so we’ll stand by.“
Nach 3 Minuten kam die Antwort:
060:49:02 Duke: Apollo 11, Houston. The S-IVB’s about 6,000 nautical miles from you now. Over.
060:49:14 Armstrong: Okay. Thank you.
Die S-IV B war also über 11000 km (1 nm = 1,852 km) von Apollo 11 entfernt. Sie konnte es nicht sein. Doch was war es dann?
Die Apollo Besatzung vermutete nach dem Flug es wäre ein SLA – Die Abkürzung steht für „Saturn Lunar Adapter“. Zwischen S-IV und dem CSM befanden sich 4 SLA, welche die Mondfähre umgaben. Als sich das CSM sich abtrennte wurden die 4 SLA abgetrennt und die Mondfähre lag frei und konnte angekoppelt werden. Jedes der vier Teilstücke war ein gebogenes Trapez in Form eines Viertelkreises. Es hatte einen Durchmesser von 3.91 am Service Module und 6.60 m an der Basis und eine Höhe von 8.5 m.
Nun kann es ein SLA sein, dass die Astronauten gesehen haben? Zuerst einmal die Entfernungsschätzung von 100 Meilen ist bedeutungslos – wie will man im Weltraum eine Entfernung schätzen? Es gibt keine Vergleichsmöglichkeit. Aber nehmen wie mal an, es wären tatsächlich 100 Meilen (161 km) gewesen. Dann würde ein Element von 8.5 x 5.2 m (Mittel aus 3.9 und 6.6 m Breite) Größe bei 80 % Reflexionsgrad müsste eine Helligkeit von -3,2 Mag bei 161 km Entfernung besitzen (abgeleitet aus den Werten des Vollmondes mit -12.6 mag und 12 % Reflexionsfähigkeit).
-3,2 Mag ist in der Tat heller als jeder Stern, nur die Venus kann mit -4,4 mag noch heller werden. Ein SLA könnte es also gewesen sein, wenn diese Entfernung von 100 Meilen stimmen würde. Anders als die Saturn IVB Stufe ändert es seinen Kurs nicht nach der Abtrennung. Trotzdem sollte Apollo 11 durch die Midkurs-Korrekturen sich von den SLA nicht nur in der Horizontalen entfernt haben, sondern auch in der Bahnrichtung. so fand am ersten Tag eine Kursveränderung um 5.2 m/s statt – Über 40 weitere Stunden müsste Apollo 11 rund 75 km in der Bahnrichtung von jedem SLA entfernt haben – diese müssten nun hinter dem Fahrzeug sein.
Trotzdem spricht viel dafür, dass es ein SLA war, denn sie S-IVB ist zwar größer, aber in 6000 Meilen Entfernung sicher nicht mehr so hell. Über das Objekt selbst ist sich die Besatzung nicht ganz einig. Im Teleskop sah es aus wie ein Zylinder (Aldrin) oder zwei verbundene Ringe (Armstrong). Aldrin ist sich sicher bei der Rotation einen Hohlzylinder gesehen zu haben, was für eine S-IVB spricht. Die S-IVB hat eine Länge von 17,8 m bei einem Durchmesser von 6.6 m. Aus rund 11100 km Entfernung wäre sie nur noch 0,12 x 0,32 Bogensekunden groß, was deutlich unter der Auflösung des menschlichen Auges liegt. Selbst mit 28 facher Vergrößerung (durch das Teleskop) hat das Auge nur eine Auflösung von rund 2 Bogensekunden. Die Besatzung hätte es mit Sicherheit nicht als ausgedehntes Objekt wahrnehmen können. Ein SLA in 100 Meilen Entfernung wäre dagegen mindestens 6. Bogensekunden groß gewesen – Deutlich über der Auflösung des Auges bei 28 facher Vergrößerung. So spricht vieles für ein SLA in naher Entfernung. Die 100 Meilen (es können auch 50 gewesen sein, aber bestimmt nicht 200) sind dann sogar eine gute Schätzung.
Wer es genau nachlesen will. Der tue es hier. Man suche nach „Do you have any idea where the S-IVB is with respect to us?“
So bleibt nur die Lösung SLA (diese sind aber nicht zylinderförmig) oder, ich wage es kaum auszusprechen – wollten tatsächlich die Außerirdischen, von denen Buttlar und Däniken seit Jahrzehnten sprechen, nun endlich auch die Mondlandung life beobachten. Könnten wie sie nicht mal kontaktieren? Es gibt noch jede Menge Leute auf der Erde, die behaupten wir waren niemals auf dem Mond….
Es gab noch ein zweites Vorkommnis. Bei Apollo 10 hörten die Astronauten auf der Mondrückseite ein seltsames pfeifendes Geräusch:
04 06 13 02 LMP That music even sounds outer-spacey, doesn't it? You hear that?
That whistling sound?
04 06 13 06 CDR Yes.
04 06 13 07 LMP Whooooooo. Say
your –
04 06 13 12 CMP Did you hear that whistling sound, too?
04 06
13 14 LMP Yes. Sounds like – you know, outer-space-type music.
04 06 13
18 CMP I wonder what it is.
...
04 06 17 58 LMP Boy, that sure is weird music.
04 06 18 01 CMP We're going to have to find out about that. Nobody will believe
us.
04 06 18 07 LMP Yes. It's a whistling, you know, like an outerspace-type
thing.
04 06 18 10 CMP Yes... VHF-A ...
04 06 18 16 LMP Yes. I wouldn't believe
there's anyone out there.
Sie beschlossen das geheim zu halten. Da sie auf der Mondrückseite waren gelangte der Funkverkehr nicht direkt zur Missionskontrolle. Er wurde jedoch auf einen Bandrekorder aufgezeichnet und überspielt wenn das Raumschiff wieder in Funkreichweite war. Er wurde nach der Mission ausgewertet und die NASA veröffentlichte Abschriften im Jahre 1973. Da wanderten sie in die Bibliotheken, bis 2008 man begann das Apollo Lunar Surface Journal aufzubauen und alle Sprachaufzeichnungen als kommentiertes Transscript online stellte. Später berichteten andere Astronauten über derartiges. Nicht aber die Crew von Apollo 8 und das Phänomen trat nur auf wenn man auf der Mondrückseite war und das LM angekoppelt war. Das sind auch die Schlüssel zur Erklärung. Sowohl Kommandokapsel wie Mondlandefähren hatten Sender im VHF-Band für die Sprachkommunikation. In kurzer Distanz kam es zur Interferenz der Sender die auch bei Inaktivität eine geringe Leistung hatten. Das Empfängersystem sollte die Sprache von Mission Controll wiedergeben und musste das Signal verstärken. Da die Entfernung von der Erde im Laufe der Mission stark schwankte, von einem niedrigen 220 km hohen Orbit bis zu 400.000 km Distanz war die Verstärkung variabel so dass die Astronauten immer die Meldungen des Capcoms verstanden. Auf der Mondrückseite schirmt der Mond die Empfänger von allen irdischen Signalen ab und so wurden die schwachen Interferenzen stark verstärkt bis man eine "Musik" hörte.
Artikel erstellt am 5.7.2009, Artikel zuletzt bearbeitet am 22.7.2019
Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.
Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.
Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.
Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.
Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.
Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.
Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.
Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.
Mehr über diese und andere Bücher von mir zum Thema Raumfahrt finden sie auf der Website Raumfahrtbücher.de. Dort werden sie auch über Neuerscheinungen informiert. Die Bücher kann man auch direkt beim Verlag bestellen. Der Versand ist kostenlos und wenn sie dies tun erhält der Autor auch noch eine etwas höhere Marge. Sie erhalten dort auch die jeweils aktuelle Version, Bei Amazon und Co tummeln sich auch die Vorauflagen.
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