So kalte Augen…

Ich (2009)Ich weiß, die meisten besuchen meinen Blog wegen der Raumfahrt-Themen. Aber mich treibt (zum Glück) auch anderes um. Also heute mal wieder ein Eintrag in die Rubrik "Small-Talk". Gestern Abend habe ich mir auf der ARD den Tatort angesehen. Genauer gesagt der Tatort "Frauenflüsterer". Eigentlich, weil ich das Gespann Thiele/Boemer mag. Da fiel mir die Nebendarstellerin der "Betty" auf. Ich habe den ganzen Tatort über nachgedacht, woher ich sie schon kenne und dacht irgendwie an eine Rolle als jungendliche Verführerin in irgend einem Film. Nach dem Tatort habe ich dann mal nachgeschaut wie der Name der Schauspielerin ist (Nora von Waldstetten) und als ich dann die bisherigen Arbeiten sah, wusste ich auch sofort woher: Sie hat in einem anderen Tatort vor ein paar Monaten, die Rolle eine Schülerin gespielt, die einen Mitschüler zusammen mit einem Komplizen ertränkt hat und später einen zweiten Schüler, als dieser es spitzkriegte, ebenfalls umbringen wollte. Durch die Presse ging die Figur als "Kalter Engel".

Das leitet mich zu meinem Thema. Der Physiognomie. Wir neigen dazu Menschen nach ihrem Aussehen, vor allem aber nach ihrem Gesicht zu beurteilen. Ich wage zu prognostizieren dass Nora von Waldstetten wegen ihrer weit auseinanderliegenden, schmalen Augen und schmalen Lippen wohl kaum die Rolle einer "netten Mädchens" bekommen wird. Sie wird auf solche Rollen wie der Femme-fatale, oder Mörderin festgelegt werden. Sie ist nicht die einzige: Mario Adorf war beginnend von den Karl-May Western auf die Rolle des Bösewichts und Schurken festgelegt. Oder könnten sie sich Clint Eastwood als feurigen Liebhaber vorstellen? Das ganze geht natürlich auch in die umgekehrte Richtung. Tom Hanks, ist immer der "Nice Guy", selbst wenn er wie in "the Green Mile" einen Gefängnisaufseher spielt. Noch schlimmer erwischt es meistens Frauen. Sie werden noch eher auf Rollen abonniert. Können sie sich Meg Ryan als Massenmörderin vorstellen? Die Zahl der Schauspieler die es geschafft haben, ein breites Spektrum an Rollen zu übernehmen, ist klein, vor allem in jüngerer Zeit. Eine Ausnahme war Arnold Schwarzenegger, der es schaffte von Action Filmen weg zu kommen ins komödiantische Fach.

Warum ist das so? Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass das Gesicht und sein Ausdruck wenig über jemanden aussagt. Trotzdem gab es in der Vergangenheit immer wieder Bestrebungen den Charakter eines Menschen an seinen Gesichtszügen fest zu machen. Man versuchte Verbrecher anhand von bestimmten Charakterzügen fest zu machen. Der Übergang, wenn man diese Theorie erst mal als beweisen ansieht, zu einer Rassenlehre, bei der dann bestimmte Menschen wegen ihrer für ihre Rasse charakteristischen Gesichtszüge minderwertig sind, ist nicht weit und das gab es ja auch schon. Die Frage, die ich mir stelle ist, ist die, wie wir auf diese Idee kommen. Zwei Ideen habe ich. Das eine ist, das wir Menschen die wir schön oder sympathisch finden, weil sie bestimmt Charakterzüge haben auch einen positiven Charakter unterstellen. Jemand, der davon abweicht dann vielleicht einen schlechten Charakter? Das ist nicht von der Hand zu weisen. Untersuchungen zeigen, dass man "schönen" Menschen auch unterstellt, das sie erfolgreich sind. Aufgrund der positiven Wirkung auf andere, haben sie es auch leichter. Nur nützt das natürlich nichts wenn in dem schönen Menschen ein linker Egozentriker steckt.

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Wer bestimmte, wer als erstes auf dem Mond landet?

Ich lese gerade von James Hanser die Neil Armstrong „First man„. Normalerweise lese ich auch englischsprachige Bücher ganz. Aber das waren bislang Bücher aus der „Ich Perspektive“, geschrieben von Astronauten oder Flug Direktoren. Von diesen unterscheidet sich das Buch zum einen in der Dicke und zum anderen weil es ein Historiker geschrieben hat. Das merkt man. Was interessiert einen Raumfahrtbegeisterten? Es sind die Geschichten hinter der Geschichte. Wie sieht das Training eines Astronauten aus? Wie hat er selbst den Flug erlebt? Das alles kommt in diesem Buch zu kurz. Dafür ist er auf Zahlen fixiert. Sie wollen wissen welche Schulnoten Neil Armstrong auf der Akademie hatte? Kein Problem. Das finden sie in dem Buch. Exemplarisch wird dies in der Beschreibung des Trainings für die Mondlandung. Das wäre eine Möglichkeit genau zu beschreiben wie dieses ablief, eine Simulation einmal haarklein zu erläutern. Stattdessen wird es allgemein beschrieben und mit Zahlen garniert, (wie viele Stunden verbrachte Neil Armstrong in welchem Simulator?). Die einzige Begebenheit die näher erläutert wird ist eine Auseinandersetzung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin, als bei einer Simulation Armstrong auf die Mondoberfläche aufschlug. Daher überspringe ich in dem Buch ganze Abschnitte. Derzeit habe ich es fast halb durch und bin kurz vor dem Start von Apollo 11. Bislang fand ich es eher enttäuschend. Vor allem die technische Seite, wie die Ursache der Beinahe-Katastrophe von Gemini 8 kommt sehr kurz weg, Continue reading „Wer bestimmte, wer als erstes auf dem Mond landet?“

Die Lebenszone

In der Diskussion um das Terraformen des Mars wird gerne vergessen, dass er außerhalb der Lebenszone um die Sonne liegt. Zeit einmal dieses Thema näher zu betrachten. Die Lebenszone (habitable zone) ist vereinfacht gesagt, die Zone rund um einen Stern in dem Leben auf einem Planeten dauerhaft existieren kann. Dauerhaft ist relativ zu sehen, da sich Sterne verändern, aber zumindest über einen Zeitraum der auf der Erde benötigt wurde, um Leben hervorzubringen, also im Bereich von mindestens 1 Milliarde Jahre, optimal 3.5 Milliarden Jahre, solange gibt es schon Leben auf der Erde. Neben der allgemeinen Definition gibt es natürlich noch Unwägbarkeiten die dann zu unterschiedlichen Angaben führen. Zeit einmal das zu beleuchten.

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Von der Zuverlässigkeit von Quellen

Die Kommentare von Max zum Blog "Die wichtigen Fragen stellen" haben mich mal bewogen was zu der Zuverlässigkeit von Quellen zu sagen. Der in beiden Fällen zitierte Zubrin ist ja in Raumfahrtkreisen kein Unbekannter. Er hat vor etwa 15 Jahren einen "Mars-Direct Plan" entworfen, der einen interessanten Ansatzpunkt beinhaltete (Die Treibstoffgewinnung auf dem Mars), aber auch Dinge die so nicht machbar sind, wie z.B. die ganze Reise in einem Raumschiff durchzuführen (egal ob interplanetare Mission oder Mars Oberflächenmission oder Landung). Später hat er dann noch eins drauf gelegt und diesen Plan zur Terraformierung veröffentlicht, und die Mars Society gegründet, von der ich auch Post bekommen habe, weil eine realistische Sicht der Dinge nicht ihren Paradigmen entspricht. Mein Eindruck von den Gesprächspartnern war kein guter, ich habe elementare Kenntnisse in der Naturwissenschaft und Technik vermisst.

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