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Da ich inzwischen schon seit einigen Jahren Buchautor bei BOD bin an dieser Stelle einige Tipps. Der Aufsatz entstand 2011. Da BOD seitdem die Konditionen verbessert hat, habe ich einzelne Teile aktualisiert (mit "Edit:"). Die Absätze werden dadurch nicht wertlos, aber die Zahlen ändern sich doch,
Fangen wir zuerst einmal mit einer Frage an, die BOD offen lässt. Was macht man bei einer Zweitauflage. Bei meinen ersten beiden Büchern habe ich inzwischen aktualisierte Auflagen herausgebracht und ich habe beide Optionen durchprobiert. Da inzwischen viel über Amazon verkauft wird und sich dies sicher auch auf Bücher.de und Libri.de übertragen lässt beziehe ich mich explizit auf Amazon, da man dort ja auch sehen kann wie es mit Kundenurteilen ist.
Ich publiziere nur in BOD Classic, weil dies das billigste Format ist, in dem ein Buch in den Buchhandel kommt. Wer nur ein e-Book publizieren will hat mittlerweile auch dazu die Möglichkeit, nachdem das vorher nur gebundelt ging. BOD Fun ist nicht gedacht für den Buchhandel sondern z.B. für Doktorarbeiten die in Kleinauflagen erstellt werden müssen oder Selbstvermarkter: Buch gestalten, gleich die Exemplare bestellen und nach Erhalt den Vertrag kündigen. Die Konditionen wurden seit 2008 deutlich besser: damals kostete es noch 39 Euro ein Buch zu veröffentlichen + 1,99 Euro pro Monat bei 5 Jahren Vertragslaufzeit nun sind es 19 Euro, keine monatlichen Kosten bei 1 Jahr Vertragslaufzeit.
Vom BOD-Easyprint den ich lange benutzt habe bin ich inzwischen abgekommen. Er erzeugt riesige Dokumente die lange zum Upload brauchen. Vor allem ärgerlich: Wenn Openoffice beim Drucken eine Neuformatierung macht und dann die Seitenzahl durch eingefügte Leerseiten nicht stimmt kann man zwar den druck abbrechen, doch bis Easyprint dies mitbekommt vergeht eine Ewigkeit. Solange kann man keinen neuen Druck Auftrag starten. Besser und weniger große Dateien erzeugend ist ein PDF-Export von der Anwendung aus.
Die Frage ist: Soll man sich bei einer neuen Auflage eine neue ISBN geben lassen? Ich habe mir beim Gemini Programm (meinem ersten Buch) für die Neuauflage eine Neue geben lassen. Die Intension war, dass es einfacher ist, mit einer neuen ISBN bei der VG Wort die Mindestmenge von 100 verkauften Exemplaren nachzuweisen, weil ich dachte bei BOD erscheint dann auch ein neuer Posten in der Übersicht und den Abrechnungen.
Die Registrierung bei der VG-Wort würde ich in jedem Falle durchführen. Die Tantiemen variieren etwas von Jahr zu Jahr liegen aber zumindest bei rund 400 Euro. 50% dieser kann man beantragen, wenn das Buch mindestens hundertmal verkauft wurde. Das kann einem BOD auf Anfrage bescheinigen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen denn es bedeutet dass man in den 5 Jahren die man sich bei BOD bindet nur etwas mehr als 1 Exemplar pro Monat verkaufen muss.
Nun dem ist aber nicht so. In der Online Übersicht der Verkäufe geht es nur nach Projektnummer. Die summiert alle Verkäufe, egal welche Auflage. Es ist also von dieser Warte aus völlig egal ob man eine neue ISBN hat oder nicht - für den Teil bei BOD. Leider ist dies nicht so bei Amazon: Dort gibt es nun zwei Bücher von mir über das Gemini Programm. Das nicht mehr lieferbare über die erste Auflage und das neue. Weil das neue aber erst eine positive Kritik hat und das alte deren vier, kaufen die Leute in den ersten Monaten das alte, obwohl sie dann wahrscheinlich vom Händler (Amazon hat es selbst nicht mehr) entweder die Auskunft "vergriffen" oder die neue Auflage bekommen.... Da wäre es besser gewesen ich hätte die ISBN beibehalten. Es fängt also alles bei Null an. Alle Kundenurteile beziehen sich auf die alte Auflage und es dauerte über ein Jahr, bis das neue Buch beim Suchen bei Amazon vor der alten Auflage geführt wurde. Bis heute (nach zwei Jahren) hat es nicht an die erste Auflage angeschlossen, die sehr erfolgreich war als 2009 die Mondlandung sich jährte.
Umgekehrt beim ATV Buch. Hier habe ich die ISBN beibehalten, nachdem ich feststellte das es bei BOD keinen Unterschied macht. Es sollten nicht noch mehr "Phantomeinträge" bei Amazon auftauchen. Nur gibt es da ein anderes Problem: Bei Amazon gibt es bei den Kommentaren keinen Unterschied ob es die erste oder zweite Auflage ist. Mal abgesehen davon, dass sie nun die Restexemplare der ersten Auflage zum Preis der zweite verkaufen ist natürlich besonders ärgerlich, das die Rezensionen einfach übernommen werden - der wichtigste Antrieb für mich das ATV Buch neu zu schreiben waren aber gerade, dass ich es als mein schwächstes Buch empfand und Verbesserungsmöglichkeiten sah. Die Kommentare treffen sicher auf die erste Auflage zu, aber ich denke die zweite ist erheblich besser geworden. Weiterhin war die angegebene Seitenzahl auch die der ersten Auflage. Man kann dies verhindern, indem man das Buch umbenennt. Bei einem neuen Namen werden die Kommentare nicht übernommen, auch nicht bei Amazon's eigenem e-Book Portal KDP publizierten trotz gleichem Autor und Titel.
Daher mein Rat für Neuauflagen: War das alte Buch schon gut - ISBN beibehalten. War es schlecht: Neue ISBN!
Bei der Buchgestaltung gibt es einige Regeln. So z.B. für Ränder. Gut sieht es auch wenn es nach dem "goldenen Schnitt" . Das sieht wirklich gut aus. Das liegt vor wenn:
Das wären also für das Format 14,8 x 21 Ränder von 1 cm (innen), 1,5 cm (oben), 2 cm (außen) und 3 cm (unten).
Doch wer das einstellt bekommt Probleme bei dicken Büchern, weil man dort den Bundsteg nicht vollständig nutzen kann oder es stark biegen muss. Wenn man mit den Rändern hoch geht bleibt wenig Platz für den Text.
Die nächste Frage ist welche Schriftarten man einsetzt und in welcher Größe. Also für Fleißtexte wie sie bei Büchern vorliegen, sollte man eine Serifenschrift nehmen wie z.B. Times New Roman. Ich benutze diese auch bei Sachbüchern. Auch wenn man bei sachlichen Texte sonst eher in seriflenlosen Schriften setzt. Doch gilt dies wohl eher für kleine Texte. Ich orientiere mich hier mehr an Computerzeitschriften und Fachzeitschriften die es auch so halten.
Die Größe ist jedes Mal etwas, womit ich mir mir ringe, genauso wie bei den Rändern. Empfohlen werden von BOD 8 bis 11 Punkt. Ich muss zugeben. 11 Punkt habe ich noch noch nie eingesetzt. Das meiste von mir stammt in 9 Punkt. 10 ist besser zu lesen, 8 schon relativ klein. Ideal für den Leser wäre natürlich eine sehr große Schrift, aber das hat dann wieder Folgen auf die Seitenzahl, genauso wie großzügige Ränder. Ich meine man muss es mal als Buch gesehen haben. Der Ausdruck des Laserdruckers ersetzt deis nicht. Dort sieht auf einem DIN A4 Blatt alles klein aus.
Da der Druck bei BOD systembedingt teurer als bei einem Verlag ist, versuche ich immer mit möglichst wenig Seiten auszukommen, weshalb ich eher zu niedrigen Schriftgrößen tendiere.
Wichtig ist, dass der Satz auch ausgeglichen ist und der Leser eine Führung beim Lesen hat. Wer ein gut gestaltetes Buch oder eine Zeitschrift anschaut und das mit dem Brief aus dem Drucker vergleicht, stellt fest, dass die Zeilenabstände recht groß sind. Beim Buch kommt noch dazu, dass die Zeilen auf beiden Seiten einer Doppelseite auf derselben Linie liegen sollten. Daher muss man notfalls ausgleichen. Bei Openoffice erreicht man das indem man zweiseitigen Druck als Format markiert und im Absatzformat "Registerhaltigkeit" markiert. Das ist aber nur ein Teil der Lösung. Die Überschriften müssen ja auch in dieses Raster passen und daher ist es geschickt sich ein Raster auszudenken. Möglich ist z.B. dieses:
Das ist alles vielfaches von 7 Punkt, was es der Textverarbeitung erleichtert die Zeilen anzuordnen ohne zu große Lücken entstehen zu lassen. Wozu man das Füllformat braucht? Nun ich brauche es oft für Tabellen. Wenn der Text direkt vor der Tabelle aufhört sieht das oft blöd aus. Eine komplette Absatzzeile mit 21 Pt Gesamthöhe macht aber einen unangenehm breiten Abstand. Daher als Zwischenlösung dieses Füllformat, dass man je nach Zeilenzahl in 7,14 oder 21 Pt Höhe einstellen kann.
Es gibt bei Amazon das Autorenportal indem man seine Buchverkäufe kontrollieren kann und auch Bücher einordnen kann, damit sie bei Klicken auf den Autorennamen bei der Amazon Suche angezeigt werden. das geht einfach und ist kostenlos. Ich würde jedem also dazu raten.
Problematischer ist es mit den e-books. Als ich 2008 Autor von BOD wurde, war es so, dass e-books eine separate Leistung waren, die man für 99 Euro zu buchen musste. Entsprechendes steht dann auch in meinem ersten Autorenvertrag. Das erlaubte es mir eines der Bücher bei Amazon für den Kindle direkt zu veröffentlichen. Der Vorteil: Bei 70% Autorenmarge kann man den Preis für das e-book deutlich niedriger kalkulieren und bekommt viel mehr Leser und verkaufte Kopien.
Inzwischen sind die e-books Bestandteil des BOD Programms und werden kostenfrei angeboten, dadurch ersetzt ein neuer Rahmenvertrag den alten bei einem neuen Buchprojekt. Dieser gilt dann auch rückwirkend, also auch für schon publizierte Titel. Nun hat BOD auch das exklusive Recht e-books zu zu veröffentlichen, unabhängig ob man das bei einem Buch ankreuzt.
Das bedeutet: plant man ein e-book, sollte man das veröffentlichen bevor man ein neues Buchprojekt bei BOD abschließt und damit den neuen Rahmenvertrag anerkennen muss. Die E-books sind natürlich noch ein gesondertes Thema. Die Möglichkeiten Texte in das epub Format umzugießen, damit es einigermaßen gut aussieht sind beschränkt. Vor allem Bilder und Tabellen machen große Probleme. Aber das ist ein anderes Thema.
Ansonsten hat man nur eine Möglichkeit: entweder auf das Publizieren bei BOD zu verzichten oder eine komplett neue Auflage als e-book erstellen, das heißt diese sollte sich deutlich von der bestehenden unterscheiden. Also vielleicht umschrieben, ergänzen oder sogar aufteilen in kleinere Bücher die man separat publiziert.
Der Vorteil beim Publizieren bei Amazon ist, dass man 70% Marge angeben kann. Das bedeutet für mich: Ich kann die Bücher für ein Drittel des Preises der Printausgabe für dieselbe Marge anbieten und bekomme trotzdem die gleiche Summe pro Buch - so hat auch was der Leser davon und diese Bücher werden gekauft, anders als die BOD Veröffentlichungen die nur 20-25 % billiger sind. Für mich ist das unverständlich, da bei meinen Büchern die Kosten für 0% Marge bei 55% des Verlaufspreises liegt. Wenn ich also davon ausgehe, dass der Druck 55% der Kosten ausmacht sollte man 40-50% des Preises nachlassen können.
Später hat BOD darauf reagiert und bietet nun eine 70% Marge vom BOD-Erlös an (vom Verkaufspreis gehen aber erst 19% MWSt und der Erlös des Shops ab) was eine Verdopplung gegenüber den früheren Preisen ist. Die ab 1.1.2015 geltende MWSt Regelung hat leider wieder zu einer Verteuerung der E-Books geführt. Man kann sie aber immer noch billiger als die Printausgabe anbieten, wenn auch nicht wie ich es vorziehen würde für die Hälfte dieser.
Die Option "Search Inside" die man bei dem Abschluss angeben kann, ist doppeldeutig. Zum einen ist sie wirklich nützlich da Amazon die ersten Seiten anzeigt, wenn man sie anklickt, sowie die letzten Seiten. Wichtig: dort sollte dann auch interessanter Inhalt sein!). Aber man liefert das gesamte Manuskript damit auch bei Google ab und jeder kann bei Google Books sich das komplette Buch anschauen. Dort wird zwar dann mal ein paar Seiten ausgeblendet aber durch mehrmaliges Aufrufen von Google Books sieht man irgendwann alle Seiten, da dies offensichtlich per Zufall geschieht. Interessanterweise bekommt Google das Rohmanuskript, das der Druckertreiber überträgt. Hat man also Farbabbildungen im Buch und überträgt diese mit, aber für den Druck ist nur Schwarz-Weiss angegeben, dann ist die Google Ansicht in Farbe.
Wie hoch sollte das eigene Autorenhonorar sein? Wer keine Ahnung vom Buchgeschäft hat ist da ratlos. Was relativ klar ist, es gibt einen Mindestbetrag. Bei 128 Seiten sind es 6,50 Euro, die der Druck mindestens kostet. Von jedem Euro mehr bekommt der Autor dann 55 ct.
Üblich sind bei Verlagen im Normalfall Margen von nur 12 bis 16%, deutlich weniger als Künstler an Musikstücken verdienen wenn diese auf CD erscheinen. Wie hoch sollte man die eigene Marge nun ansetzen? Das ist sicher eine Gewissensfrage. Also ich halte es so, dass ich mir sage: Ich leiste auch noch die Arbeit des Verlags wie Satz und Promotion. (Lektorat kann man heute keines mehr erwarten, das konnte ich schon bei Büchern feststellen die in einem Verlag veröffentlicht wurden und voller Rechtschreib- und Fachfehlern strotzten). Es gibt keine kostenlose Exemplare für den Autor die er für Rezensionen oder an Freunde verschenken kann. Daher habe ich meine Marge auf 20 bis 25% festgelegt, abhängig vom Arbeitsaufwand (geringere Marge bei schneller geschriebenen Büchern als bei aufwendig zu recherchierenden). Das wären bei dem 128 Seiten Buch z.B. 9,90 bis 11,90 Euro.
Ich behalte damit auch die Kosten im Auge, denn bei 35% Marge (auch das habe ich schon gesehen) kostet ein 128 Seiten Paperback schon 17,80 Euro, während es bei 22,5%, also der Mitte meines Bereichs nur 10,90 Euro sind. Also die Erhöhung der eigenen Marge um 12,5% führt zu einer Verteuerung des Buchs um 63%. Das ist auch der Grund, warum ich eher zu kleinen Rändern und Schriftgrößen tendiere, um die Seitenzahl zu drücken und dann doch die Marge beizubehalten.
Da die Leser aber auch auf die Seitenzahl bei der Bestallung achten, wäre auch die gegenteilige Vorgehensweise denkbar: Man wählt großzügige Ränder und Schriftgrößen und bescheidet sich mit einer niedrigen Marge pro Seite. Diese Vorgehensweise macht es für den Leser effektiv teuer, aber da viele Bücher nach Seitenzahl kaufen sind sie vielleicht unehrlicher aber effektiver.
[Edit]
Ende 2014 hat BOD die Druckmargen deutlich angehoben, bei gleicher absoluter Marge (also in Euro/Buch) kann man nun das Buch um ein Drittel billiger anbieten. Ich denke das ist eine Folge von Createspace, ein Amazon Service der nun auch gedruckte Bücher verbreitet (in Deutschland allerdings nur über Amazon, was zumindest bei mir die Reichweite deutlich einschränkt). Allerdings scheint man bei BOD wie schon bei anderen Aktionen (Einführung des kostenloses E-Books nachdem es lange 200 Euro extra kostete) die Altkunden davon nicht profitieren zu lassen: Wer eine schon existierendes Buch neu auflegt bekommt die Margen die beim Erstvertrag festgelegt wurden, selbst wenn dieser Vertrag in wenigen Monaten ausläuft. Dann hilft nur eines: alten Vertrag kündigen, neues Buch Projekt anlegen zu den neuen Konditionen.
Ich muss sagen, dass ich hier nicht so firm bin. Mir liegt es nicht zig Leute anzuschreiben dass sie mein Buch rezensieren. Was Sie vielleicht wissen sollten ist, dass sie keine Rezensionsexemplare verschicken müssen. Jeder der bei einem Medium arbeitet kann sie bei
http://www.bod.de/index.php?id=3144
anfordern. Die einzige Hürde ist, dass jemand der es an die Privatadresse geschickt haben will eine Kopie der Auftragsbestätigung des Mediums schicken muss um einen Missbrauch zu verhindern. Dass kann man Nutzen um Mails zu verschicken und dort den Link anzufügen. Bei online-affinen Genossen sollte die Registrierung kein Problem sein.
Was ich persönlich gemacht habe ist es eine neue Website aufzusetzen, in denen ich die Bücher genauer vorstellen kann und die nichts mit meiner Hauptwebsite zu tun hat.
Sie können ja da mal vorbeischauen, bei Raumfahrtbuecher.de
Ansonsten noch ein paar Profane Tipps zu BOD:
Artikel geschriebne: 2011, Artikel zuletzt aktualisiert 22.1.2015
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