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Nachdem sich der vor zwei Jahren gekaufte Rasenmäher Gardenline von Aldi als Fehlkauf erwiesen hatte, folgte ich mal einem Blogkommentar, der meinte das Fuxtec-Geräte bei Tests immer sehr gut abschnitten. Ich habe mich für den RM-18BS entschieden, der als "5 in 1" Gert beworben wurde und nach Online Shop vergünstigt angeboten wurde 239 anstatt 399 Euro. Nun ja man weiß ja, wie das mit solchen vergünstigten Angeboten ist: der Preis von 399 Euro wird wohl nie verlangt werden. Das ähnelt dem Hochsetzen des Preises vor dem Sommerschlussverkauf um danach mit 50% Rabatt zu werben. Aber immerhin, er kostet heute (17.9.2014) mit 269 Euro rund 30 Euro mehr als ich ihn kaufte. Ich glaube allerdings kaum, dass er jemals 399 Euro kosten wird, weil er in den Leistungsdaten her nicht in dieser Preisregion angesiedelt ist.
Die vielen Funktionen "5 in 1" (inzwischen von der Webseite als Werbeargument entfernt) kommen dadurch zustande, dass der Hersteller jede Kleinigkeit dazuzählt. In der Praxis kann man:
Der Zusammenbau gestaltete sich leicht und ging schneller als beim Gardenline. Mit diesem werde ich den Mäher vergleichen, da beide ungefähr gleich teurer sind. An die Schrauben kommt man leicht heran. Durch die Verwendung von Standardbauteilen für verschiedene Rasenmäher hat man aber eine Kabelführung an der Seite wo das Kabel nicht verläuft und die Kabel sind nicht lang genug um es auf die andere Seite zu verlegen. Mein Bruder, der mich bei mechanischen Arbeiten, wie Zusammenbauen, ja für etwas blöd hält, meinte ich hätte den Holm falsch zusammengebaut, musste aber nach Demontieren feststellen, dass die Führung nur in diese Richtung passt. (siehe erste Bild, Kabelführung links, Kabel rechts).
Etwas problematischer ist das Einfüllen des Öls. Der Einlass dafür befindet sich unter dem Motor. Das wuchtige Motorgehäuse blockiert aber den Zugang von oben. Wir mussten zu zweit einfüllen: ich hielt einen Trichter schräg und mein Bruder füllte schlückchenweise (weil das Viskose Öl langsam abläuft und in Schrägstellung nur wenig in den Trichter passt) ein. Warum man den Ölzugang nicht wie bei anderen Rasenmähern oben hat ist mir nicht verständlich. (siehe zweites Bild)
Die ersten, zwei, drei Mahlgänge ging der Motor nur schwer an, und wenn ich ihn ausmachen musste, um den Grasfangkorb zu lehren auch nicht mit einem Zug an, doch das waren wohl Anlaufschwierigkeiten. inzwischen läuft er problemlos an, wenn ich auch immer vom Geräusch beim ersten Anlassen das Gefühl habe, er geht gleich wieder aus.
Das wichtigste ist die Mähleistung. Und hier ist nichts zu mäkeln. Dieses Jahr war hier in Baden-Württemberg durch den verregneten Sommer ideal zum Testen dieser. Noch nie musste ich so viel mähen und hatte im Sommer so dickes Gras. Die eigentliche Bewährungsprobe ist bei mir allerdings der Frühjahrschnitt, wenn das Gras jung und fest ist. Weiterhin habe ich viele Blumenzwiebeln im Gras wie Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen und Anemonen um deren Blüten ich herum mähe bis ungefähr Mitte Mai, doch dann steht das Gras hoch und daran scheiterte der letzte Rasenmäher vollständig.
Dieser Mäher meisterte die Herausforderung mit Bravour. Ich muss ihn viel weniger oft anhalten um Gras aus dem Mähraum zu entfernen wenn es dick ist und witterungsbedingt nicht ganz trocken und sich dann leicht verklumpt und ablagert, als bei meinen vorher genutzten Mähern. Zudem bringt die als "Mulchfunktion" wirklich etwas. Bei hohem Gras gab es bisher immer einen Streifen mit abgemähtem Gras neben der Mähspur, das langsam zerfiel (bei rund 500 m² Fläche nutze ich den Grasfangkorb nur direkt ums Haus damit kein Gras auf die Wege kommt, der Rest bleibt liegen). Der Grasfangkorb ist aus massivem Kunststoff mit einem Netz, groß (60 l) und recht robust, durch die relativ starken Federn, die die Klappe nach unten drücken aber etwas schwergängig einzusetzen. Das gilt auch für die Seitenauswurfklappe. Im Normalfall drücken Federn einen Verschluss nach unten um sie zu verschließen. Optional kann man hier eine Klappe einsetzen. Das geht schwer, die Führungen in die man sie einstecken kann sind kurz und gehen schwer. Sie wird mehr oder weniger eingeklemmt und soll durch die Federn halten. Das tut sie aber nicht richtig, so nach der Hälfte der Fläche verliere ich sie. Um sie zu befestigen muss man den Mäher erst zur Seite drehen. Ich habe sie nur ausprobiert, weil in der Regel ich nur den Korb oder die Mulchfunktion benutze.
Was dagegen leicht abgeht, sind die Verkleidungen für die Räder. Diese orangenen Scheiben halte ich für unnötig, sie werden nur auf die Räder aufgesteckt und streifen diese mal einen bodennahen Zweig gehen sie ab. Ich habe sie zweimal aufgesteckt, seit dem dritten Mal mache ich das nicht mehr.
Die Easy-Clean Funktion besteht aus einem Anschluss für einen Gartenschlauch nach dem Gardena-System. Man soll nach dem Mähen zur Reinigung bei laufendem Motor den Wasserhahn aufdrehen und das Schneideblatt soll das Wasser dann verteilen und so den Innenraum säubern. Nach der Abbildung im Webshop soll das das Reinigen mit einem Spachtel ersetzen. Das ist nicht der Fall. Hat man Ablagerungen, wie sie durch feuchtes Gras, aber auch trockenes aber dickes (wasserreiches) Gras entstehen, dann bekommt man diese nicht mit dem Easy-Clean System ab, Es fehlt der Druck, das Wasser wird wie bei einem Sprenger in Tröpfchen verteilt. Bei einem Test war das Ausspritzen mit einem Wasserschlauch effektiver, vor allem wenn man bei diesem den Druck durch Verengen der Öffnung erhöht. Es kann eine Reinigung mit einem Spachtel nicht ersetzen, kann aber genutzt werden um danach die Feinreingung durchzuführen ohne den Mäher umzudrehen. Spätestens zum Reinigen der Räder braucht man in jedem Falle einen Spachtel oder man setzt gleich einen Hochdruckreiniger ein.
Die Höhenverstellung ist leichtgängig und anders als beim Gardenline kann es auch nicht vorkommen, dass man nur die Hinterseite hochbockt. Was mir auch gefiel ist, das der Keilriemen, wie ich es gewohnt bin unter einer Verkleidung steckt. Beim Gardenline war der Riemen zu sehen, was ich nicht für besonders dauerhaft hielt, schließlich kommt er so mit allerlei Dingen in Berührung die auch mitgemäht und hochgewirbelt werden, z.b. Reste von Schnittgut, (Zweige) das man im hohen Gras im Frühjahr nicht mehr sieht.
Soweit hätte ich dem Rasenmäher bis vor einem Monat vier von fünf Sternen gegeben. Einen Stern Abzug für die erwähnten Kleinigkeiten (Öleinfüllung, abgehende Radverdeckungen, schwer einsetzbare Seitenklappe). Doch dann fiel mitten während des Mähens der Radantrieb aus. Auch nach Kontrolle, ob die Kabel locker sind (das waren sie nicht) gab es keine Änderung. Nach weniger als 5 Monaten sollte das eigentlich nicht vorkommen. Nun brauche ich auf meinem Grundstück den Antrieb selten, weil ich den Garten "naturnah" gestaltet habe, sprich es sind viele Sträucher in der Grasfläche, sie stehen nicht in Reihe und es gibt vier Apfelbäume auf dem Gelände. Viel Gelegenheit zum Geradeausfahren habe ich da nicht und bis vor zwei Jahren habe ich auch nur Mäher ohne Antrieb gehabt. er ist für mich also nicht nötig, weshalb der Mäher auch nicht zur Reparatur zurückgeht, aber es sollte meiner Meinung nach auch nicht vorkommen das er nach so kurzer Zeit ausfällt.
Eventuell handelt es sich um einen Einzelfehler, das kann ich nicht beurteilen, für mich ist er vom Handling und den Ergebnissen her trotzdem ein guter Rasenmäher, aber viele andere werden vielleicht auf den Radantrieb mehr Wert legen.
Inzwischen ist der Rasenmäher seit 2 Jahren in Betrieb. Die Mähleistung ist immer noch gut. Das Easy-Clean System habe ich nicht mehr eingesetzt, dafür den Mulcheinsatz, der wirklich gut funktioniert und das Grass auch zuverlässig zerkleinert selbst wenn es sehr hoch ist oder im Frühjahr sehr kräftig. Dafür ist der Aufwand zum Schieben höher. Den Fangkorb nutze ich wegen unseres großen Rasens nur nahe des Hauses, sonst würde ich das Schnittgut von rund 350 m² nicht kompostieren können. Die Abdeckungen der Räder sind inzwischen alle abgegangen und auch eine Anbringung der Höhenverstellung an einem Rad hat sich gelöst. Da der Befestigungsstift verloren ging, habe ich mir mit einem Nagel den ich umbog geholfen. Das alles spricht dafür, dass man bei der Auslieferung viele Schrauben nicht richtig angezogen hat.
Obwohl der Motor nicht an Leistung eingebüßt hat macht er seit einem Jahr ein komisches Geräusch wie als würde das Benzin ausgehen, er wird also kurzzeitig laut und dann wieder leiser. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt. Das gilt ebenso dafür dass der Mäher nach längerer Standzeit schwer startet trotz Voreinspritzung von Benzin. Man muss dann 3-4 mal sehr kräftig ziehen, deutlich stärker als beim sonst unterlegenenen Gardenline Modell.
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