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Langer Marsch 2 (ChangZheng 2)

Unter dieser Sammelbezeichnungen tummeln sich eine ganze Reihe von Trägerraketen, wobei einige von der Interkontinentalrakete DF-5 (DF Dong Feng = östlicher Wind) abstammen. Andere verwenden Komponenten der CZ-4 und um die Verwirrung komplett zu machen finden sich bei den CZ-3 Trägern auch Komponenten der CZ-2 Serie. Es ist daher am sinnvollsten die Raketen in ihrer historischen Entwicklung zu beschrieben. Die Einordnung innerhalb einer Familie ist vielleicht gegeben durch zwei Stufen, auch wenn einige Raketen Booster tragen. Die Serie Langer Marsch 2 dient zum Start von Satelliten in erdnahe Bahnen. Zuerst für chinesische Aufklärungssatelliten mit Rückkehrkapsel, dann für das bemannte Raumschiff Shenzhou. Später wurden aber mit der CZ-2E auch geostationäre Satelliten gestartet. Dies scheint jedoch eine Episode zu sein, als man diese lukrativen Aufträge bekommen wollte, aber die eigentlich dafür vorgesehene CZ-3 Familie nicht leistungsfähig genug war. Mit der Einführung der CZ-3B ab 1996 fanden keine Starts in den geostationären Orbit mit der CZ-2E statt.

Lange Zeit starteten alle CZ-2 auch nur von Jiuquan aus. Nach Einführung von Taiyuan finden aber auch Starts von dort aus statt sowie von Xichang aus (alle CZ-2E und einige CZ-2C).

Technische Daten

Von Chinesischen Trägerraketen gibt es nur rudimentäre technische Daten, die seitens China nur von den für einige Modelle veröffentlicht wurden. Viele Daten in den folgenden Tabellen mussten aus anderen errechnet werden oder abgeschätzt werden.

Langer Marsch 2C (CZ-2C)

Die Serie "Langer Marsch 2" begann am 5.11.1974 mit dem Start einer Rakete namens "Langer Marsch 2A". Diese wurde nur einmal eingesetzt. Beim zweiten Start wurde diese Rakete umbenannt und erhielt die Bezeichnung "Langer Marsch 2C". Es gab keine Langer Marsch 2B.

Das folgende Modell 2C entwickelte sich zum meist eingesetzten innerhalb der Langer Marsch Serie. Die Nutzlast für eine LEO Bahn beträgt bei diesem Modell 2000-2500 kg. Von 1974 bis 1993 wurden mit dieser Rakete chinesische Aufklärungssatelliten des Typs FHW-1 und FHW-2 gestartet.

Die erste Stufe setzt ein Triebwerk mit vier Brennkammern ein, die schwenkbar aufgehängt sind. Die zweite Stufe verwendet ein fest eingebautes Haupttriebwerk und 4 Vernierdüsen um die Lage in der Nick- und Gierachse zu verändern. Verbunden sind beide Stufen durch Gitterrohradapter, wie sie in den sechziger Jahren bei zahlreichen Interkontinentalraketen (R-7, Titan, Zyklon) üblich waren.

Die CZ-2C transportierte auch die ersten westlichen Satelliten, am 6.10.1992 den schwedischen Satelliten Freya als Sekundärnutzlast und von 1997-1998 6 Starts für den Aufbau des Iridium-Netzes (mit je zwei Satelliten), wobei die Rakete angepasst wurde. Diese Version für Iridium hat verlängerte Stufen, stärkere Triebwerke, eine größere Nutzlasthülle, angepasster Nutzlastadapter mit Smart-Dispenser zum Aussetzen mehrerer Satelliten. Möglich wurde dies durch Lockerung der COCOM Bestimmungen die vorher keinen Export von Hochtechnologie aus den USA in Ostblockländern zulassen. China hat hier erheblich mehr Freiheiten als das nicht mehr kommunistische Russland, es darf die Startpreise der westlichen Konkurrenz stärker unterbieten und doppelt so viele westliche Nutzlasten starten.

Die mit angegebene CS-2C/CTS wurde bislang nur für westlichen Nutzlasten eingesetzt Die letzten 7 Flüge der CS-2C entfielen auf die Starts von Iridium und einem Testflug mit Iridium Mockup Satelliten. Alle Starts bis 1999 mit einer Ausnahme (dem Teststart für Iridium) fanden vom Weltraumzentrum Jiuquan aus statt. Dann gab es eine Pause von 4 Jahren bis die Rakete Ende 2003 erneut innerhalb eines Jahres 5 Starts von Xichang und Taiyuan aus durchführte.

Die CZ-2C verfügt über einen Smart Dispenser, der es erlaubt zwei Satelliten mitzuführen und damit zwei Iridium Satelliten auf eine Bahn zu transportieren. Für die hohen Bahnen von Iridium machte dies eine dritte Stufe mit festen Treibstoffen notwendig. Der Treibstoffanteil ist gering. Er kann nur die Bahn zirkularisieren, nachdem die LM-2C die Nutzlast in eine elliptische Bahn mit einem Apogäum in der Zielbahnhöhe befördert hat. Dazu kommt noch etwas Lagekontrolltreibstoff um die Ausrichtung der Satelliten vor dem Ausrichten zu kontrollieren. Bei Bahnen über 500 km Höhe ist der Smart Dispenser notwendig. Die zweistufige Konstruktion erreicht sonst nur niedrige kreisförmige Orbits, da die Brennzeit zu kurz ist.

Es gibt zwei Nutzlastverkleidungen von 2.20 m Durchmesser und 3.144 m Länge, welche für die chinesischen Spionagesatelliten verwendet wird (die sehr kompakt gebaut sind) und für die CTC Version wurde eine geräumigere mit 3.35 m Durchmesser 7.125 m Durchmesser.

Dies war auch der erste Einsatz von festen Treibstoffen innerhalb der chinesischen Trägerraketen. Auf der Website von CGWIC sind Startmasse und Treibstoffanteil angeben. Aus diesen habe ich die Leermassen geschätzt.

CZ-2C

Langer Marsch 2C (CZ-2C)

Erststart 5.11.1974, letzter Start 11.4.2007
19 Starts, 1 Fehlstart,
Zuverlässigkeit 95 %

Nutzlast 2500 kg in einen 200 km hohen 70° Orbit

Stufe 1:
Vollmasse 151000 kg, Leermasse 9000 kg
Schub 2784 kN über 132 sec.
1 Triebwerke DaYF6-2 mit 4 Brennkammern
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2549 m/s (Meereshöhe)
2834 m/s (Vakuum)
Länge 20.5 m, Durchmesser 3.35 m

Stufe 2:
Vollmasse 39000 kg, Leermasse 4000 kg
Schub 762 kN über 110 sec. (Vernier 300 sec)
1 Triebwerk YF-22 + 4 Vernier a 44 kN
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2843 m/s (Vakuum)
Länge 7.5 m, Durchmesser 3.35 m

Version 2C/CTS

Erststart 1.9.1997, letzter Start 25.7.20004
10 Starts, kein Fehlstart, Zuverlässigkeit 100 %

Länge 42 m. Durchmesser 3.35 m
Startmasse: 233 t.
Nutzlast 3360 kg in einen LEO Orbit,
1456 kg in den Iridium Orbit.

Stufe 1:
Vollmasse 174206 kg
Leermasse: 11500 kg (extrapoliert)
Schub 2962 kN über 132 sec.
1 Triebwerke DaYF6-2 mit 4 Brennkammern
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2556 m/s (Meereshöhe)
Durchmesser 3.35 m, Länge 25.72 m

Stufe 2:
Vollmasse 58467 kg
Leermasse: 3800 kg (extrapoliert)
Schub 741.4 kN
1 Triebwerk DaYF20-1 +
4 Vernier YF21-1 mit jeweils 11.8 kN
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2922 m/s /
2834 bei den Verniertriebwerken (Vakuum)
Durchmesser 3.35 m, Länge 7.757 m

Stufe 3: (SD)
Treibstoff: 125 kg HTPB und 50 kg RCS
Schub 157 kN
spez. Impuls 2804 m/s
Durchmesser 2.7 m, Länge 1.5 m

LM 2C/CTS

Langer Marsch 2D

Anders als die bisherigen Raketen der 2 er Serie stammt diese zweistufige Rakete nicht von der Interkontinentalrakete DF-5 ab, sondern ist eine Neuentwicklung. Erste Stufe und zweite Stufe sind identisch mit der Trägerrakete CZ-4. Es ist also im Prinzip eine zweistufige Version der CZ-4A. Doch bei dieser die erste Stufe ist schwerer, wodurch eine höhere Nutzlast resultiert.

Beide Stufen verwenden lagerfähige Treibstoffe und haben getrennte Treibstofftanks. Diese Rakete ist relativ neu und hat seit 1992 nur 5 Starts mit chinesischen Nutzlasten absolviert. Dabei handelt es sich um Satelliten des Typs FHW mit Rückkehrkapseln. Dieses Modell wird aber auch für westliche Nutzlasten angeboten. Nach 3 Starts von 1992-1996 gab es eine Pause von 7 Jahren und dann weitere Starts von 2003 bis 2005.

Es gibt die CZ-2D mit zwei Nutzlastverkleidungen von 2.90 und 3.35 m Durchmesser. Bislang  erfolgten alle Starts von Jiuquan aus. Diese Rakete wird auch im Westen angeboten, konnte jedoch keinen Start eines westlichen Satelliten verbuchen. Wie bei der CZ-2D wurden die Leermasen aus den Treibstoffangaben und der Startmasse extrapoliert.

Langer Marsch 2D

Langer Marsch 2D (CZ-2D)

Länge 37.73 m. Durchmesser 2.90 m (mit Verkleidung "B" 3.35 m)
Startgewicht: 232.7 t

Erststart 9.8.1992, letzter Start 25.5.2007
9 Starts, kein Fehlstart, Zuverlässigkeit 100 %
Nutzlast 3700 kg in einen 200 km hohen 70° Orbit

Stufe 1:
Vollmasse 194255 kg, Leermasse 12148 kg
4 Triebwerke DaYF-21B mit 2240 kN Boden und 2940 kN Vakuumschub
Brennzeit 170 sec.
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2549 m/s (Meereshöhe) / 2961 m/s (Vakuum)
Länge 24.7 m, Durchmesser 3.35 m

Stufe 2:
Vollmasse 39455 kg, Leermasse 4037 kg
Schub 742 kN über 110 sec. (Vernier 130 sec)
1 Triebwerk YF-22B + 4 Vernier a 46.1 kN
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2910 m/s (Haupt) 2672 m/s (Vernier)
Länge 7.5 m, Durchmesser 3.35 m

Langer Marsch 2D

Langer Marsch 2E (CZ-2E)

Im Jahre 1986 begann die Entwicklung einer neuen Version der Langen Marsch 2. Man verfolgte das gleiche Konzept wie Europa bei der Ariane 4 und erweiterte die Rakete um 4 Startbooster mit lagerfähigen Treibstoffen. Die Triebwerke leiten sich von denen der zweiten Stufe ab. Die Triebwerke sind allerdings fest eingebaut und nicht schwenkbar. Ebenso fehlen die Vernierdüsen der zweiten Stufe in den Boostern. Gedacht ist diese Rakete für schwere Nutzlasten in den LEO Orbit. Es sind sogar die Massen und der Schub mit den Boostern von Ariane 4 vergleichbar. Nutzlasten für den GSO Orbit müssen einen eigenen Apogäums Antrieb mitführen.

In der derzeit eingesetzten Version verwendet die Rakete in erster und zweiter Stufe die Triebwerke der verbesserten CZ-2C, doch da dieses Modell vor der CZ-2C startete, weiß man nicht ob dies für alle Starts gilt, da die Daten für die Rakete erst bekannt gegeben wurden, als schon westliche Nutzlasten mit dieser Rakete gestartet wurden. Gegenüber der CZ 2C/SD wurde der Tank der ersten Stufe leicht und der zweiten Stufe erheblich verlängert. Alle westlichen Nutzlasten verwandten den Star 63F Motor, also die PAM D2 Oberstufe als zusätzliche Stufe. China verwendet einen anderen Oberstufenmotor, der hier angegeben ist. Alle Starts der CZ-2E fanden von Xichang aus statt.

Nach zwei Fehlstarts mit den beiden Nutzlasten Optus B2 und Apstar II konnte keine weitere Nutzlast mehr von dieser Rakete gestartet werden. Alle Starts des CZ-2E erfolgten von Xichang aus. Bis auf den ersten Start erfolgten alle Starts mit westlichen Nutzlasten. Die Ähnlichkeiten der Booster zu denen der Ariane 4 sind verblüffend, sowohl in Abmessungen wie Startmasse wie Startschub. Eine zweite Analogie ist, dass wie bei Ariane wenige Sekunden nach dem Start die Verkleidung der zweiten Stufe abgesprengt wird. Ob man sich in China wohl über Industriespionage die Baupläne besorgt hat ? (Oder alternativ von den Indern, die die Stufe in Lizenz nachbauen dürfen).

Seit 1996 die CZ-3B mit der gleichen Nutzlast zur Verfügung steht fanden keine Starts der CZ-2E mehr statt.

Langer Marsch 2E

Langer Marsch 2E (CZ-2E)

Erststart 15.7.1990, letzter Start 28.12.1995
7 Starts, 2 Fehlstarts, Zuverlässigkeit 71.4 %
Startgewicht: 460 t
Länge: 49.7 m, max. Durchmesser: 4.20 m
Nutzlast 3500 kg in einen GTO Orbit
(chinesischer Apogäums-Antrieb)
9500 kg in eine 180 km hohe 57 ° Bahn

Booster (4 Stück)
Vollmasse je 41000 kg, Leermasse je 3200 kg
1 Triebwerk YF-20 mit 735 kN Schub (Meereshöhe)
Brennzeit 140.6 sec.
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2549 m/s (Meereshöhe)
2834 m/s (Vakuum)
Länge 15.6 m, Durchmesser 2.25 m

Stufe 1:
Vollmasse 196500 kg, Leermasse 10200 kg
4 Triebwerke 4×YF5-1 mit 2964 kN Vakuumschub
Brennzeit 159.8 sec.
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls: 2556 m/s (Meereshöhe)
2834 m/s (Vakuum)
Länge 24.7 m, Durchmesser 3.35 m

Stufe 2:
Vollmasse 91500 kg, Leermasse 6700 kg
Schub 835 kN über 300 sec. (Vernier 413 sec)
1 Triebwerk DaYF20-1 +
4 Vernier DaYF21-1 à 11.6 kN
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2922 m/s (Vakuum)
Länge 15.5 m, Durchmesser 3.35 m

Stufe 3: EPKM
Vollmasse: 5985 kg, Leermasse: 541 kg
Schub (Vakuum) 15.6 kN, Brennzeit 88 Sekunden
1 Triebwerk EPKM
Treibstoff Fest
Spezifischer Impuls 2864 m/s
Durchmesser: 1.70 m, Länge 3.10 m

Langer Marsch 2E

Langer Marsch 2F/G (CZ-2F)

China kündigte 1987 ein bemanntes Weltraumprogramm an, Anfang 2000 flog mit der langen Marsch 2F ein Raumschiff in den Orbit - allerdings noch unbemannt. Bei der Raumkapsel Shenzhou handelt sich dabei um eine Adaption der Sojus TM Kapsel. Die wesentliche Konstruktion der Sojus TM Kapsel wurde beibehalten, doch in vielen Details gab es Änderungen. Die 7.8 t schwere Nutzlast machte eine Adaption der Langer Marsch 2E notwendig. Die technischen Daten gleichen der 2E, jedoch erfolgten Verbesserungen um die Zuverlässigkeit zu steigern. so sind nun mehr Systeme redundant vorhanden. China reklamiert eine theoretische Zuverlässigkeit von 97 % die auf 98 % steigen soll. Diese liegt aber dann immer noch unter den Designwerten bekannter anderer westlichen Raketen.

Weiterhin waren Modifikationen an der dritten Stufe notwendig für die schwere Nutzlast und den Fluchtturm. Die technischen Daten habe ich daher von der 2E übernommen. Auch der zweite Start glückte, jedoch dürfte die Kapsel einige Probleme gehabt haben. Denn nach der Landung gab es keine Informationen mehr über die Mission. Anders als die CZ-2E startet diese Rakete ausschließlich vom Startzentrum Jiuquan aus. (Die CZ-2E startet ausschließlich von Xichang aus).

Die CZ-2F ist die erste chinesische Rakete die vertikal montiert wird, anstatt horizontal montiert und zu werden und dann erst am Startort aufgerichtet zu werden (so werden auch in Russland die Raketen montiert. Im Westen findet man beide Vorgehensweisen, wobei die neuere der vertikale Zusammenbau ist).

Eine Besonderheit ist, dass der Fluchtturm recht früh abgetrennt wird. Dies geschieht schon nach 120 Sekunden, bevor die Booster ausgebrannt sind in 39 km Höhe. Bei der Sojus findet das Abtrennen nach 157 Sekunden statt - nachdem die Booster ausgebrannt sind. Bei Apollo wurde er erst kurz nach Zünden der dritten Stufe abgetrennt und auch bei der Ares I ist das Abtrennen kurz nach Zündung der zweiten Stufe vorgesehen (statistisch gehäuft zeigen siech Probleme bei einem Triebwerk oft schon beim Start oder kurz darauf, daher ist die Abtrennung des Flucht-Turms kurz nach Zündung der letzten Stufe der optimale Kompromiss zwischen Sicherheit und hoher Nutzlast).Bei der Sojus wird zudem kurz darauf die Nutzlastverkleidung abgetrennt um die Abtrennung des Raumschiffs bei einer Havarie zu erleichtern. Bei der CZ-2F findet dies erst 200.87 Sekunden nach dem Abheben, nach Zündung der zweiten Stufe statt.

Die länger brennenden Vernierdüsen der zweiten Stufe, die 110 Sekunden länger arbeiten als das Zentraltriebwerk erlaubt es der Rakete einen höheren Orbit zu erreichen, ohne eine zweite Brennsequenz oder dritte Stufe einzusetzen. Diese Vorgehensweise wurde auch bei frühen sowjetischen Modellen, wie der zweiten Stufe der Kosmos eingesetzt.

Die Langer Marsch 2G ist eine optimierte Version der Langer Marsch 2F. Sie hat ein verbessertes Trägheitsnavigationssystem das es erlaubt den Orbit präziser zu erreichen. Die Tanks der Booster haben einen anderen Abschluss der eine höhere Zuladung erlaubt. Dadurch steigt die Startmasse von 480 auf 497 t. Diese Version wird auch unbemannt für Module der chinesischen Raumstation eingesetzt. Sie hat eine um 500 kg höhere Nutzlast. Diese Brenndaten haben sich mit dieser Version verschoben. Beim Start von Shenzhou 12 fand die Abtrennung des Fluchtturms erneut nach 120 s statt, die Nutzlastverkleidung wurde aber etwas später nach 208 s abgetrennt. Weiterhin wurde bei diesem Start Booster und erste Stufe simultan nach 155 s abgetrennt.

Unzter Der Bezeichnung CZ-2F/T steht eine Version mit einer verlängerten Nutzlastverkleidung (12,7 anstatt 10,7 m Länge) zur Verfügung.

Langer Marsch 2F

Langer Marsch 2F (CZ-2F)

Erststart 19.12.1999
Startgewicht: 480 t
Länge: 49.7 m, max. Durchmesser: 4.20 m
6 Starts, Zuverlässigkeit 100 %
Nutzlast 8100 kg in einen 185 km Orbit mit 57° Neigung (CZ-2F)

8600 kg bei der CZ-2G.

Booster (4 Stück)
Vollmasse je 41000 kg,
Leermasse je 3000 kg
1 Triebwerk YF-20 mit 735 kN Bodenschub
Brennzeit 140.6 sec.
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2549 m/s (Meereshöhe) /
2834 (Vakuum)
Länge 15.6 m, Durchmesser 2.25 m

Stufe 1:
Vollmasse 196500 kg, Leermasse 9500 kg
4 Triebwerke YF-20B mit 3264 kN Vakuumschub
Brennzeit 160 sec.
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2549 m/s (Meereshöhe)
2834 (Vakuum)
Länge 24.7 m, Durchmesser 3.35 m

Stufe 2:
Vollmasse 91500 kg, Leermasse 5500 kg
Schub 835 kN über 300 sec.
(Vernier 413 sec)
1 Triebwerk YF-25/22 + 4 Vernier a 44 kN
Treibstoff N2O4 / UDMH
Spezifischer Impuls 2892 m/s (Vakuum)
Länge 15.5 m, Durchmesser 3.35 m

ChangZheng 2G

Basierend auf den Entwicklungen für die CZ-5 gab die Chinesische Akademie der Wissenschaften bekannt, dass der Flug von ShenZhou 7 im September 2008 der letzte Flug eines CZ-2F der letzte dieses Modells sein wird. Die CZ-2G setzt in der ersten Stufe die 3.35 m Stufe ein, unterstützt von vier 2.25 m Boostern. Die zweite Stufe soll LOX/RP-1 einsetzen, wahrscheinlich ebenfalls die 3.35 m Stufe. Diese Rakete soll bei 522 t Startmasse etwa 11.2 t Nutzlast für LEO Missionen haben.

Neu ist auch ein verbessertes Steuerungssystem, mit höherer Zuverlässigkeit, Redundanz und höherer Genauigkeit mit geringeren Abweichungen vom Zielorbit.

Langer Marsch 2G

ChangZheng 2G

Erster Start: ?, letzter Start: ?
Startmasse:
Länge: max. Durchmesser:

Booster:(4)
Startgewicht: 69000 kg, Leergewicht: 6000 kg
Länge: 26.30 m, Durchmesser: 2.25 m
1 Triebwerk YF-77
Schub: 1200 kN (Meereshöhe), 1340 kN Vakuum
Treibstoff: LOX/Kerosin
Brenndauer: 155 Sekunden
spezifischer Impuls: 2942 (Meereshöhe) 3295 (Vakuum)

Zentralstufe
Startgewicht: 147000  kg, Leergewicht: 12000 kg
Länge: 26.30 m, Durchmesser: 3.35 m
2 Triebwerke YF-77
Schub: 2x1200 kN (Meereshöhe), 2x1340 kN Vakuum
Treibstoff: LOX/Kerosin
Brenndauer: 165 Sekunden
spezifischer Impuls: 2942 (Meereshöhe) 3295 (Vakuum)

Oberstufe: "K0"
Startgewicht: 60000 kg, Leergewicht: 7000 kg
Länge: 8.0 m, Durchmesser: 3.35 m
4 Triebwerke YF-75D
Schub: 4x157 kN Vakuum
Treibstoff: LOX/Kerosin
Brenndauer: 296 Sekunden
spezifischer Impuls: 3285 (Vakuum)

Links

China Great Wall Industry Corporation

Astronautix Long March Family

Sinodefense

Space Launch Report

Bücher des Autors über Trägerraketen

Wie man an dem Umfang der Website sieht, sind Trägerraketen eines meiner Hauptinteressen. Es gibt inzwischen eine Reihe von Büchern von mir, auch weil ich in den letzten Jahren aufgrund neuer Träger oder weiterer Informationen über alte Projekte die Bücher neu aufgelegt habe. Sie finden eine Gesamtübersicht aller Bücher von mir bei Amazon und hier beim Verlag.

Ich beschränke mich in diesem Abschnitt auf die aktuellen Werke. Für die in Europa entwickelten Trägerraketen gibt es von mir zwei Werke:

Europäische Trägerraketen 1 behandelt die Vergangenheit (also bei Drucklegung): Das sind die nationalen Raketen Diamant, OTRAG und Black Arrow und die europäischen Träger Ariane 1 bis 4 und Europarakete.

Europäische Trägerraketen 2 behandelt die zur Drucklegung 2015 aktuellen Träger: Ariane 5, Vega und die damaligen Pläne für Vega C und Ariane 6.

Wer sich nur für einen der in den beiden besprochenen Träger interessiert, findet auch jeweils eine Monografie, die inhaltlich identisch mit dem Kapitel in den Sammelbänden ist, nur eben als Auskopplung.

Weiter gehend, alle Raketen die es weltweit gibt, behandelnd, gehen zwei Bände:

US-Trägerraketen

und

Internationale Trägerraketen (im Sinne von allen anderen Raketen weltweit)

Auch hier habe ich 2023 begonnen, die Bände aufzusplitten, einfach weil der Umfang für eine Aktualisierung sonst weder handelbar wäre bzw. an die Seitengrenze stößt, die der Verlag setzt. Ich habe auch bei den Einzelbänden nochmals recherchiert und den Umfang erweitert. Bisher sind erschienen:

US Trägerraketen 1 mit den frühen, kleinen Trägern (Vanguard, Juno, Scout)

US Trägerraketen 2 mit der Titan-Familie

2023 wird noch die erste Auskopplung aus den internationalen Raketen über russische Träger erscheinen. Nach und nach werden alle Raketen dann in einzelnen Monografien geordnet nach Trägerfamilien oder Nationen dann aktualisiert auf den aktuellen Stand, so besprochen.

Für die Saturns gibt es noch einen Sonderband, den ersten in der Reihe über das Apolloprogramm.

Alle bisherigen Bücher sind gerichtet an Leute, die wie ich sich nicht mit oberflächlichen Informationen oder Zusammenfassung der Wikipedia zufriedengeben. Wenn sie sich nicht für Technik interessieren, sondern nette Anekdoten hören wollen, dann sind die bisherigen Bücher nichts für Sie. Für dieses Publikum gibt es das Buch „Fotosafari durch den Raketenwald“ bei dem jeder Träger genau eine Doppelseite mit einem Foto und einer Beschreibung hat. (Also etwa ein Zehntel der Seitenzahl auf den ich ihn bei den beiden obigen Bänden abhandelte). Das Buch ist anders als die anderen Bände in Farbe. Ab und an macht BOD als Print on Demand Dienstleister Mist und verschickt es nur in Schwarz-Weiß, bitte reklamieren sie dann, ich als Autor kann dies nicht beeinflussen.

Als Autor würde ich mich freuen, wenn sie direkt beim Verlag bestellen, da ich da eine etwas größere Marge erhalte. Dank Buchpreisbindung und kostenlosem Versand ist das genauso teuer wie bei Amazon, Libri und iTunes oder im Buchhandel. Über eine ehrliche Kritik würde ich mich freuen.

Alle Bücher sind auch als E-Book erschienen, üblicherweise zu 2/3 des Preises der Printausgabe – ich würde sie gerne billiger anbieten, doch da der Gesetzgeber E-Books mit 19 Prozent Mehrwertsteuer besteuert, Bücher aber mit nur 7 Prozent, geht das leider nicht. Ein Vorteil der E-Books - neben dem einfacher recherchierbaren Text ist, das alle Abbildungen, die im Originalmanuskript in Farbe, sind auch in Farbe sind, während ich sonst - um Druckkosten zu sparen - meist auf Farbe verzichte. Sie brauchen einen pdf-fähigen Reader um die Bücher zu lesen. Sofern der Verlag nicht weiter für bestimmte Geräte (Kindle) konvertiert ist das Standardformat der E-Books ein DRM-geschütztes PDF.

Mehr über meine Bücher finden sie auf der Website Raumfahrtbuecher.de und eine Liste aller Veröffentlichungen findet sich auch bei meinem Wikipediaeintrag.

 


© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.

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