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Als ich 1980 von der Astronomie zur Raumfahrt kam, faszinierten mich von Anfang an Planetensonden. Damals war ich 15 und es entstanden ganze Pläne für Raketen und Raumsonden. Zum Glück für die Welt sind diese nie gebaut worden, den die größten müssen so um die 15 t gewogen haben. Auch das Interesse für den Computer begann damit, das ich einige Dinge für diese Missionen damit durchrechnen wollte. Später als Erwachsener habe ich diese Fantastereien wieder eingestellt.
Die Einstellung der Pluto-Kuiper Express Mission ist für mich Anlass, wieder mich mit einer hypothetischen Mission zu beschäftigen. Es geht darum zu beweisen, das eine preiswerte Pluto Mission möglich ist. Obgleich die angeführten Daten fiktiv sind, basieren sie auf real existierende Hardware und daher denke ich das die skizzierte Mission möglich ist.
Über die Entdeckungsgeschichte von Pluto findet sich an anderer Stelle hier ein Aufsatz. In diesem soll es nur um die Frage gehen, warum man eine Mission zu Pluto planen sollte. Zum ersten mal erreichbar war Pluto im Rahmen der "Grand Tour", einer Konstellation der Planeten im Jahre 1977/78. Diese wiederholt sich alle 176 Jahre und man hätte mit einer Raumsonde entweder Jupiter-Uranus-Neptun oder Jupiter-Saturn-Pluto oder Jupiter-Saturn-Uranus-Neptun anfliegen können. Die Voyager 2 Mission nutzte die letzte Bahn. Man verzichtete auf Pluto, weil er so klein ist, das man nur während weniger Stunden hätte Daten sammeln können. (Pluto hätte das Gesichtsfeld der Kamera erst 8 Stunden vor der Begegnung gefüllt). Weiterhin war die Voyagermission nur bis Saturn bewilligt und die Sonden auf 5 Jahre Operationszeit ausgelegt, eine Reise zu Pluto hätte aber 12 Jahre gedauert. Zuletzt herrschte beim Start 1977 die Ansicht, das die Monde der äußeren Planeten und wahrscheinlich auch Pluto sterile Eiswüsten wären.
Gerade die Voyagermission konnte aber bei jedem der Riesenplaneten auf den Monden geologische Aktivität feststellen, sogar auf Triton, der genauso groß und von der Sonne entfernt ist wie Pluto. Zudem wurde Pluto interessanter, man entdeckte einen Mond und eine Atmosphäre. Damit wäre eine Mission zu Pluto wissenschaftlich wünschenswert, zumal er wohl der größte einer Reihe von Asteroiden in großer Sonnenentfernung ist.
Pluto ist beim direkten Start von der Erde aus jedes Jahr zu erreichen. Allerdings dauert die Reise lang. Bei einer Entfernung von 4.7 Mrd. km dauert die Hohmann-Bahn mit der kleinsten möglichen Startenergie 32 Jahre und erfordert eine Anfangsgeschwindigkeit von 16063 m/s. Damit die Reisedauer etwa 12 Jahre beträgt muss man mit einer Startgeschwindigkeit von 16712 m/s starten.
Beide Geschwindigkeiten sind so hoch, das sie kein chemischer Raketenantrieb aufbringen kann. Die bisher höchste erreichte Geschwindigkeit betrug lediglich 14305 m/s bei den deutschen Helios Sonden. Dieser "kleine" Unterschied von 2500 m/s bedeutet in der Praxis, das die Nutzlast auf etwa ein Drittel zurückgeht. Man braucht aber heute schon die größten verfügbaren Trägerraketen, um Raumsonden zum Jupiter zu senden, wobei man mit 14100-14300 m/s starten muss.
Daher ist man bestrebt, Jupiter als Sprungbrett zu benutzen. Dies ist alle 12.5 Jahre möglich, die nächste Gelegenheit ist im Jahre 2003/2004. Man benötigt dann nur die Startgeschwindigkeit, die man für einen Flug zum Jupiter braucht, dies sind 14.1-14.3 km/s. Die gesamte Reise könnte dann im idealen Fall nur 8 Jahre dauern.
Es stellt sich die Frage warum man das 2003/4 Startfenster ausnützen sollte und nicht warten sollte, bis man 2016/17 noch bessere Technik zur Verfügung hat. Nun es gibt einen sehr wichtigen Grund: Pluto selbst. Der Planet hat eine sehr elliptische Umlaufbahn mit einem sonnennächsten Punkt von 4386 Mill. km und einem sonnenfernsten vom 7350 Mill. km. Der sonnennächster Punkt wurde im Jahre 1989 durchlaufen und seitdem entfernt sich der Planet wieder von der Sonne.
Nun hat man aber eine Atmosphäre aus Methan entdeckt, und diese dürfte nur temporär sein, d.h. mit steigender Entfernung ausfrieren. Man schätzt, das dies ab 2015/16 beginnt, so das das 2004 er Startfenster das einzige ist um die Atmosphäre zu untersuchen. Die nächste Gelegenheit dafür lässt dann wieder 210 Jahre auf sich warten
Dies wissend, versuchte die NASA schon seit Anfang der neunziger Jahre eine Sonde zu Pluto zu senden. In der Regierungszeit von George Bush (1989-1992) war an größere Planetensonden nicht zu denken, so das man eine sehr kleine Sonde, von weniger als 100 kg Gewicht mit nur einem Instrument favorisierte. Mit der Regierung Clinton kam wieder Bewegung in die Planetenforschung und Pluto Express wurde geboren, eine Sonde die weitgehend identisch zum projektierten Europa Orbiter (EO) sein sollte und im Dezember 2004 starten sollte. Der neue Präsident George W. Bush (2001-) hat leider dieselbe Einstellung zur Planetenforschung, wie sein Vater und dieses Projekt gestrichen, weil - und das ist bemerkenswert - die Kosten für den Europa Orbiter aus dem Rahmen liefen.
Es gab Proteste unter den Wissenschaftlern, die jedoch fruchtlos waren. Vor allem war man verärgert über den Europa Orbiter. Er setzte einige neue Technologien ein, die den Kostenrahmen sprengten, die aber Pluto Express nie benötigt hätte. Doch statt den EO zu streichen, hat man die bei der Pluto Sonde getan, obgleich es zum Jupitermond Europa ein Startfenster alle 13 Monate und ohne Zeitdruck gibt. Inzwischen hat der Kongress der NASA Gelder für eine Studie bewilligt um die weder die NASA noch die Bush Administration gebeten hat, es kann also wieder zu einer Pluto Mission kommen, jedoch nicht zum 2003/4 Startfenster.
Die originale Pluto-Kuiper Express Mission basierte auf Neuentwicklungen. Selbst wenn nun doch eine Finanzierung kommen sollte, ist es zu spät um diese Sonde bis Ende 2004 fertig zu stellen. Ich möchte im folgenden eine Alternative vorstellen. Diese ist von mir erdacht und entspricht keinerlei NASA Plänen, ich halte sie jedoch für durchführbar. Der Name ist gewählt nach den griechischen Gegenstücken zu den römischen Bezeichnungen für Pluto und Charon. Hades war die griechische Hölle, deren römischer Gott Pluto war. Styx war ein Fluss der diese von der Welt der Lebenden trennte und den der Fahrmann Charon (Der Mond Plutos) überquerte.
Die Mission wird in jedem Falle eine Vorbeiflugmission sein. Die Sonde wird sich je nach gewählter Flugbahn mit einer Relativgeschwindigkeit von 8.6-10 km/s Pluto nähern. Dies ist zuviel, um in einem Umlaufbahn einzuschwenken. Dabei gibt es folgende Randbedingungen:
Es ist sinnvoll schon vorhandene Hardware wiederzuverwerten. Zu jeder Raumsonde wird mindestens ein Ingenieursexemplar gebaut. Dieses kann Basis für eine Plutosonde sein. Im vorliegenden Fall ist die Verwendung des Ingenieurmodells von CONTOUR und Mars Odyssey angebracht.
Zwei Raumsonden, weil man nur so den ganzen Planeten hochauflösend erfassen kann. Zudem erlaubt dieses Konzept es auch eine Sonde nahe am Pluto Mond Charon vorbei zu führen. Was man dabei spart sind Entwicklungskosten, dafür wird die Sonde erheblich schwerer und man benötigt eine leistungsfähigere Trägerrakete.
CONTOUR ist eine Sonde von achteckigem Grundriss. Sie wiegt leer 387 kg. Mars Odyssey ist ein Quader von 332 kg Grundmasse. Beide Missionen kosten um 150-160 Millionen USD, so das die Mission recht preiswert wäre. Dabei ist das Ingenieursmodell schon vorhanden, die Kosten dieses Flugfähig zu machen würden bei 30-50 % der Kosten der originalen Sonde liegen. Diese Mehrfachverwendung ist durchaus üblich. So startete 1988 mit Meteosat 3 das Ingenieursmodell von Meteosat 2 und es wird 2005 eine Venus Mission mit dem Ingenieursmodell von Mars Express geben. Schon 1967 flog mit Mariner 5 ein Reserveexemplar von Mariner 4 zur Venus. Derartige Mehrfachverwendungen sind also nichts ungewöhnliches.
In beiden Fällen wird noch eine Energieversorgung mit Radionuklidbatterien benötigt. Diese waren auch der Grund für die Verteuerung des EO. Eine Radionuklidbatterie ist im Prinzip ein Thermoelement. Der Zerfall von radioaktivem Plutonium erzeugt Wärme, die in Strom umgewandelt wird. Die Ausbeute ist dabei gering. Bei Voyager wurden aus 7.2 KW Wärme nur 480 Watt Strom gewonnen. Man wollte beim EO diesen Wirkungsgrad steigern. Doch gibt es andere Möglichkeiten Strom zu sparen. Bei Voyager geht z.B. ein Grossteil des Stromverbrauches auf die Beheizung der Sonde. Dies könnte durch die sowieso entstehende Abwärme der Radionuklidbatterien ersetzt werden. Man könnte dann den Stromverbrauch auf etwa 200-250 Watt drücken, wofür man eine Radioneukleidbatterie von 60 kg Masse benötigt. Leider sind diese nicht billig, nimmt man die Kosten die bei der Spezifikation des PKE angeführt sind, so kosten diese 83 Millionen USD, dabei sollte die Atomindustrie eigentlich froh sein, wenn jemand ihren hochradioaktiven Müll entsorgt. (Und zwar auf Nimmerwiedersehen....)
Für die Kommunikation ist es sinnvoll neue Wege zu gehen. Damit Raumsonden Daten zur Erde übertragen können benötigt man große Sendeantennen. Bei Voyager war eine 3.7 m Antenne nötig um aus Neptunentfernung max. 19.2 KBaud zu übertragen. Derartige große Parabolantennen wiegen viel. Bei Pluto Entfernung wäre die Datenrate nochmals etwas geringer und läge bei etwa 14 KBaud. Alle geplanten Plutosonden haben kleinere Antennen und geringere Sendeleistungen, so dass ihre Datenrate sogar noch unter der von Voyager aus dieser Entfernung liegt.
Damit ist es illusorisch sehr viele Bilder von Pluto zu gewinnen, selbst wenn man einen sehr großen Massenspeicher hat braucht man Monate um die Bilder zu übertragen.
Doch es gibt Alternativen. Auf Artemis einem experimentellen Nachrichtensatelliten der ESA gibt es das Experiment Silex. Es hat die Aufgabe mit einem 25 cm Teleskop Daten des Erdforschungssatelliten Spot 4 aufzufangen. Dieser sendet den Datenstrom mit einem Laser von 0.06 W Leistung zu Artemis. Die Datenrate sollte 50 MBaud betragen, doch hat man experimentell schon 80 MBaud sehr geringen Fehlerbitzahlen erreicht.
Diese Daten entsprechen der Leistung die auch Systeme wie das amerikanische TDRSS erreichen, wobei allerdings Empfänger 5 m große Antennen sind und die Sender typischerweise mit 20-50 Watt arbeiten. Auch wenn man das System nicht 1:1 auf eine Deep Space Mission übertragen kann so ist doch deutlich zu sehen, das die Laserkommunikation pro Watt Sendeleistung die 100-1000 fache Datenrate aufweist.
Übertragen auf die Pluto Mission heißt dies: Eine große und schwere Antenne ist unnötig, lediglich die schon bei beiden Raumfahrtzeugen vorhandenen kleinen Antennen werden benötigt um Telemetriedaten zu empfangen. Ein 25 cm Teleskop ist leichter als eine 3.7 oder 5 m große Kommunikationsantenne wie sie bei Voyager oder Cassini eingesetzt wurde. Eventuell kann man es sogar einsparen, wenn man das Hauptinstrument so auslegt, dass man nicht nur mit ihm beobachten sondern auch senden kann (wobei man wahrscheinlich während einiger stunden rund um en Vorbeiflug nur aufzeichnen würde und später erst wieder zum Senden übergehen).
Wichtig ist weiterhin die Fähigkeit Daten schnell und zuverlässig zu speichern. Bei allen Planetensonden ist mittlerweile der Trend weg gegangen von Bandrekordern, alle Raumsonden setzten inzwischen auf große Flash-ROM Boxen die sich wie ein Massespeicher verhalten. Serienmäßig gibt es solche mit Kapazitäten bis zu 134 GBit, das entspricht z.B. der Aufnahmefähigkeit von 16000 Bildern à 1024 × 1024 Pixeln oder in etwa dem die gesamte Datenmenge von Voyager 1 beim Jupitervorbeiflug. Diese sind noch aus RAM Bausteinen aufgebaut und erfordern eine dauernde Stromversorgung. Angesichts der heutigen Kapazitäten von FLASH ROM speichern (die Daten auch ohne Strom behalten) wäre ein Aufbau aber auch aus diesen Bausteinen denkbar. Eine "Solid State Disk" aus 64 MBit Flash ROMs von der Größe eines CD ROM Laufwerkes könnte ca. 40 GBit speichern, wenn man die Bausteine wie bei DIMM's anordnet. Im 19" Format, wie es bei Weltraumfahrzeugen üblicher ist, sogar 288 GBit. Wenn man die Packungsdichte wie bei Compact Flash Karten wählt (Speicher ohne Plastikgehäuse), dann steigt die Dichte nochmals auf ein vielfaches an.
Niemand kann wissen was auf einen bei Pluto lauert. Mit Sicherheit braucht man 3 Kerninstrumente:
Diese drei Instrumente kann man kombinieren, da alle drei ein Teleskop benötigen, das war auch bei der Pluto-Express Mission so geplant. (Es war mit 7 kg Masse sogar das einzige Instrument an Bord). Sinnvoll erweisen sich auch folgende Instrumente:
Dies dürften die Kerninstrumente sein. Dazu kommen einige Instrumente die zwar nicht direkt nötig für die Erforschung des Plutos sind, aber für die Erforschung von Jupiter und des Sonnensystems. Es handelt sich um:
Diese Instrumente findet man deswegen auf Planetensonden, weil man dadurch sehr viel über das Sonnensystem erfahren kann. Es sind bei Voyager 1+2 noch die einzigen aktiven Instrumente und man hofft damit die Grenze des Sonnensystems finden zu können. Bei dem geplanten Jupitervorbeiflug liefern diese Instrumente auch sehr viele wichtige Daten. Der Vorteil bei der Mitnahme dieser Instrumente ist, dass man so eine Kombinationssonde hat - Sie erforscht nicht nur Pluto sondern liefert auch Information über die Sonne.
Da dies Standardinstrumente sind kann man diese leicht von anderen Planetenmissionen wie Galileo, Cassini und Rosetta übernehmen. Lediglich das Kombinationsinstrument aus Kamera, IR und UV Spektrometer müsste neu entwickelt werden. Hier sollte man dieses im Zentrum der Sonde fest integrieren und nur einen geringen Schwenkbereich zulassen. Sonst üblich sind Scanplattformen, doch da es nur ein Ziel gibt, das noch dazu bis wenige Stunden vor der Ankunft nicht einmal das Bild füllt, reicht ein begrenzter Bewegungsradius. Man spart dadurch eine aufwendige und schwere Scanplattform und eine ebenso schwere Isolierung des Instrumentes. Dafür kann man es größer auslegen. Ein 12" Teleskop (300 mm Durchmesser der Optik) mit einer Masse von 35 kg wäre sinnvoll. Denn durch die Größe kann man die Zeit ausdehnen in der man den Planeten beobachten kann. (Auf einer Scanplattform wäre das Instrument etwa doppelt so schwer).
Selbst mit einem solchen Instrument hat Pluto aber erst 33 Stunden vor der Ankunft eine Größe von 1000 Pixeln. Eine Seite des Planeten würde man sehr gut erfassen können mit einer Auflösung besser als 100 m. Die andere Seite durch die Rotation nur schlecht mit einer Auflösung von 60 km. Daher auch die Doppelmission mit zwei Raumsonden, die man auch so zum Jupiter senden würde, das sie in einigen Monaten Abstand ankommen, so das man mit der zweiten Sonde nicht nur die andere Seite erfassen kann sondern man evt. klärende Messungen machen kann die Fragen beantworten die sich nach dem ersten Vorbeiflug stellen.
Das Gesamtgewicht der Instrumente würde 120 kg betragen. Dies ist vergleichbar der Instrumentierung von Galileo.
Der Flug über Jupiter hat nicht nur den Sinn Geschwindigkeit aufzunehmen. Er ist auch ein riesiger Planet, 60 mal größer als Pluto. Bisherigen Planetensonden begannen den Jupiter zu beobachten sobald er etwa 200 Pixels Durchmesser auf einem Bild hatte, das war bei Voyager und Cassini zirka 3 Monate vor der nächsten Begegnung. Bei Hades und Styx wird es 9 Monate vorher sein. Damit ist diese Mission sogar ein Ersatz für die fehlenden Jupiterbilder von Galileo. Mehr noch: Selbst bei Abständen von 100.000-200.000 km zu den galileischen Monden können die leistungsfähigen Kameras die globale Kartierung nachholen die bei Galileo wegfallen musste. Aus 200.000 km Entfernung liefern die Kameras noch Bilder mit 400 m Auflösung liefern, zudem verfügen beide Sonden über einen schnellen und großen Datenspeicher.
Es müsste kein Problem sein jeder der beiden Sonden nahe an einen der galileischen Monde vorbeizuführen um diesen quasi als Generalprobe genauer zu kartieren. Damit gäbe es das was man sich von Galileo erhofft hatte - Jupiterbeobachtungen über eine längere Periode (bei versetztem Start max. 20 Monate lang) und genaue Karten von zwei Galileischen Monden und globale Karten aller vier. Da der Europa Orbiter einen weiteren Mond gut erfassen würde, wären 3 von 4 der Monde besser bekannt als von Voyager. (Galileo übermittelte nur einige Hundert Bilder mit größtem Detailreichtum, aber kleinen Bildausschnitten). Alleine bei Jupiter würden die Sonden also 18 Monate lang Daten liefern. Bei einer klassischen Planetenmission hätten sie sich also dann schon amortisiert.
In den 8 Jahren im Sonnensystem und auch nach der Pluto Passage können die Instrumente die Wellen oder Teilchen messen Daten über den Sonnenwind, kosmische Strahlen und Staub im Sonnensystem sammeln. Diese sind zwar nicht so spektakulär wie Fotos, aber für unser Verständnis über die Sonne und die Wechselwirkung mit der Galaxis genauso wichtig. Dies ist ein Unterschied zu Pluto-Kuiper Express. Dieses war eine reine Pluto Sonde. Die Gesamtkosten lägen bei einem Start mit einer Proton ohne Instrumente bei 310 Millionen USD für zwei Sonden.
Startet man die Sonden einzeln, so muss man sie selbst mit einer zusätzlichen Feststufe auf Fluchtkurs oder zumindest auf einen GTO Transferorbit bringen. Beim Beschleunigen auf Fluchtgeschwindigkeit benötigt man eine Oberstufe von zirka 2 t Gewicht (z.B. PAM-D), bei Beschleunigung auf GTO Geschwindigkeit eine von 3 t Gewicht (z.B. PAM-D2). Jede Rakete die zirka 3.6 t in eine GTO Bahn transportiert wie z.B. Ariane 5, Atlas, Delta 4 wäre geeignet. Aus Kostengründen würde man eine Zenit, Proton oder Ariane 5 wählen. Da diese Träger erheblich preiswerter als die US Raketen sind, ergibt sich der paradoxe Umstand, das die Sonden zwar erheblich schwerer als Pluto-Kuiper Express sind, aber der Start nicht teurer ist.
Wäre mehr Zeit vorhanden, so wäre es sicher reizvoll als eine der Sonden das Modell der Raumsonde Deep-Space 1 zu nehmen - ihr Ionentriebwerk mit 81.5 kg Xenon würden ausreichen um die Sonde von Fluchtgeschwindigkeit auf die nötige Geschwindigkeit zum Jupiter zu beschleunigen. Dabei wöge die Sonde nur 100 kg mehr, man könnte aber auf eine 2 t schwere Oberstufe verzichten. Doch dazu müsste der Start um etwa 1 Jahr vorverlegt werden.
Eine billigere Alternative zu einer zweiten Sonde wäre eine Art Mini Sonde, betrieben nur mit Batterien Sie hätte nur das Kombiinstrument (jedoch nicht mit einem kleinen Teleskop von 10 cm Größe) an Bord und würde rechtzeitig vor der Ankunft von der Hauptsonde abgetrennt, diese verlangsamt dann ihre Geschwindigkeit so, das sie genau 3.2 Tage später ankommt. Eine solche Minisonde könnte unter 100 kg wiegen. Sie würde nur die zweite Hälfte von Pluto kartieren und ihre Daten direkt an die Hauptsonde senden. Da man aber eine Sonde erst noch entwickeln muss, und als Nutzen auch eine zweite Jupiterpassage und die Möglichkeit durch zeitlichen Versatz das Messprogramm zu ändern wegfällt, ist dies keine echte Alternative.
Pluto-Kuiper Express | Hades und Styx | |
---|---|---|
Masse | 220 kg | 550 und 600 kg |
davon Instrumente | 7 kg | zweimal je 120 kg |
Experimente | 3 | 11 |
Auflösung aus 10.000 km Abstand | 133 m | 20 m |
Startrakete | Delta 4 oder Atlas V | Proton |
Die Auslegung der beiden Sonden durch Verwendung schon bestehender Sonden ist sicher keine ideale Lösung, aber wohl die einzige die kurzfristig realisierbar ist. Das Problem das Pluto-Kuiper Express ja die Mission kostete war das man versuchte zu perfekt zu sein. Natürlich muss man am Gewicht sparen, doch wenn die USA mal über ihren Schatten springen würden und anstatt einer 120-170 Mill. USD teuren Atlas 5 oder Delta 4 eine 70 Mill. USD teure Proton mit 50 % mehr Nutzlastkapazität nutzen würden, könnten sie ohne Problem einen schon bestehenden Sondengrundkörper verwenden. Mars Odyssey und CONTOUR sind zwar nur für 5 Jahre Betrieb ausgelegt, aber in Zeiten in denen schon normale Kommunikationssatelliten 12-15 Jahre Operationsdauer haben dürfte dies kein Problem sein, zumal die thermische Beanspruchung ja immer weiter abnimmt.
Mit Ausnahme der optischen Datenübertragung und eines Kombiinstrumentes ist an der projektierten Sonde nichts neues, ja ich denke einen Teil der Experimente wird noch von Galileo, Voyager und Cassini vorhanden sein und zu übernehmen sein. Das mag nicht das neueste Hightech Produkt sein, aber lieber etwas ungenauere Resultate als gar keine.
Dieser Aufsatz entstand Ende 2001, als man beschloss PKE zu streichen. Inzwischen ist wieder eine Sonde, New Horizons in der Entwicklung. New Horizons nähert sich viel mehr meinem Vorschlag an:
Allerdings ist New Horizons eine Einzelsonde und verwendet keine Laserkommunikation. Trotzdem ist es interessant, wie die Plutosonden langsam aber sicher sich meinen Vorschlägen nähern.
Pluto-Kuiper Express | New Horizons | Hades und Styx | |
---|---|---|---|
Masse | 220 kg | 465 kg | 550 und 600 kg |
davon Instrumente | 7 kg | ? kg | zweimal je 120 kg |
Experimente | 3 | 6 | 11 |
Auflösung aus 10.000 km Abstand | 133 m | 50 m | 20 m |
Startrakete | Delta 4 oder Atlas V | Atlas 551 | Proton |
Lang Zeit gab es von mir nur ein Buch über Raumsonden: die beiden Mars-Raumsonden des Jahres 2011, Phobos Grunt und dem Mars Science Laboratory. Während die russische Raumsonde mittlerweile auf dem Grund des Pazifiks ruht, hat für Curiosity die Mission erst bekommen. Das Buch informiert über die Projektgeschichte, den technischen Aufbau der Sonden und ihrer Experimente, die geplante Mission und Zielsetzungen. Die Mission von Curiosity ist bis nach der Landung (Sol 10) dokumentiert. Einsteiger profitieren von Kapiteln, welche die bisherige Marsforschung skizzieren, die Funktionsweise der Instrumente erklären aber auch die Frage erläutern wie wahrscheinlich Leben auf dem Mars ist.
2018 wurde dies durch zwei Lexika, im Stille der schon existierenden Bücher über Trägerraketen ergänzt. Jedes Raumsonden Programm wird auf durchschnittlich sechs bis acht Seiten vorgestellt, ergänzt durch eine Tabelle mit den wichtigsten zeitlichen und technischen Daten und Fotos der Raumsonde, bzw., Fotos die sie aufgenommen hat. Ich habe weil es in einen band nicht rein geht eine Trennung im Jahr 1990 gemacht. Alle Programme vorher gibt es in Band 1. Die folgenden ab 1990 gestarteten dann in Band 2. In Band 2 ist ein Raumsonden Programm meist eine Einzelsonde (Ausnahme MER). In Band 1 dagegen ein Vorhaben das damals zumeist aus Doppelstarts bestand, oft auch mehr wie z.B. neun Ranger oder sieben Surveyor. Beide Bänder sind etwa 400 Seiten stark. In Band 1 gibt es noch eine gemeinsame Einführung für beide Bände über Himmelsmechanik und Technik der Instrumente. Beide Bände haben einen Anhang mit Startlisten, Kosten von Raumsonden und Erfolgsstatistiken. Band 2 hatte Redaktionsschluss im Januar 2018 und enthält die für 2018 geplanten Missionen über die es genügend Daten gab.
Hier eine Beschreibung des Buchs auf meiner Website für die Bücher, wo es auch ein Probekapitel zum herunterladen gibt. Sie können das Buch direkt beim Verlag kaufen (versandlostenfrei). Dann erhalte ich als Autor eine etwas höhere Marge, aber auch über den normalen Buchhandel, Amazon (obige Links) und alle anderen Portale wie Bücher.de oder Libri.
Lang Zeit gab es von mir nur ein Buch über Raumsonden: die beiden Mars-Raumsonden des Jahres 2011, Phobos Grunt und dem Mars Science Laboratory. Während die russische Raumsonde mittlerweile auf dem Grund des Pazifiks ruht, hat für Curiosity die Mission erst bekommen. Das Buch informiert über die Projektgeschichte, den technischen Aufbau der Sonden und ihrer Experimente, die geplante Mission und Zielsetzungen. Die Mission von Curiosity ist bis nach der Landung (Sol 10) dokumentiert. Einsteiger profitieren von Kapiteln, welche die bisherige Marsforschung skizzieren, die Funktionsweise der Instrumente erklären aber auch die Frage erläutern wie wahrscheinlich Leben auf dem Mars ist.
2018 wurde dies durch zwei Lexika, im Stille der schon existierenden Bücher über Trägerraketen ergänzt. Jedes Raumsonden Programm wird auf durchschnittlich sechs bis acht Seiten vorgestellt, ergänzt durch eine Tabelle mit den wichtigsten zeitlichen und technischen Daten und Fotos der Raumsonde, bzw., Fotos die sie aufgenommen hat. Ich habe weil es in einen band nicht rein geht eine Trennung im Jahr 1990 gemacht. Alle Programme vorher gibt es in Band 1. Die folgenden ab 1990 gestarteten dann in Band 2. In Band 2 ist ein Raumsonden Programm meist eine Einzelsonde (Ausnahme MER). In Band 1 dagegen ein Vorhaben das damals zumeist aus Doppelstarts bestand, oft auch mehr wie z.B. neun Ranger oder sieben Surveyor. Beide Bänder sind etwa 400 Seiten stark. In Band 1 gibt es noch eine gemeinsame Einführung für beide Bände über Himmelsmechanik und Technik der Instrumente. Beide Bände haben einen Anhang mit Startlisten, Kosten von Raumsonden und Erfolgsstatistiken. Band 2 hatte Redaktionsschluss im Januar 2018 und enthält die für 2018 geplanten Missionen über die es genügend Daten gab.
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