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Sparta Redstone

Von 1966 bis 1967 startete die US-Army vom australischen Startzentrum Woomera aus eine Redstone mit den Oberstufen Altair und Antares Wiedereintrittsversuche. Nach 9 Flügen konnte das Programm vorzeitig erfolgreich abgeschlossen werden. Die zehnte noch verbliebene Rakete wurde dem Weapon Research Establishment (WRE) zur Verfügung gestellt.

Dieses nutzte diese Rakete, um den ersten australischen Satelliten Wresat am 29.11.1967 zu starten. Die Redstone entspricht technisch der Rakete mit der auch die suborbitalen Mercury Flüge und die ersten US-Starts (dort als Juno bezeichnet) durchgeführt wurden.

Die Redstone war eine Mittelstreckenrakete, die noch weitgehend auf der Technologie der A-4 basierte. So wurde wie bei der A-4 die Treibstoffkombination LOX/75 % Ethanol eingesetzt. (8.600 kg Ethanol und 11.340 kg flüssiger Sauerstoff befanden sich den beiden Tanks). Auch die Schubvektorkontrolle durch vier Blätter in der Düse entsprach der Vorgehensweise bei der A-4. Unterstützt wurden diese durch vier fest angebrachte Finnen und vier kleine Düsen, die mit dem Abgas des Gasgenerators gespeist wurden. Sie dienten der Stabilisierung in der unteren Atmosphäre, bis die Ruder im Abgasstrahl wirksam wurden (dazu musste eine Mindestgeschwindigkeit erreicht werden). Bewegt wurden sie pneumatisch durch Druckluft. Auch der Gasgenerator wurde durch katalytisch zersetztes Wasserstoffperoxid angetrieben. Die Redstone hatte davon 358 kg an Bord. Spätere Typen wie die Jupiter und Thor nutzten dazu die Treibstoffe in einem anderen Mischungsverhältnis als in der Brennkammer. Genauere Details über die Redstone finden Sie in diesem Artikel.

Die Zelle bestand aus Edelstrahl. Nur der vordere Teil mit dem Sprengkopf war ausgelegt, einen Wiedereintritt zu überstehen. Er wurde 20-25 Sekunden nach Brennschluss durch sechs Sprengladungen von den Tanks und dem Triebwerk abgetrennt. Die Druckbeaufschlagung der Tanks erfolgte durch Druckluft.

Oberstufen waren eine Antares 2 (bekannt von der Scout) und eine von Australien entwickelte BE-3 Oberstufe, welche die standardmäßig vorhandene Altair ersetzte. Beide arbeiteten mit festen Treibstoffen und wurden kur hintereinander auf dem Gipfelpunkt der ballistischen Bahn gezündet. Bedingt durch die kurzen Brennzeiten wurden sehr hohe Beschleunigungsspitzen erhalten.

Da nur eine Redstone-Sparta zur Verfügung stand folgten diesem einem Satellitenstart keine weiteren Einsätze.

Datenblatt Redstone-Sparta

Einsatzzeitraum:

Starts:
Zuverlässigkeit:

Abmessungen:

Startgewicht:

Max. Nutzlast:

Nutzlasthülle:

1967

1, davon kein Fehlstart
100 % erfolgreich

21,80 m Höhe
1,78 m Durchmesser
30.000 kg

45 kg in einen LEO-Orbit

2,17 m Länge, 0,76 m Durchmesser


Redstone

Antares II

Sparta

Länge

17,58 m

1,70 m

0,81 m

Durchmesser:

1,78 m

0,70 m

0,48 m

Startgewicht:

28.460 kg

1.525 kg

100 kg

Trockengewicht:

3.980 kg

357 kg

12 kg

Schub Meereshöhe:

345 kN

-

-

Schub Vakuum:

436 kN

93 kN

27,5 kN

Triebwerke:

1 × A-7

1 × X-259

1 × BE-3

Spezifischer Impuls
(Meereshöhe):

2304 m/s

-

-

Spezifischer Impuls
(Vakuum):

2628 m/s

2579 m/s

2677 m/s

Brenndauer:

155 s

36 s

8,4 s

Treibstoff:

LOX/Ethanol

fest

fest

Büchertipps

Von mir gibt es mehrere Bücher zum Thema Trägerraketen. Zum einen zwei Werke über alle Trägerraketen der Welt und zum Zweiten Bücher über die europäische Trägerraketenentwicklung.

Mein bisher umfassendstes Werk ist ein zweibändiges Lexikon über Trägerraketen mit 700 bzw. 600 Seiten Umfang. In ein Buch passten schlichtweg nicht alle Träger in ihren Subversionen so gibt es einen Band nur für US-Träger, einen zweiten für "internationale" Trägerraketen, sprich alle anderen Nationen. Beide Bände haben denselben Aufbau:

Nach einem einleitenden Kapitel über die Arbeitsweise von Raketen kommt ein einführendes Kapitel über die Raumfahrtbestrebungen des Landes und der Weltraumbahnhöfe, bei den USA ist dies natürlich nun eines. Danach kommen die Träger geordnet nach Familien mit gleicher Technologie in der historischen Entwicklung. Zuerst wird die Technologie und Entwicklungsgeschichte beim ersten Exemplar einer Familie beschrieben, dann folgt bei den einzelnen Mitgliedern nur noch die Veränderungen dieses Modells und dessen Einsatz.

Ich habe soweit möglich technische Daten zum schnelleren Nachschlagen in Tabellen ausgelagert, Querschnittsdiagramme, Grafiken über den Einsatz und bei den US-Trägerraketen auch komplette Startlisten komplettieren dann jedes Kapitel. Dazu gibt es von jedem Träger ein Startfoto.

In jedem Buch stecken so über 100 Subtypen, was den Umfang bei dieser ausführlichen Besprechung auf 600 Seiten (internationale Trägerraketen) bzw. 700 Seiten (US-Trägerraketen getrieben hat). Ich denke sie sind mit 34,99 und 39,99 Euro für den gebotenen Inhalt trotzdem sehr günstig.

Speziell mit der Geschichte der Trägerraketenentwicklung in Europa beschäftigt sich das zweibändige Werk Europäische Trägerraketen 1+2. Band 1 (Europäische Trägerraketen 1: Von der Diamant zur Ariane 4) behandelt die nationalen Trägerprogramme (Black Arrow und Diamant sowie die deutsche OTRAG), das OTRAG-Projekt, die glücklose Europa-Rakete und die Ariane 1-4. Band 2: die aktuellen Projekte Ariane 5 und Vega. Sowie die Weiterentwicklungen Ariane 6 und Vega C. Beide Bücher sind voll mit technischen Daten, Details zur Entwicklungsgeschichte und zu den Trägern. Diese Bücher sind gedacht für Personen, die wirklich alles über die Träger wissen wollen. Der nur an allgemeinen Infos interessierte, wird mit dem Buch internationale Trägerraketen besser fahren das sich auf die wichtigen Daten beschränkt.

Es gibt von den europäischen Trägerraketen, da die Programme weitestgehend unabhängig voneinander sind, auch die Möglichkeit, sich nur über einen Träger zu informieren so gibt es die gleiche Information auch in vier Einzelbänden:

Auf einen eigenen Band für Ariane 5 und 6 habe ich verzichtet, weil dieser nur wenig billiger als Band 2 der europäischen Trägerraketen wäre, da Ariane 5+6 rund 2/3 des Buches ausmachen. Aber vielleicht erscheint ein eigener Band über die Ariane 6 wenn diese mal einsatzbereit ist und es mehr Informationen über sie gibt,

Meine Bücher sind alle in Schwarz-Weiß. Das hat vor allem Kostengründe. Bei BOD kostet jede Farbseite 10 ct Aufpreis. Es gibt jedoch ein Buch, das für Einsteiger gedacht ist und jeden Trägertyp nur auf zwei Seiten, davon eine Seite mit einem meist farbigen Foto abhandelt: es ist das Buch "Fotosafari durch den Raketenwald". Es ist weniger für den typischen Leser meiner Webseite gerichtet, die ja auch in die Tiefe geht, als vielmehr für Einsteiger und als Geschenk um andere mit der Raumfahrt zu infizieren. Etwa 70 TZrägerraketen die sich äußerlich voneinander unterscheiden werden in diesem Buch kurz vorgestellt - auf je einer Doppelseite.

Sie erhalten alle meine Bücher über den Buchhandel (allerdings nur auf Bestellung), aber auch auf Buchshops wie Amazon, Libri, Buecher.de und ITunes. Sie können die Bücher aber auch direkt bei BOD bestellen.

Mehr über diese Bücher und weitere des Autors zum Themenkreis Raumfahrt, finden sie auf der Website Raumfahrtbucher.de.




© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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