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Tja, ein anderer Ausdruck ist mir nicht eingefallen für Menschen, die jeder, der Fach- oder Sachinformationen anbietet, kennt. Es sind Leute, die eine eigene von der Wissenschaft oder allgemeinen Erkenntnis abweichende Theorie haben, wie etwas sein sollte. Dazu kommt eine Gesinnung, welche die allgemeine Lehrmeinung oder die akzeptierten Tatsachen nicht anerkennt und jeden der diese darlegt, als einen Bestandteil einer Verschwörung bezeichnet. Solche gibt es überall, so kenne ich derartige auch als Lebensmittelchemiker, wo ich immer wieder Mails von Leuten bekomme, die ihre Vorstellung von der Wirklichkeit einem darlegen wollen. (Alles was wir essen ist Gift, Abnehmen mit Enzymen aus Ananas usw.)
Nun kann ja, jeder eine andere Meinung haben, doch in der Wissenschaft haben sich in den letzten Jahrhunderten einige Regeln eingebürgert, wie diese Vorstellungen bewiesen werden. Damit kann die Spreu vom Weizen getrennt werden. Zuerst gilt es diese Idee experimentell zu verifizierten. Das alleine ist manchmal schwierig, zeitlich, technisch oder personell. Doch nur damit kann eine Theorie bewiesen werden. So ist der Chemienobelpreisträger Linus Pauling, der behauptete, dass durch riesige Dosen von Vitamin-C Alterung und Krebs aufgehalten werden können, nicht alleine deswegen im Recht, weil er alt wurde. Es gibt immer wieder Personen, die lange leben. Untersuchungen konnten aber bei größeren Probandengruppen keine positiven Effekte von hohen Vitamin C Dosen feststellen. Dies stand im Einklang zu ernährungsphysiologischen Untersuchungen, die zeigen, dass im Blut nie mehr als 170 mg Vitamin C kursieren, egal wie viel aufgenommen wird.
Weiterhin muss eine neue Hypothese Fakten, die alte Theorien schon erklärten, auch einschließen. So wurden die Atommodelle immer detaillierter, galten aber auch weiterhin für die schon bekannten einfacheren Phänomene. Richtig gut ist eine Theorie, wenn sie Vorhersagen macht, die nachgeprüft werden können. Einstein geniest deswegen so hohes Ansehen, weil einige Vorhersagen der Relativitätstheorie erst Jahrzehnte nach seiner Formulierung nachgewiesen werden konnten, er sie aber schon richtig beschrieb. Heute funktioniert GPS z.B. nur, weil die Laufzeit der Atomuhr an Bord der Satelliten so korrigiert wird, dass relativistische Effekte nicht auf die Genauigkeit der Signale durchschlagen.
Dieses Regelwerk funktioniert sehr gut und deswegen gibt es auch unter Wissenschaftlern ein System der gegenseitigen Kontrolle und Begutachtung. So sind viele Scharlatane entlarvt worden wie die Amerikaner, die Ende der achtziger Jahre die „kalte“ Kernfusion im Reagenzglas entdeckt haben wollten. Trotzdem können sich auch Koryphäen in eigene Theorien versteigen, wie schon das Beispiel von Pauling zeigt. Um so erfreulicher ist es, wenn das System funktioniert und auch nicht vor großen Namen haltmacht.
Laien sehen das anders. Viele lassen sich von großen Namen blenden und denken, dass bekannte Wissenschaftler immer recht haben. Natürlich fehlt es Ihnen an Sachverstand, doch könnten sich zumindest mal ansehen, ob andere Wissenschaftler derselben Meinung sind und warum nicht.
Das genaue Gegenteil sind selbst ernannte Experten. Das sind Laien, die ihre eigenen Vorstellungen haben und meinen sie wären Fachleute. Mit solchen Leuten ist eine fachliche Auseinandersetzung nicht möglich, auch wenn sie immer gerne „diskutieren“ wollen: Was soll ich jemanden sagen, der von einem Fachgebiet keine Ahnung hat, aber angebliche Tatsachen angibt, die nur seiner Fantasie entsprungen sind? Ich habe hier schon viel erlebt: von den Saturnringen, die aus Kathodenstrahlen bestehen, über eigene Hautcremes, welche die Alterung aufhalten, bis zur Widerlegung der Gravitationstheorie. Diese Leute leben in einer eigenen Welt, in der sie bewiesene Tatsachen nicht anerkennen, aber ihre Ideen, die sie nicht beweisen können, als Tatsachen ansehen.
Nun eigentlich sollte dies ein Rat sein, an alle sein die Websites mit wissenschaftlichem Hintergrund machen. Sozusagen eine Sammlung von Erfahrungen zum Weitergeben. Doch entdeckte ich in den Medien, dass es dies auch wo anders gibt: Es soll sehr viele Menschen geben die glauben, dass niemals Menschen auf dem Mond gelandet sind. Alles wäre nur im Filmstudio gedreht worden. Stattdessen wären die Astronauten in einem Erdorbit geblieben, von dem sie nach 10-14 Tagen wieder zurückkehrten. Das Phänomen hat inzwischen den Namen „Moonhoax“ bekommen. Wohl deswegen, weil sich die Anhänger dieser Theorie einen Scherz mit leichtgläubigen Menschen erlauben, die Ihnen glauben.
In dem Land des unbegrenzten Misstrauens, den USA, soll schon eine halbe Million an diesen „Scherz“ glauben. Dort gibt es auch die Paranoia, dass die Regierung alle betrügen würde. Nixon, der während der Mondlandungen Präsident war, ist zugegeben keine sehr vertrauenswürdige Person. Doch auch bei uns gibt es immer mehr Zweifler. Die Medien greifen das Thema auf und machen Sendungen darüber. Dadurch wird das Thema salonfähig und es gibt immer mehr, die diese Idee vortragen. Dazu kommt, dass die NASA und viele Wissenschaftler zu dem Thema schweigen. Aus ihrer Sicht auch verständlich: was ist Theorien zu halten, deren „Tatsachen“ im besten Fall auf einem totalen Missverständnis beruhen und oftmals schon mit Schulwissen zu widerlegen sind?
Ich entdecke in den Websites und Sendungen, die sich mit diesem Thema befassen, genau die gleichen Fehler, die auch Laien begehen, wenn sie ihre eigene Lieblingstheorie entwickeln. Nicht umsonst nimmt die NASA diese Theorien nicht ernst, denn Sie hat sicher schon dieselben Erfahrungen wie ich gemacht: Derartige Menschen sind meist unbelehrbar!
Es gibt zahlreiche Webseiten, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen und ich habe dies in früheren Versionen des Aufsatzes auch getan. Inzwischen habe ich es aufgegeben, weil es keinen Sinn macht. Ich bin ein logisch denkender Mensch. Wenn ich sehe, dass meine Idee nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, dann akzeptiere ich dies. Moon Hoaxer denken anders. Es geht nicht um die Wahrheit. Es geht um ihre Verschwörungstheorie. Wenn ein Argument widerlegt ist, taucht ein neues auf. Sie kommen vom Hundertsten ins Tausendste. Es macht keinen Sinn, sich mit solchen Menschen argumentativ auseinanderzusetzen.
Erstaunlicherweise ähnelt die Geisteshaltung der Moon Hoaxer, aber auch anderer Menschen die eine eigene Theorie aufgestellt haben, (und diese nicht beweisen können) der Geisteshaltung der alten griechischen Philosophen. Diese waren der Meinung, durch Nachdenken kann die Welt ergründet werden. Es gab damals zwar Mathematik als „Gebrauchswissenschaft“ aber keine echte Naturwissenschaft. Alles wurde durch einfache Gesetze erklärt, ohne diese nachzuprüfen. Damals experimentierten die Gelehrten kaum sondern hatten eine Vorstellung und suchten nach Beweisen für diese in der Natur. Manchmal ging dies gut, manchmal kamen Sie zu völlig falschen Schlüssen.
Die Griechen waren der Meinung die Erde ist eine Kugel. Dies nicht, weil sie dies durch Beobachtungen festgestellt hatten, sondern weil die Erde von den Göttern geschaffen wurde und die Götter haben nur den perfektesten Körper geschaffen und dies ist die Kugel. Sie ist völlig symmetrisch.
Die Griechen waren auch der Meinung, dass Gegenstände proportional zu ihrem Gewicht beschleunigt werden und dies ist falsch. Erstaunlicherweise dauerte es bis ins 17. Jahrhundert bis Galilei dieses Postulat experimentell überprüfte, obgleich dies schon vorher möglich gewesen wäre. Die Griechen ergingen sich auch gerne in Analogien. So betrachteten sie das Hirn als eine Art Klimaanlage für den Körper wegen der gefurchten Oberfläche.
Wir finden auch diese Geisteshaltung unter den Moon Hoaxern. Wenn ein Moon Hoaxer in einer Fernsehsendung mit einem Laubgebläse Kies wegbläst und dann erläutert, dass auf dem Mond wegen des viel stärkeren Gasstrahls des Triebwerks ein Krater entstehen müsste, so ist dies eine Analogie wie bei den Griechen. Genauso wie diese zu einem falschen Ergebnis für das Fallgesetz kamen, weil sie den Luftwiderstand nicht berücksichtigten, kommt der Moon Hoaxer zu einem falschen Ergebnis, weil auch hier die Wirkung vor allem durch die verdrängte Luft resultiert, die im Vakuum des Mondes nicht existiert.
Ebenfalls charakteristisch für die deduktive Betrachtung der Griechen ist, ist das Hinzuziehen von Hilfsannahmen, wenn die beobachtbaren Tatsachen nicht mit der Theorie in Übereinstimmung zu bringen sind. Ptolemäus hatte zum Beispiel die Vorstellung, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums sitzt und Sonne, Mond, Planeten und Sterne in vollkommenen Kreisbahnen um sie kreisen. Leider ließ sich dies nicht mit den Beobachtungen in Einklang bringen. So gab es eine Hilfsannahme: Die Kreise mussten bleiben, aber nun sollten sich die Planeten auf einem kleinen Kreis befinden, der über einen großen Kreis läuft. Als es immer noch Abweichungen gab, wurde nun noch ein kleinerer Kreis eingeführt, der auf dem zweiten Kreis abrollte. Diese „Epizykel“ Theorie konnte sich 15 Jahrhunderte halten. Doch sie war falsch und nebenbei gesagt, ziemlich aufwendig. Genauso aufwendig sind die vielen Hilfsbehauptungen der Moon Hoaxer, gegen die sich die wahre Mondlandung ja recht einfach anhört.
Gerechterweise muss der Autor aber auch erwähnen, dass es unter den Griechen auch Mitglieder einer anderen Schule gab, die versuchten, die Phänomene zu erklären und nicht Erklärungen für ihre Theorien zu finden. Leider ging diese Schule in Vergessenheit.
Zusammengefasst: Die Griechen machten sich eine Vorstellung von der Welt und suchten sich dann die Beweise aus die dazu passten. Alles andere ignorierten Sie. Sie forschten nicht selbst und waren keine Naturwissenschaftler. Wie sehr ähnelt diese Haltung den heutigen Moon Hoaxern und anderen Verschwörungstheoretikern (Anschlag vom 11.9.2001 von US Militär begangen, Ausschwitzlüge ...). Auch hier sucht sich der Protagonist das aus der Wirklichkeit, was ihm in den Kram passt und ignoriert den Rest. Er versucht sich nicht, sich zu informieren und nachzuforschen oder sich nur ein Grundverständnis von der Materie anzueignen, sondern meint als Laie, alles erklären zu können. Er macht eine Behauptung und präsentiert diese als Tatsache. So wie Lieschen Müller (Fachexpertin in Raketenantrieben durch herbstliches Laubblasen) sich die Mondlandung denkt, muss sie gewesen sein. Weil nun aber die wirkliche Mondlandung anders ablief, gibt es Unterschiede und die lassen nur einen Schluss zu: Alles war „gefaked“.
Doch wenn sie anfangen, jede dieser Behauptungen zu widerlegen kommen sie in eine Tretmühle. Das eine ist, dass der „Experte“ Ihnen nicht glaubt, denn wer sich in eine solche Theorie versteigt, ist ja der Ansicht, er hätte recht. Schließlich hat er ja die Videos und Fotos der Mondlandung angesehen. Im Zeitalter des Internets fühlt sich jeder als Experte. Sie müssen gar nicht wissen, wie die NASA die Apollomissionen durchführte und die Technik funktionierte, sondern sie müssen nur recherchieren, was andere darüber schreiben. Der Hoaxer braucht auch nichts zu wissen, das ist eher hinderlich (einige Argumente, die angeführt werden, könnte ihnen ein Hauptschüler leicht entkräften, denn die lernen z.B. in der Physik, dass jede Lichtquelle einen Schatten wirft. Wenn nun schräge Schatten durch Bodenunebenheiten auf mehrere Scheinwerfer in einem Filmstudio hindeuten, warum findet sich auf den Fotos dann nur ein Schatten und nicht mehrere? Jeder der ein Fußballspiel einmal mit angeschalteten Flutscheinwerfer angesehen hat, kennt das).
Spätestens, wenn sie beim dritten Argument sagen, dass der andere sich grob irrt, wird dieser ärgerlich. Meistens kommen dann aber Stützbehauptungen. Das heißt, die Betroffenen akzeptieren nicht dass sie sich irren sondern schieben weitere „Argumente“ nach, anstatt sich mal ein Fachbuch zu besorgen oder im Falle der Mondlandung die inzwischen publizierten Bücher der NASA zu diesem Thema zu konsultieren. Es nützt bei diesem Klientel auch nicht, Literaturstellen anzugeben, in denen Sie sich besser informieren können. Diese Hinweise werden ignoriert, außerdem macht Lesen Arbeit und der Moon Hoaxer könnte ja feststellen, dass er sich irrt.
Um es klar zu machen: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Zweifel bekommt, wenn er auf einer dieser Websites landet. Wenn der Besucher nicht über das nötige Hintergrundwissen verfügt, kann er die dort angeführten Behauptungen und „Beweise“ nicht oder nur unvollständig beurteilen. Er sollte allerdings stutzig werden, wenn dort Dinge angegeben werden, die aus dem Alltagsleben bekannt sind und die somit nachprüfbar sind. Ich bekomme immer wieder Mails, wo der Absender mich fragt, wie dieses oder jenes möglich ist und wenn ich diese beantworte, dann sehen die Fragesteller selbst ein, dass sie Fehlinformationen aufgesessen sind.
Hierzu ein Beispiel: Angeblich soll auf der Erde ein Teleskop gebaut werden, mit dem es möglich ist, die Hinterlassenschaften der Mondlandung zu orten. Jetzt wo das Fernrohr angeblich fertig sein soll, wird es still um dieses Projekt. Nun ein Teleskop, welches zumindest die etwa 3 x 3 m großen Landestufen (die größten Teile, die noch stehen) abbilden kann muss sehr groß sein. Dazu ist ein Teleskop mit einem Spiegel von etwa 75 m Größe nötig. Das ist siebenmal größer als das größte Teleskop, das derzeit existiert. Was wahrscheinlich gemeint war, ist das Zusammenschalten der Signale der VLT-Teleskope. Diese Technik wird erprobt und bringt deutlich bessere Bilder als bei jedem Einzelteleskop. Doch diese Vorgehensweise funktioniert nur bei Punktquellen, also Sternen. Die Deformation der Punktquelle durch die Atmosphäre muss ausgeglichen werden, um ein Verschmieren der Bilder zu verhindern. Dazu nutzt die ESO einen Laserstrahl, der als künstlicher Stern neben dem Stern positioniert wird und der als Referenz dient. Für den Mond kann diese Technik nicht angewandt werden, er ist zu hell und vor allem zu groß: Es ist nicht möglich einen Stern auf ihm positionieren. Es gibt VLT Aufnahmen des Monds, gemacht von einem einzelnen Teleskop mit 8.2 m Spiegeldurchmesser. Doch diese haben eine Auflösung von 130 m.
In der Tat veröffentlichte die ESO beeindruckende Aufnahmen der AMBER Camera von Sternen mit Auflösungen von 0.002-0.003 Bogensekunden (ein einzelnen VLT Instrument hat eine Auflösung von 0.07 Bogensekunden). Diese Infrarotkamera würde auf den Mond ausgerichtet tatsächlich etwa eine Auflösung von 3.8 m aufweisen - wenn beim Mond die Technik nur einsetzbar wäre! Doch technische Details interessieren Moon-Hoaxer nicht, sonst würden sie ja ihre eigenen Fehler erkennen.
In einer früheren Ausgabe dieses Artikels wies ich auf den Mondorbiter LRO hin. Seine hochauflösende Kamera, kombiniert mit einem niedrigen Orbit ermöglicht es erstmals die Hinterlassenschaften der Astronauten zu fotografieren. Damals schrieb ich: „Ich kann schon jetzt (September 2007) mir denken, was passiert: Die Moon Hoaxer werden sagen, dass es ein NASA-Satellit ist und natürlich die NASA die Bilder manipuliert hat. Wer an eine Verschwörung dieser Dimension glaubt, der wird natürlich annahmen, dass die NASA alles tut, um die „Tatsachen“ zu vertuschen.“ Genauso kam es. Inzwischen gibt es zahlreiche Aufnahmen der Landeplätze. Doch sie haben die Diskussion über die Verschwörungstheorie nicht beendet.
Nein, es ist meiner Meinung nach besser, sich zu überlegen, wo diese Theorie ihre Schwächen hat. Dies habe ich bei vielen Zuschriften mit absurden Theorien schon angewandt und zwar erfolgreich.
Die Überlegung ist nicht: „Was spricht gegen die Argumente, die der Gegenüber vorbringt?“, sondern „Was kann dessen Theorie nicht erklären?“ So werden auch wissenschaftliche Theorien abgeklärt. Sind diese mit den schon bekannten Tatsachen vereinbar? Anders ausgedrückt: Die „Es gab keine Mondlandung“ Theorie basiert auf folgendem Szenario:
Das Apollo Raumschiff startet mit einer Saturn V, bleibt in einer Erdumlaufbahn und die Mondlandung wird im Studio gedreht. Danach landet das Apollo-Raumschiff wieder und die Landung wird gefilmt. Die Theorie behauptet ja sogar, die Astronauten wären gestorben, wenn sie den Van Allen Gürtel passiert hätten. Nun diese Theorie kann all das nicht erklären, was auf dem Mond stattfand. Das ist der Schwachpunkt dieser Theorie. Diesen benutzten wir, um sie mit einigen gezielten Argumenten zu widerlegen.
Die Saturn V Drittstufen sind so groß, dass
sie ohne Probleme durch ein mittelgroßes Teleskop ausgemacht werden
können. Das taten damals auch viele Amateure. Ihr Kurs zum Mond und ihr
Aufschlag wurden auch beobachtet, weil diese als gezielte Tests der
ALSEP-Stationen dienten. (Die Seismometer bemerkten die entstandene
Erschütterung). Die Kapseln sind immerhin noch mit Fernrohren der 60-90 cm
Klasse sichtbar. Bei Apollo 13 konnte von einem der Beobachter dabei die
Explosion des Sauerstofftanks beobachtet werden. Ein Beobachter kann
daraus ableiten, dass Apollo 13 als sich dies ereignete, nicht in einer
Erdumlaufbahn befand, sondern auf dem Weg zum Mond. Dasselbe gilt auch für
die anderen Missionen, die von der Erde aus beobachtet wurden. Die Saturn
V Drittstufe von Apollo 12, die nicht auf dem Mond aufschlug, machte sogar
2004 erneut Schlagzeilen, als ein Amateurastronom sie in einer
exzentrischen Bahn um die Erde wieder entdeckte. Jeder Amateurastronom
konnte also den Flug zum Mond beobachten. Es gab keine einzige Meldung,
die besagte, dass jemand diesen nicht beobachtet hat.
Die Apollo Astronauten machten in der
Mondumlaufbahn Experimente. Nicht sehr viele, aber einige. Zum einen gibt
es Photographien auf Film. Die
Lunar Orbiter und andere Mondsonden machten fotografische Aufnahmen,
die abgescannt wurden oder benutzten Vidicons. Diese Bilder sind
qualitativ viel schlechter als Film. Bei dem technischen Stand Ende der
sechziger Jahre kann jeder Laie den Unterschied erkennen zwischen einem
„echten“ Foto und einer gerasterten Aufnahme. Man muss nur einmal die
Aufnahmen der Lunar Orbiter mit denen von Apollo vergleichen. Weiterhin
haben zwei Apollo-Raumschiffe je einen
Satelliten ausgesetzt, dessen Bahn noch einige Monate verfolgt werden
konnte. Die Apollo-CSM haben mit einem Gammastrahlenspektrometer eine
mineralogische Karte rund um den Äquator erstellt. Letzteres konnte auf
keinen Fall ein Lunar Orbiter Satellit leisten, da das Instrument dazu
nahe auf einer Umlaufbahn um den Äquator sein musste und dies Lunar
Orbiter hatten polare Umlaufbahnen. Daraus kann abgeleitet werden, dass
sich die Apollo-Raumschiffe in einer Mondumlaufbahn aufgehalten haben. Die
Daten der Karte wurde mittlerweile durch die Sonde
Lunar Prospector bestätigt.
Die Apollo-Raumschiffe haben Experimente am
Mondboden durchgeführt. Da gibt es zum einen die ALSEP-Stationen, die bis
1977 Daten lieferten. Dass diese sich auf dem Mond befinden, konnte zu
dieser Zeit jeder Funkamateur feststellen, wenn er eine entsprechend große
Schüssel hat (es gab damals schon Schulen mit Parabolantennen von 3 m
Durchmesser, so konnte die Kettering Grammar School ohne Problem ein
Signal der ALSEP orten). Zudem werden die Laserreflektoren der
ALSEP-Stationen noch heute angefunkt. Dies geschieht mit Teleskopen, in
deren Brennpunkt sich ein Laser befindet, um aus der Signallaufzeit die
Erde-Mondentfernung zu bestimmen. Die Teleskope müssen auf die NASA
Landeplätze ausgerichtet werden. Die deutsche Station fährt die
Landepunkte mit 10 km Genauigkeit an. Daraus kann gefolgert werden, dass
zumindest eine Landung auf dem Mond erfolgte und dies auch an den Plätzen
geschah, welche die NASA angegeben hat.
Weiterhin nahmen die Astronauten auch
Gegenstände von der Erde mit, um auf dem Mond Experimente durchzuführen.
Netterweise auch von anderen Nationen, sodass eine Manipulation seitens
der NASA auszuschließen ist. So war auf der Landung von Apollo 11 eine
„Sonnenwindfalle“ der Schweizer dabei, die in einer Folie Teilchen des
Sonnenwindes eingefangen hat. Dies ist eine Folie, die auf mehrere
Quadratmeter Größe entfaltet werden muss und vor der Rückkehr wieder
zusammengelegt werden muss. Der Sonnenwind ist nicht in einer
Erdumlaufbahn messbar. Dazu muss die Messung außerhalb des Magnetfelds der
Erde erfolgen. Das bedeutet, dass die Sonnenfalle in mindestens 65.000 km
Abstand von der Erde entfaltet und wieder zusammengelegt werden musste.
Auch dies spricht für einen Flug zum Mond.
Es gibt insgesamt 384 kg Mondgestein. Davon
sind 10 % also über 30 kg analysiert worden, und dies nicht nur in den
USA, sondern der ganzen Welt. Mondgestein unterscheidet sich in dem
Vorkommen zahlreicher Elemente von Erdkrustengestein, weil es nicht wie
auf der Erde fragmentiert, ist d.h. schwere Elemente sanken nicht nach
unten. Es gibt auf dem Mond sogar Mineralien, die man auf der Erde nicht kannte. So fand man in den Proben ein Mineral das man Armalcolit nannte (nach Armstrong, Aldrin und Collins) mit der Zusammensetzung [(Fe2+,Mg)]Ti2O5].
Auf der Erde kannte man das Mineral nicht, weil das Eisen in dieser
Struktur schnell zum Eisen III hochoxidiert wird. Erst einige Jahrzehnte konnte man auf der Erde später an wenigen Stellen Armalcolit nachweisen, dessen Entdeckung aber schon 1970 publiziert
wurde. Das die Proben vom
Mond kommt, ist aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften und seiner
chemischen Struktur unter Fachleuten unumstritten, zumal es auch noch den
Vergleich mit den Luna 16-24 Proben gibt.
Dazu kommen die Altersbestimmungen. Das
meiste Mondgestein ist älter als jedes Gestein auf der Erde, dass durch
die Plattentektonik immer wieder aufgeschmolzen wird. (Wenn ein Geologe
von „Alter“ redet, dann meint er den letzten Zeitpunkt, seit das Gestein
erkaltete). Gestein enthält unter anderem auch das Element Kalium, von dem
ein Teil das Isotop Kalium-40 ist. Dieses zerfällt mit einer Halbwertszeit
von 1.3 Milliarden Jahren in Argon-40. Das Argon ist ein Edelgas und nimmt
dann die Position des Kalium-40 ein, bis das Gestein erneut erhitzt wird.
Dieser Prozess ist physikalisch nicht umkehrbar. Es gibt auch keine
Methode, wie Argon in die Kristallstruktur von Gestein eingebracht werden
kann, um dieses Ergebnis vorzutäuschen, den Argon verbindet sich als
Edelgas nicht mit Gestein. Wenn Moon Hoaxer meinen in einem „Keramiklabor“
hätte die NASA die Mondproben herstellen können, so verrät dies nur ihr
mangelndes geologisches Wissen.
Da es inzwischen auch Meteoriten vom Mond
und Mondgestein von den Russen gibt, ist die Herkunft der 30 kg die bisher
analysiert wurden über jeden Zweifel erhaben. Die Zusammensetzung stimmt
mit Mondmeteoriten oder Vergleichsmaterial von Luna 16,20 und 14 überein.
Soviel kann man aber nur durch die Mondlandung gewonnen werden (es handelt
sich ja nicht nur um Staub, sondern um bis zu 4,5 kg schwere Brocken).
Eine unbemannte Gewinnung, wie sie die Sowjets machten, beförderte maximal
170 g feinen Staubes aus der Oberfläche zur Erde. Eine unbemannte Mission
kann daher diese Gesteinsmengen nicht zur Erde gefördert haben.
Es gibt natürlich noch die Funkverbindungen.
Diese werden von Video- und Filmfanatikern aus gutem Grunde ignoriert.
Warum? Nun aus Funksignalen ist nicht nur durch Ortung feststellbar, woher
es kommt. Ein Signal vom Mond bewegt sich eben mit dem Mond. Eines aus
einer Erdumlaufbahn überquert dagegen in 10 Minuten die Hemisphäre. Dafür
ist nicht einmal eine Parabolantenne nötig, um das festzustellen, das kann
jeder Funkamateur mit einer Rundstrahlantenne. Zudem ist aus der Variation
der Signalstärke die Entfernung und über die Dopplerverschiebung die
Geschwindigkeit feststellbar. Mit professionellem Equipment kann die NASA
bei Raumsonden so ihren Ort auf 20 m genau feststellen. Doch auch bei
einfacheren Instrumenten ist leicht feststellbar, ob ein Signal vom Mond
kommt, von der Mondumlaufbahn oder von einer Erdumlaufbahn. Die englische
Kettering-Grammar School war lange Zeit z.B. die wichtigste
Informationsquelle, wenn es um militärische Satellitenstarts ging, da sie
anhand der Funksignale genau deren Bahn bestimmte. Wären die Signale von
der Erdumlaufbahn gekommen oder gar ausgeblieben (weil ja im Studio
gedreht wurde), so wäre das jedem Funkamateur, vor allem aber allen, die
Satelliten beobachten aufgefallen. Selbst unbemannte Sonden die eine
Mondlandung simulierten (irgendwer musste ja die ALSEP Stationen
aufstellen, das Gestein bergen, die Untersuchungen in der Umlaufbahnen
machen oder die Funksignale aus den Studios aufnehmen und wieder zur Erde
schicken) wären aufgefallen, weil diese natürlich auch eigene Telemetrie
senden, denn ohne Steuerung funktioniert keine Sonde. Telemetrie ist aber
von Videosignalen oder Sprechfunk leicht zu unterscheiden. Während Apollo
11 empfing das Jordell Bank Teleskop den Sprechfunk der Astronauten und
konnte anhand der Dopplerfrequenzverschiebung auch nachweisen, dass die
Astronauten tatsächlich gelandet waren. Die Dopplerfrequenzverschiebung
ist ein physikalischer Effekt, der durch die Geschwindigkeit entsteht und
in allen Parametern nicht imitierbar.
Viel einfacher hätte es die UdSSR gehabt.
Mitten im Kalten Krieg landen die USA auf dem Mond und die „Prawda“ als
offizielles Blatt der UdSSR gratuliert und nennt Armstrong „Zar der
Astronauten“. Dabei hat die Sowjetunion alle technischen Mittel, um
nachzuweisen, ob der Funkverkehr vom Mond kommt, ein Raumschiff dorthin
unterwegs ist oder wieder zurück. Sie könnte sogar durch
Spionagesatelliten eine Kapsel im Erdorbit oder die Zündung zur
Mondumlaufbahn verifizieren. Eine Luna Sonde könnte die Landegebiete
fotografieren.(1969 wurde vermutet die Luna 15 Mission sollte Apollo 11
verfolgen oder sogar stören) Wenn hier etwas nicht stimmen würde, was
glauben Sie würde passieren? Das ist doch eine Steilvorlage erster Güte um
die USA weltweit zu blamieren!
Die Forschungsergebnisse. Die Apollo-Mission
besteht ja nun nicht nur aus Videos und Fotos. Es gab Experimente und
Gestein. Instrumente nicht nur aus den USA, sondern auch aus anderen
Ländern. Dort wurden Experimente ausgewertet und die Steine analysiert.
Daraus entstand eine Flut von Forschungsberichten, die in anerkennten
Fachzeitschriften wie „Nature“ oder „Science“ publiziert wurden. Derartige
Arbeiten werden aber von Gutachtern geprüft. Die Kontrolle in der
Forschungsgemeinschaft ist sehr streng und hat in der Vergangenheit schon
etliche Versuche der Täuschung entlarvt. Nun sollen Hunderte von rein
erfundenen Arbeiten veröffentlicht worden sein, ohne das es jemand gemerkt
hat?
Gegen eine Sondentheorie spricht vor allem der technische Aufwand. Es wird auch behauptet, dass alle Ergebnisse (Bodenproben, ALSEP Stationen etc.). unbemannt gewonnen wurden. Wer dies behauptet hat von den technischen Aspekten der Raumfahrt keine Ahnung. Die russischen Luna Kapseln haben mit einem Milliardenaufwand lediglich einige Gramm Mondgestein zur Erde zurückgebracht. Ich möchte nicht behaupten, dass es unmöglich ist. Doch wie bei jedem Projekt braucht die NASA dafür Zeit, Geld und Personal. Wovon wir reden, ist ein Programm, das das Viking Projekt an Komplexität weit übertreffen würde und bei diesem arbeiteten über 2.100 Personen. Die Entwicklung erstreckte sich über fünf Jahre. Wie will die NASA so etwas geheim halten?
Natürlich können Sie niemanden überzeugen, der meint, absolut im Recht zu sein. Wenn sie sich jedoch auf eine Diskussion einlassen, dann hilft diese Vorgehensweise jedoch diese abzukürzen, denn dann ist ihr Gesprächspartner ziemlich bald mit seinem Latein am Ende. Das Rezept „Suche die Schwachstellen oder die Grenzen der Gültigkeit der anderen Theorie“ habe ich mit Erfolg auch bei Themen wie „Es gibt doch den Äther“, „Raumflug mit Siliziumhydrid“ und „Länger Leben mit Vitamin C Megadosen“ angewandt. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie selbst auf dem Gebiet einigermaßen fit sind.
Der springende Punkt ist, dass Geschichte als solche nicht naturwissenschaftlich bewiesen werden kann. Das gilt auch für andere Erstleistungen: das Erreichen des Nordpols, des Südpols, die Besteigung des Mont Everests. Bei allen waren nur wenige Menschen beteiligt. Es gibt keine unabhängigen Augenzeugen. Aber benötige ich diese auch?
Nehmen wir einen Autofahrer, dessen Auto zertrümmert an einem Straßenbaum hängt. Er behauptet ein Blitz hätte ihn geblendet und er wäre deswegen vom Weg abgekommen. Weit und breit ist aber kein Wölkchen zu sehen. Kann ich dies naturwissenschaftlich widerlegen? Nein, das ist nicht möglich. Ich kann nicht beweisen, dass es keinen Blitz gab, aber ich kann sagen, dass dies sehr unwahrscheinlich ist und bisher nicht vorgekommen ist. Keine Versicherung wird hier bezahlen. Verglichen mit den Szenarien die Moonhoaxer skizzieren, ist das Apolloprogramm richtig einfach. Der Aufwand der betrieben werden müsste um alles, was mit dem Programm zusammenhängt, nachzubilden, unbemannt durchzuführen oder zu „tricksen“ ist viel größer. Und das Szenario wirkt unlogisch. Daher wird kein mathematischer Beweis benötigt, sondern nur gesunder Menschenverstand.
Diese Frage ist natürlich schwer zu beantworten. Zum einen kommen natürlich die meisten aus den USA. Machen wir uns nichts vor: In den USA ist Paranoia was Normales. Dort gibt viele, die daran glauben, dass es UFO's gibt und diese auch schon in Roswell gelandet sind (warum landen denn alle UFO's in den USA? Die hatten doch schon Michael Jackson, da fällt ein Alien gar nicht mehr auf ...). Nein, beschäftigen wir uns mal damit, warum es so viele in Deutschland sind, die daran glauben. Wir haben zum einen das Problem, dass es heute wenige Raumfahrtexperten mehr gibt. Wer einmal die Sondersendung über die Mondlandung 1969 der ARD gesehen hat, wird erstaunt sein, wie viele Fragen von Zuschauern es damals gab und wie diese profund aus dem Stehgreif beantwortet wurden. (Auch wenn es ein paar falsche Antworten gab). Als Columbia im Februar 2003 abstürzte, gab es „Experten“ die nicht einmal wussten, dass dieses Space Shuttle nicht einfach von 30° Inklination auf die Umlaufbahn der ISS mit 51.6° Inklination wechseln kann. (Der Treibstoffvorrat hätte dazu nie ausgereicht). Das Wissen über die Mondlandung ist also verschütt gegangen.
Dazu kommt das Internet. Jeder kann dort seinen Senf von sich geben. Wenn Sie publizieren wollen und ein Buch herausbringen will, muss der Hoaxer aber erst jemanden finden der es verlegt und noch schwieriger auch Käufer, die es kaufen. Das ist ein etwas schwieriger, auch wenn Autoren wie Johannes von Buttlar oder Däniken zeigen, das man auch mit Unsinn viel Kasse machen kann. So gibt es unzählige Websites, die sich mit diesem Thema beschäftigen und es so populär machen.
Als Drittes haben wir natürlich das Privatfernsehen. Da geht es um Quote, nicht Information. Die Sendungen über den Moonhoax kommen vorwiegend im Privatfernsehen. Warum? Wer die „Wissenschaftsmagazine“ von Pro7 & Co kennt, weiß warum: Dort geht es nicht um Informationen, sondern um Effekthascherei, vor allem aber um Quote. Die „Bild“ wird auch von mehr Leuten gelesen als „Bild der Wissenschaft“. Warum also ein Programm für diese „elitäre Minderheit“ produzieren, die sachliche und kompetente Berichterstattung sehen wollen? Für jeden da weggefallenen Zuschauer gibt es zehn, die derartigen Nonsens ansehen.
Eine weitere Erklärung, warum die Moonhoax Theorie heute so erfolgreich ist, ist der Faktor Zeit. Die Theorie bekommt um so mehr Anhänger, je weiter wir uns von der realen Mondlandung entfernen. Warum? Eine Erklärung ist, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, die sie noch miterlebt haben. Wir kennen diesen Effekt auch in dem Bestreben mancher Kreise, den Holocaust zu verleugnen. Doch alleine erklärt dies nicht. Ich meine es liegt an einem Paradoxon. Raumfahrt war damals riskant, die Astronauten riskierten bewusst ihr Leben. Heute scheint Raumfahrt alltäglich zu sein. Es flogen schon Politiker, Journalisten und Millionäre in den Weltraum. Von Risiko redet keiner mehr, obgleich es immer noch da ist. Um so betroffener ist die Öffentlichkeit, wenn doch etwas passiert wie im Februar 2003, als die Columbia beim Wiedereintritt verglühte.
Andererseits hat sich die unbemannte Raumfahrt enorm weiter entwickelt. 1969 waren gerade die Mariner 6+7 Sonden auf dem Weg zum Mars und funkten bei der Passage 200, für heutige Maßstäbe, ziemlich unscharfe Fotos zur Erde. Vierzig Jahre später übermittelt der Mars Reconnaissance Orbiter jeden Tag eine Flut von Aufnahmen in mehreren Spektralkanälen und mit bis zu 40 cm Auflösung. Inzwischen sind auf Venus, Mars und Titan Sonden gelandet, umkreisten Orbiter Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Missionen zu Merkur und Pluto sind unterwegs. Doch es gab seitdem keine Mondlandung. Im Gegenteil: Nach dem abflauenden Interesse der Öffentlichkeit wurde das Apollo-Programm vorzeitig eingestellt. Heute kann die NASA nicht bemannt zum Mond fliegen. Dieses Paradoxon: Damals schaffte die NASA das Apollo-Programm in acht Jahren, heute schafft Sie nicht mal in 20 Jahren den Bau der ISS, ist glaube ich ein Grund, dass eine wachsende Personenzahl an der Mondlandung zweifelt. Die Einstellung des Constellation Programmes passt auch ganz gut in diese Vorstellung.
Es sollte doch heute ein Klacks sein, warum wiederholt die NASA es nicht? Nun vielleicht, weil wir heute in anderen Zeiten leben. Das Apollo-Programm war ja primär kein wissenschaftliches Programm sondern ein politisches: Zu zeigen, dass die USA der UdSSR technologisch und wirtschaftlich überlegen waren und sie es einfach machen konnten. Daher gab es auch erheblich mehr Mittel. Zurzeit von Apollo machte der Raumfahrtetat im Mittel 4 % des Gesamtetats aus. Heute sind es noch 0.6 %, also ein Sechstel.
Sobald dieser Antrieb wegfiel, war es auch um das Apollo-Programm geschehen. Schon Apollo 12 sah wie eine Wiederholung von Apollo 11 aus. Die Leute fragten sich: „Nun sind wir also auf dem Mond gelandet und haben es den Russen gezeigt. Aber warum fliegen wir trotzdem noch hin. Dort ist es doch langweilig. Gleichzeitig sterben aber jeden Tag Soldaten in Vietnam und wir verpulvern Milliarden für ein Mondprogramm.“ Die politische Antriebskraft fehlte. Apollo ist nicht das einzige Programm, das eingestellt wurde, weil der politische Wille fehlt. Ein ähnliches Schicksal schien zeitweise die ISS zu ereilen. In den achtziger Jahren gab das Verteidigungsministerium 75 Milliarden USD (dreimal soviel wie Apollo kostete) für ein utopisches Programm namens SDI aus. Damals sollten Raketen aus dem Weltall bekämpft werden. Auch dieses wurde eingestampft, als der Kalte Krieg zu Ende ging. Vielleicht wäre auch das Apolloprogramm nach dem erfolgreichen Gemini Programm eingestellt worden, als die NASA die Sowjets überholt hatten, wenn J.F. Kennedy nicht ermordet worden wäre. So wurde das Programm aber zu einem nationalen Muss: Die Vision Kennedys sollte erfüllt werden!
Natürlich wäre es logisch gewesen, wenn der ersten Mondlandung eine Mondbasis gefolgt wäre, ähnlich wie den ersten Saljut Stationen die Mir und die ISS folgte. Doch Politik ist nicht logisch und über die Finanzierung von solchen Programmen entscheiden nicht die technischen Möglichkeiten, sondern Politiker. Geplant war dies alles einmal. Bücher die nach der Mondlandung veröffentlicht worden sprechen von einer bemannten Raumstation mit 8-10 Mann Besatzung Mitte der siebziger Jahre und einem Flug zum Mars im Jahre 1980-1986. Das alles hat die NASA mal vorgehabt, es war einfach eine Weiterprojektion, wenn die technische Entwicklung im gleichen Maße wie bis dahin weitergeht und die Mittel auch bereitgestellt werden. Doch wie wir alle wissen, kam es nicht dazu.
Ein weiterer Grund, warum heute mehr Personen dieser absurden Theorie anhängen, ist das nach 30 Jahren das Wissen über die Mondlandung, wie auch die allgemeine Bildung im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich gesunken ist. Wer nichts mehr über die echte Mondlandung weiß, kann jeder falschen Behauptung aufsitzen. Wenn ich im Fernsehen sehe, dass es in Quiz Shows schon fünfstellige Eurobeträge für die Beantwortung von Fragen gibt, die Schulwissen sind, dann ist klar, dass in Deutschland nicht nur seit Pisa es schlecht um die Kenntnisse der Bevölkerung in Naturwissenschaften steht. Damit kann der Einzelne aber nicht mehr zwischen Behauptungen der Moon Hoaxern und den wahren Tatsachen unterscheiden. Wenn ein Ereignis mystisch wird, weil es nicht verstanden wird, dann ist die Bereitschaft groß, etwas zu glauben, was total falsch ist, aber verständlicher erscheint. Anders ausgedrückt. Zum Verstehen des wirklichen Ablaufs der Mondlandung, wie auch für die Erklärung der Fehler der Moon Hoaxer ist eine gewisse naturwissenschaftliche Bildung notwendig.
Diese wird für die Moon Hoax Theorie nicht benötigt. Man muss bei dieser nur glauben. Die meisten Mails, die ich daher bekomme, enden daher auch mit „Ich glaube nicht an die Mondlandungen“. Ein Physiklehrer, den ich mal hatte, korrigierte jeden Schüler der anfing mit: „Ich glaube...“ mit „Glauben gehört in die Kirche, in der Schule lernen Sie Wissen, damit sie nicht jedem glauben müssen“.
Alle Moon Hoaxer die ich kenne, wie auch Fernsehsendungen über das Thema steigen immer sofort ein. Das heißt, sie fangen sofort an, angebliche Beweise aufzuzählen. Doch was ist eigentlich die dahinter liegende Theorie? Es reicht ja nicht, nur zu sagen Menschen waren nie auf dem Mond, sondern der Moon-Hoaxer muss einen alternativen Ablauf präsentieren.
Sie kennen diesen nicht? Nun hier ist die offizielle Moon Hoax Theorie: Im Mai 1961 verkündete Präsident Kennedy das Ziel, vor Ende der Dekade Menschen auf dem Mond zu landen. Für die NASA hieß dies, dass es das Apollo-Programm gab, mit dem Ziel bis zum 1.1.1971 Menschen auf dem Mond zu landen. Es machte in den sechziger Jahren mehr als 2/3 des NASA-Haushaltes aus, der auf ungeahnte Höhen anstieg.
Als Zwischenschritt gab es das Gemini Programm von 1965-1966 in dem Manöver, für das Apollo Programm trainiert wurden, wie Weltraum Ausstiege und Kopplung im Orbit.
Die Raketenentwicklung verlief von der Saturn 1, über die Saturn 1B zur großen Saturn V. Die Rakete wurde erfolgreich getestet, obwohl die Entwicklung nicht von Rückschlägen verschont war, wie z.B. die POGO-Schwingungen beim ersten Saturn V Start.
Die Entwicklung der Apollo Kapsel verlief nicht ohne Probleme. Bei einem Probecountdown starben durch ein Feuer die Astronauten White, Chaffee und Grissom. Daraufhin musste die Apollo-Kapsel umkonstruiert werden. Der Mondlander lag im Zeitplan weit hinter den anderen Komponenten zurück. So probte die NASA nach dem Test der Apollo Kapsel mit Apollo 9 zuerst im Erdorbit und auch Apollo 10 dürfte wegen Übergewicht des Landers zwar die Landung erproben, aber nicht landen. Apollo 8 konnte nur den Mond umrunden, weil der Lander zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig war. Schließlich waren im Juli 1969, nach 21 Monaten der Erprobung von Rakete, Kapsel und Lander alle Komponenten startbereit - immer noch 17 Monate vor Ende der Deadline. Soweit die „offiziellen“ Fakten.
Nun die Interpretation der Moon Hoaxer des Ablaufs: Was macht nun die NASA nach acht Jahren Entwicklung? Nun die Moon Hoaxer sagen es uns: Sie startet nicht zum Mond. Sie bringt die Astronauten in einen Erdorbit. Sie dreht alles in einem Hollywood Studio und macht dabei recht dumme Fehler. Danach landen die Astronauten wieder auf der Erde und lassen sich feiern. Damit es spannend wird, baut sie auch Unvorhersehbares ein wie z.B. den Ausfall des Bordcomputers bei Apollo 11 und das Feld voller Krater, dass bewirkte, dass Armstrong eine neue Landestelle aussuchen muss und ihm der Treibstoff knapp wird. Oder als Steigerung die Explosion von Apollo 13 auf dem Weg zum Mond. Sie macht das nicht nur einmal, sondern siebenmal über mehr als drei Jahre, denn die letzte Apollo Mission fand erst im Dezember 1972 statt. Warum das Ganze? Die NASA hat festgestellt, dass Astronauten den Van Allen Gürtel nicht durchqueren können, weil er tödlich für Menschen ist, und traut sich nicht dies der Öffentlichkeit zu sagen.
Da ist doch Star Trek und Star Wars nichts dagegen! Wenn in diesen Serien eine solche Story käme, jeder würde sich fragen, wer so ein bescheuertes Drehbuch schreibt. Man entwickelt also acht Jahre lang eine Rakete so groß wie ein Fernsehturm, eine Apollo-Kapsel, die später in der Raumstation Skylab und beim amerikanisch-russischen Unternehmen Apollo-Sojus einsetzt wurde, einen Lander, dessen Triebwerk danach die Delta Rakete antrieb und statt dieses, für 25 Milliarden Dollar entwickelte Equipment, einzusetzen dreht die NASA die Mondlandung in einem Studio. Ach ja habe ich es schon erwähnt: Chaffee, Grissom und White kamen nicht durch Zufall beim Brand um. Sie wollten die Geschichte der verfilmten Mondlandung öffentlich machen (Übrigens zweieinhalb Jahre, bevor diese gedreht wurde). Daher wurde der Brand gelegt und diese Mitwisser so beseitigt. Damit das Ganze spannend bleibt, hat die NASA dann bei Apollo 13 noch ein „Moon Life and Death“ Szenario eingerichtet ...Wenn Sie das jemanden sagen und das ernst vortragen, so bin ich sicher wird er Ihnen nahe liegen, einen Psychiater aufzusuchen.
Wenn tatsächlich der Van Allen Gürtel tödlich ist, warum wird das nicht gesagt und das Wettrennen im Weltraum auf einen anderen Schauplatz verschoben, z.B. die erste Raumstation? Wäre dies nicht viel logischer, denn die Tödlichkeit des Van Allen Gürtels, würde sich ja nicht ändern und so auch jede Marsmission unmöglich machen.
Wenn die Hardware unausgereift war, warum startet die NASA nicht einfach später? Sie hatte ja noch 17 Monate Zeit. (Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass die Dekade am 1.1.1970 zu Ende ging, das ist falsch, da es kein Jahr 0 gibt). Warum musste Sie die vorhandenen Rückschläge inszenieren? Eine runde Landung wäre doch viel einfacher gewesen. Warum hat Sie nicht Chaffee, Grissom und White unauffälliger beseitigt, ohne das Apollo-Programm für 16 Monate an den Boden zu fesseln? Schon im Gemini Programm kamen vier Astronauten durch Abstürze ihrer T-38 Jets ums Leben. Das hätte man wie diese Unfälle „arrangieren“ können.
Warum haben die Russen den Amis zur Mondlandung gratuliert, anstatt die ganze Story zu enthüllen? Klar: Die Russen waren auch beteiligt! Viele der angeblich erfolglosen Mondsonden der Russen haben in Wirklichkeit die Mondproben für die Amis geholt. Man denke an Luna 15, die zeitgleich mit Apollo 11 startete. Dafür bekamen die Russen mächtig viel Knete. Wie sonst hätte Russland so lange mit seiner maroden Wirtschaft sich die Hochrüstung im Kalten Krieg leisten können? Wahrscheinlich haben deswegen auch die Amis beim Einmarsch in Afghanistan nur protestiert, während sie heute bei wesentlich geringerem Anlass gleich ein Land überfallen.
Natürlich wird auch dieser Autor von der CIA unter Druck gesetzt, damit er dies schreibt und die Moon Hoaxer bringen deswegen so leicht zu entkräftende Argumente vor, weil wenn sie die Wahrheit schreiben würden, und dann auch glaubwürdig klingen würden, viele von Ihnen unter merkwürdigen Umständen ums Leben kommen würden ... So nun wissen Sie, warum die Moon Hoax Theorie als „Verschwörungs-Theorie“ bezeichnet wird.
Eine interessante Sache ist das Menschenbild, das die Verschwörungstheoretiker haben. Auf der einen Seite haben wir es mit einer äußerst raffinierten NASA zu tun: Sie inszeniert nicht nur die Mondlandung im Film, sondern liefert auch angebliche „Beweise“ die von der wissenschaftlichen Gemeinde über Jahrzehnte nicht als getürkt erkannt werden. Darüber hinaus hält sie das ganze Apollo Programm am Laufen, bei dem zumindest einige Hundert bis Tausend Personen direkt an dem Start und Missionsüberwachung beteiligt sind. (Ich spreche bewusst nicht von den 400.000 die irgendwie am Apolloprogramm beteiligt sind, da diese nicht nachprüfen können, was mit ihren Bauteilen geschah, nachdem sie produziert wurden). Sie kann also diese mit dem Programm vertrauten täuschen oder zum Schweigen bringen.
Diese raffinierten Vorbereiter werden dann von Trotteln abgelöst, die so einfache Fehler begehen wie Steine mit Requisitennummern (eine Furche in einem Stein) oder fehlenden Sternen am Himmel oder die Sache mit dem Schattenwurf. Diese „dummen“ Fehler wären dem ersten Team, das so toll vertuschen konnte, sicher nicht unterlaufen!
Noch perverser ist das Menschenbild, dass die Moon Hoaxer haben. Dasselbe Team, das angeblich keine Astronauten zum Mond schicken will, weil es zu gefährlich ist, („tödlicher“ Van Allen Gürtel) hat keine Skrupel die Apollo 1 Astronauten umzubringen, um sie am Reden zu hindern – oder noch skurriler nach einer anderen Theorie, „um es spannender zu machen“. Wer so was von Menschen denkt, hat meiner Ansicht nach schon ein gewisses Problem mit seinem Menschenbild. Es wundert mich daher nicht, dass Bill Kaysing, der Initiator dieses „Mondschwindels“ die letzten Jahrzehnte alleine mit Katzen in einer Tierauffangstation lebte.
Damit die Verschwörungstheoretiker etwas neues Futter bekommen: Hier ein Original Viking Bild vom Mars. Sehen Sie nicht auch ein Gesicht, das Sie anstarrt? Nun schnell ins Datenarchiv der NASA gehen und das Bild unter http://pds-geosciences.wustl.edu/geodata/vo1_vo2-m-vis-2-edr-v2/vo_1028/f768axx/F768A08.imq herunterladen und ein kleines Computerprogramm zum Dekodieren schreiben. Was Sie können das nicht? Ach ich vergaß, Moon Hoaxer benutzen nur Sekundärquellen ... Noch etwas ist hinderlich. Das Bild zeigt die Region bei 215.62 West 78.59 Nord um den Pol mit einer Auflösung von 392 m/Pixel. Die drei Krater die Augen und Mund darstellen, haben maximale Durchmesser von 20-28 Pixel, sind also etwa 8-11 km groß. Etwas groß für das künstliche Marsgesicht oder?
Es wird Zeit mal Rückzuschlagen. Nicht mehr stundenlang auf Mails und Newsgroup Beiträgen zu antworten und Moon Hoaxern Dinge erklären, die in jedem Hauptschulphysikbuch stehen. Entwickeln wir die Anti-Moon Hoax Theorie: Der Moon Hoax wurde vom russischen Geheimdienst verbreitet, um den Wettlauf zum Mond nach über 30 Jahren zu gewinnen.
Wie allgemein bekannt ist, gab es den Wettlauf zum Mond: USA und UdSSR wetteiferten um die erste Mondlandung. Die Details des sowjetischen Mondprogramms wurden im Westen erst zur Zeit Gorbatschows bekannt. Es scheiterte an drei Dingen: zu wenig Geld, zu später Beginn und Streit zwischen den beiden Konstrukteuren Gluschko und Koroljow.
Nun unterstützt der russische Geheimdienst KGB Moon Hoaxer mit angeblichem Beweismaterial und „Erklärungen“ um große Teile der USA dazu zu bringen, zu glauben, dass es keine Mondlandungen gab. Wenn dies gelungen ist, werden die Russen dasselbe sagen, wie schon 1969: „Wir haben nie ein bemanntes Mondprogramm gehabt und dadurch viel Geld gespart“. Nun nur noch ergänzt um einen neuen Passus: „Aber die Amis haben Milliarden zum Fenster rausgeschmissen und sind auch nie auf dem Mond gelandet“.
Nun es gibt eine Reihe von Beweisen für die Anti-Moon Hoax Theorie. Zum einen die Unzahl an retuschierten Photos und Behauptungen. So viel kann sich eine Person gar nicht ausdenken und herstellen. Dazu ist ein größerer Aufwand nötig. Diesen kann sich ein Geheimdienst leicht leisten. Privatpersonen nicht. Zudem kann sich ein einzelner gar nicht so viel Unsinn ausdenken. Dumme Personen würden vielleicht auf einen oder zwei Dinge kommen, aber nicht auf so viele. Intelligente Personen würden aber nach ein paar gefundenen Einwänden anfangen zu recherchieren und dann sehr schnell erkennen, dass sie falsch liegen. Also muss jemand gezielt diese Behauptungen ausgedacht haben, in der Absicht das Mondprogramm zu diskreditieren.
Die Vorgehensweise der Moon Hoaxer spricht für die Theorie. In Newsgroups fällt mir auf, dass ein Moon Hoaxer eine Frage stellt und damit eine Diskussion entfesselt, die z.B. im eher schlecht besuchten Forum de.sci.raumfahrt innerhalb von zwei Tagen über 100 Postings erreicht. Nach einigen Mails am Anfang postet der Moon Hoaxer aber nicht mehr. Es gilt also nur darum, Aufmerksamkeit zu erregen, die Theorie zu verbreiten, nicht um eine wirkliche Diskussion. Eine paar Wochen später macht er dasselbe noch mal oder sucht sich eine neue Newsgroup. In Fernsehsendungen sitzen sie im Sessel und geben ihr Statement ab, ohne allerdings sich Mühe zu machen, Beweise vorzulegen. Das dürfen die Redakteure selbst tun. Die Moon Hoaxer sind indoktriniert worden ihre Botschaft möglichst massenwirksam zu verbreiten, können aber nicht mehr.
Die Moon Hoax Anhänger: Das Wichtigste um ein Gerücht durchzusetzen, ist es genügend Multiplikatoren zu haben, damit es von der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wird. Wenn jemand zum Beispiel als Präsident der USA die Möglichkeit hat, auf allen TV Kanälen jeden Tag zu wiederholen, das Saddam Hussein die USA angreifen will und sich diese sich daher vor ihm schützen müssen, dann glauben das nach einem Jahr in den USA so viele, dass Bush tatsächlich Krieg führen kann, weil sich die öffentliche Meinung verändert hat. Ohne prominente Fürsprecher müssen daher viele Leute rekrutiert werden die diese Idee verbreiten, neue Anhänger gewinnen, bis schließlich Öffentlichkeit auf das Phänomen aufmerksam wird und darüber berichtet. Von den Zuschauern werden wieder einige meinen, das wäre korrekt und so wird dies zur Massenbewegung.
Die Bildung der Moon Hoaxer: Auffallend ist das die meisten Moon Hoaxer einfache physikalische Zusammenhänge nicht kennen und auch nicht mit dem Raumfahrtprogramm vertraut sind. Literaturwissenschaftler und Truckfahrer stellen ihre Theorien im Fernsehen vor! Wären Sie zu den Schlussfolgerungen selbst gekommen, so hätten sie sich vorher informieren müssen. Wenn die Behauptungen aber nur einstudiert worden sind, so ist eine Vorbildung oder Kenntnis des Raumfahrtprogramms nicht nötig. Es geht schließlich nur darum, immer dieselben Parolen öffentlich zu verbreiten. Dazu passt, dass auch unter den Moon Hoaxern niemand dabei ist, der bekannter Raumfahrtexperte ist. Offensichtlich waren diese nicht für den KGB anwerbbar.
Das Fehlen des politischen Umfelds in allen Moon Hoax Theorien. Würde dies auch aufgenommen werden, so wäre sehr bald auch von dem russischen Mondprogramm die Rede. Da es aber gerade darum geht dieses zu vertuschen, sind alle Moon Hoaxer instruiert worden, sich nur auf die Technik zu beschränken. Sonst könnte der Zuschauer auch auf Fragen kommen, welche die Moon Hoaxer nicht beantworten können. Zum Beispiel warum die Russen damals den Amis zur Mondlandung gratuliert haben, wo sie doch dank des Geheimdienstes wussten, dass alles erfunden war, anstatt diesen Skandal politisch auszuschlachten.
Die Einbeziehung von CIA und Nixon. Nach der Moon Hoax Theorie soll die Idee von der CIA gekommen sein, nachdem Sie zum Schluss gekommen war, dass eine Mondlandung zu gefährlich sei. Nixon soll dies befürwortet haben. Damit macht sich der KGB den schlechten Leumund von Nixon zunutze, der schließlich in der Watergate Affäre seine Gegner ausspionieren ließ. Da in den USA sowieso jeder glaubt, dass er auf Schritt und Tritt von der CIA überwacht wird, klingt dies bei den Amis auch sehr glaubwürdig.
Diese Theorie klingt doch sehr glaubwürdig und schlüssig oder? Auf jeden Fall schlüssiger als die Moon Hoax Theorie. Trotzdem, genauso wie diese ist sie frei erfunden …
Apollo Lunar Surface Journal http://history.nasa.gov/alsj/
Project Apollo Image Library http://www.apolloarchive.com/apollo_gallery.html
NASA History Divison: http://history.nasa.gov/index.html
LRO Aufnahmen der Apollo Landeplätze: http://www.nasa.gov/mission_pages/apollo/revisited/index.html
VLT Aufnahmen des Mondes: http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2002/phot-19-02.html
Bücher vom Autor: http://www.raumfahrtbuecher.de
Artikel zuletzt geändert am 19.1.2015
Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.
Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.
Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.
Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.
Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.
Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.
Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.
Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.
Mehr über diese und andere Bücher von mir zum Thema Raumfahrt finden sie auf der Website Raumfahrtbücher.de. Dort werden sie auch über Neuerscheinungen informiert. Die Bücher kann man auch direkt beim Verlag bestellen. Der Versand ist kostenlos und wenn sie dies tun erhält der Autor auch noch eine etwas höhere Marge. Sie erhalten dort auch die jeweils aktuelle Version, Bei Amazon und Co tummeln sich auch die Vorauflagen.
Lang Zeit gab es von mir nur ein Buch über Raumsonden: die beiden Mars-Raumsonden des Jahres 2011, Phobos Grunt und dem Mars Science Laboratory. Während die russische Raumsonde mittlerweile auf dem Grund des Pazifiks ruht, hat für Curiosity die Mission erst bekommen. Das Buch informiert über die Projektgeschichte, den technischen Aufbau der Sonden und ihrer Experimente, die geplante Mission und Zielsetzungen. Die Mission von Curiosity ist bis nach der Landung (Sol 10) dokumentiert. Einsteiger profitieren von Kapiteln, welche die bisherige Marsforschung skizzieren, die Funktionsweise der Instrumente erklären aber auch die Frage erläutern wie wahrscheinlich Leben auf dem Mars ist.
2018 wurde dies durch zwei Lexika, im Stille der schon existierenden Bücher über Trägerraketen ergänzt. Jedes Raumsonden Programm wird auf durchschnittlich sechs bis acht Seiten vorgestellt, ergänzt durch eine Tabelle mit den wichtigsten zeitlichen und technischen Daten und Fotos der Raumsonde, bzw., Fotos die sie aufgenommen hat. Ich habe weil es in einen band nicht rein geht eine Trennung im Jahr 1990 gemacht. Alle Programme vorher gibt es in Band 1. Die folgenden ab 1990 gestarteten dann in Band 2. In Band 2 ist ein Raumsonden Programm meist eine Einzelsonde (Ausnahme MER). In Band 1 dagegen ein Vorhaben das damals zumeist aus Doppelstarts bestand, oft auch mehr wie z.B. neun Ranger oder sieben Surveyor. Beide Bänder sind etwa 400 Seiten stark. In Band 1 gibt es noch eine gemeinsame Einführung für beide Bände über Himmelsmechanik und Technik der Instrumente. Beide Bände haben einen Anhang mit Startlisten, Kosten von Raumsonden und Erfolgsstatistiken. Band 2 hatte Redaktionsschluss im Januar 2018 und enthält die für 2018 geplanten Missionen über die es genügend Daten gab.
Hier eine Beschreibung des Buchs auf meiner Website für die Bücher, wo es auch ein Probekapitel zum herunterladen gibt. Sie können das Buch direkt beim Verlag kaufen (versandlostenfrei). Dann erhalte ich als Autor eine etwas höhere Marge, aber auch über den normalen Buchhandel, Amazon (obige Links) und alle anderen Portale wie Bücher.de oder Libri.
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