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Mit Studien kann man alles und nichts beweisen. Diese Meinung ist weit verbreitet, Schlussendlich wird heutzutage jeder Unsinn mit Studien belegt. Dieser kleine Artikel soll zeigen welche Fehler bei Studien gemacht werden und dabei auch auf einige prominente Beispiele aus dem Bereich Esoterik und Ernährung eingehen.
In der Wissenschaft zählt noch immer der experimentelle Nachweis einer Tatsache als die zuverlässigsten Belegung einer Theorie. Bei dem Experiment untersuche ich den Gegenstand meiner Hypothese (Vermutung), variiere Parameter um festzustellen ob der Effekt den ich beobachte nicht von etwas anderem kommt. Zum Schluss wird das Ergebnis mit Versuchsbedingungen veröffentlicht und jeder kann das Experiment wiederholen und so Fehler finden oder neue Erkenntnisse beitragen.
Oftmals ist jedoch dies nicht möglich. So sind beim Menschen Experimente schon aus ethischen Gründen nicht möglich. Über den Einfluss bestimmter Bestandteile der Ernährung liegen daher nur wenige experimentelle Nachweise vor. Zwar ist in Organkulturen eine gewisse Simulation möglich, jedoch der Einfluss einer Ernährung oder eines Verhaltens über das ganze Leben durfte auch in Zukunft nicht experimental untersuchbar sein. So gibt es über viele Bereiche der Ernährung wenig " harte " Daten. Dies beginnt schon bei dem Anteil der Grundnährstoffe und den empfohlenen Mengen für Vitaminen.
Doch schon bei einem "normalen" Experiment ist die Vorgehensweise wichtig: man wenn man schon mit einer Vorstellung über das Ergebnis an die Sache geht, so neigt man dazu bewusst oder unbewusst die Ergebnisse zu bekommen die dieser Theorie entsprechen, oder gegenteilige Versuche nicht zu unternehmen.
Daher wurde für Experimente eine Methode erarbeitet, die solche Probleme vermeiden soll: dies ist der Doppel-Blindversuch. Dabei sollten sowohl der, welcher ein Experiment durchführt, wie auch der welcher es auswertet von dem Ergebnis das erwartet wird nichts wissen. In der Medizin bedeutet das, dass weder Patient noch Arzt, die ein Medikament testen sollen wissen, ob es ein Placebo oder das Medikament ist.
Diese Methode ist auch auf andere Experimente übertragbar. Wenn jemand z.B. die Theorie testen möchte, dass der Mond ein Einfluss auf das Pflanzen Wachstum hat, so ist er gut beraten, dies nicht selbst zu tun sondern drei Pläne für die Arbeit mit dem Zyklus, gegen den Zyklus und unabhängig vom Zyklus ausarbeiten und die Experimente von jemand anders durchführen zu lassen. Dies macht natürlich Arbeit, und daher ist diese Vorgehensweise bei vielen Personen die ihre Theorien verbreiten wollen nicht besonders verbreitet.
Eigentlich arbeiten nur Wissenschaftler nach dieser Methode, und diese verbreiten selten unsinnige Theorien. Ein Beispiel für ein Experiment welches nicht sorgfältig durchgeführt wurde ist die Untersuchung von Arteriosklerose und der Einfluss von Cholesterin. Man hat entdeckt, dass die Ablagerungen die Arteriosklerose verursachen zu einem großen Teil aus Cholesterin bestehen. Gleichzeitig stellte man bei Personen mit Arteriosklerose ein erhöhten Cholesterinspiegel fest. Daraus schloss man, dass eine cholesterinarme Ernährung den Spiegel senken könnte und empfahl diese der Bevölkerung. Der Fehler dabei war die gegenteilige Position nicht zu würdigen. Wie viele Personen gab es die einen hohen Cholesterinspiegel trotz cholesterinarmer Ernährung hatten? Wieweit hatte die Aufnahme von Cholesterin überhaupt einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel? Dem erst als man diese Fragen untersuchte, und markiertes Cholesterin im Körper verfolgte, stellte man fest, dass 90 Prozent des Cholesterin vom Körper selbst gebildet wird. Eine über zwanzig Jahre durchgeführte Studie bei mehreren tausend Erwachsenen stellte zudem fest, dass es keinem Zusammenhang zwischen Cholesterinspiegel und Cholesterinaufnahme über diese 20 Jahre gab. Trotzdem hat sich dieser Irrtum bis heute gehalten, wie auch einige andere (Kochsalz soll den Blutdruck steigern und Vitamin C soll in hohen Dosen Erkältungen verhindern - auch diese sind widerlegt worden).
Studien erfreuen sich dagegen viel größerer Beliebtheit, denn sie sind einfacher durchzuführen und im Extremfall ohne eigenes Arbeiten von anderen abzuschreiben. Die Basis einer Studie ist die statistische Auswertung von vorliegenden Zahlen Material. Eine typische Studie wird meist im medizinischen Bereich oder von Laien durchgeführt. Im medizinischen Bereich ist die Studie die oftmals einzige Möglichkeit eine Tatsache zu beweisen, da Experimente an Menschen nicht möglich sind oder zu lange dauern.
Basis einer Studie sind die Daten möglichst vieler Personen. Des liegt daran, dass jede Person anders als eine andere ist. Diesen Effekt kennen sie sicher aus eigener Erfahrung: manche werden nie krank, andere leiden dauernd an Krankheiten. Mancher isst viel und nimmt nicht zu, ein anderer isst weniger und kann sein Gewicht nicht halten. Da Personen unterschiedliche Physiologie besitzen ist es für die Erkennung eines Trends essentiell notwendig, die zufälligen Schwankungen durch ein möglichst großes Kollektiv möglichst klein zu halten.
Wesentlich für eine Studie ist daher eine möglichst breite Datenbasis. Dies können sie mit dem beiliegenden kleinen Programm einfach durchspielen. Es handelt sich dabei um eine so genannte Monte Carlo Simulation. Dabei wird ein Roulette Tisch stimuliert, wobei wesentlich nur die Ergebnisse vieler Läufe als Summe sind. Lassen Sie einmal 1000, 10.000, 100.000... Durchgänge durchlaufen. Sie werden feststellen, dass die Zahlen erst bei sehr vielen Durchgängen einigermaßen gleich häufig vorkommen. Als Beispiel habe ich 3700 Durchgänge stimuliert. Theoretisch müsste jede Zahl dabei genau hundert Mal fallen. In der Praxis schwankten die Häufigkeiten zwischen 78 und 129. Nun was bedeutet dies? Wenn sie in ihrer Studie etwas untersuchen wollen so benötigen sie ein großes Arsenal an verfügbaren Daten um solche zufälligen Schwankungen auszugleichen.
Ein prominentes Beispiel ist der "Playboy" Günter Sachs. Er glaubt an Astrologie und hat sich von einer Schweizer Versicherung 10000 Daten von Verkehrsunfällen geben lassen. Dabei ging es nur um das Sternzeichen in dem der Unfallverursacher geboren wurde. Günter Sachs stellte fest, dass bestimmte Sternzeichen, korrelierend zu seinen astrologischen Berechnungen häufiger in Unfälle verwickelt waren als andere. Ist nun doch etwas an der Astrologie dann? Natürlich nicht! Denn als man dieselbe Untersuchung mit 5,5 Millionen Personen durchführte, nivellierten sich alle Schwankungen die von Sternzeichen stammen sollten, plötzlich aus. Bei einem echten Trend hätten sich aber diese verstärkt, da der Zufall nun eine immer geringere Rolle spielt. Kurioses Detail am Rande: ein anderer Gläubiger der Astrologie, der jedoch nach einem anderen System arbeitet, hat aus demselben Daten die Günter Sachs benutzte ein ganz anderes Ergebnis erhalten, dass wiederum seine astrologischen Theorien bestätigt
Die geringe Zahl an Versuchspersonen ist ein Manko an vielen Studien die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden und die den Einfluss bestimmter Ernährungsweisen auf die Gesundheit als Thema hatten. So berichtete ein Sportmediziner über den positiven Einfluss von Rotwein auf die Kondition von Probanden. Diese Daten hatte er aus einer Versuchsgruppe von nur 150 Leuten gefunden. Bei größeren Gruppen begeben sich oft völlig andere Befunde.
Ein weiteres Problem ist, dass man bei einer Studie oftmals auf allgemein verfügbare Daten zurückgreift, die das Problem haben, dass die einzelnen Personen relativ wenig miteinander gemeinsam haben. Vergleicht man ganze Bevölkerungsgruppen miteinander so unterscheiden diese sich in so vielen Dingen, dass man kaum einen einzelnen Faktor dafür verantwortlich machen kann. Hierzu ein Beispiel: Bekannt ist, dass in den Ländern rund um das Mittelmeer die Sterblichkeit an Herz- und Kreislauferkrankungen wesentlich geringer als in Mitteleuropa und Nordeuropa ist. Diese Tatsache wird in verschiedenen Studien jeweils anders beurteilt. Bei der einen Studie ist dafür der hohe Rotwein Konsum in diesen Ländern verantwortlich, bei einer anderen ist es der Fisch, der dort häufiger gegessen wird und bei einer dritten Studie ist das Olivenöl dafür verantwortlich. Betrachtet man es nüchtern so ist es schwer die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Länder miteinander zu vergleichen und daraus einen Einfluss auf bestimmte Krankheiten heraus destillieren zu wollen. Die unterschiedlichen Ländern haben nicht nur unterschiedliche Ernährungsweisen, sondern auch unterschiedliche Lebensgewohnheiten. Da diese ebenso wichtig bei Herz- und Kreislauf Erkrankungen sind, ist es unmöglich nur einen Faktor dafür verantwortlich zu machen.
Wichtig ist in einem solchen Fall, ein Kollektiv auszuwählen, bei dem die Personen sich möglichst nur durch den Faktor unterscheiden den man untersuchen möchte, so dass man den Einfluss dieses Faktors isoliert betrachten kann. So kam erst vor wenigen Jahren die Nachricht heraus, dass eine über zwanzig Jahre durchgeführte Studie mit mehreren tausend Freiwilligen, feststellte dass die Aufnahme von Cholesterin bei gesunden Personen keinerlei Einfluss auf den Cholesterinspiegel und die Bildung von Arteriosklerose hat. Bisher beruhten Daten hierzu auf Versuchen an isolierenden Blutgefäßen und die Beobachtung von Patienten die an Arteriosklerose litten, aber niemals auf der Beobachtung von gesunden Personen über längere Zeit. Natürlich ist aus der Dauer und der großen Anzahl an Versuchspersonen abzulesen, dass derartige Studien sehr teuer sind. Dieser Aufwand wird oftmals gescheut, mit der Folge das gesunden Personen eingeredet wird, sie sollten auf Cholesterin verzichten um Arteriosklerose vorzubeugen. Es gibt noch weitere solcher schludrig durchgeführten Untersuchungen. So ist schon vor einigen Jahrzehnten eine amerikanische Untersuchung zu dem Schluss gekommen dass die Aufnahme von Salz Bluthochdruck verursacht. Basis hierfür waren Untersuchungen von verschiedenen Völkern, wobei der Befund erst statistisch relevant wurde als man die Daten von Naturvölkern hinzu nahm die so gut wie kein Salz aufnahmen. Als man dieselbe Untersuchung bei einer Personengruppe durchführte die entweder salzreich oder salzarm sich ernährte, sonst aber vergleichbar war stellte sich heraus, dass diese Schlussfolgerung falsch war. Danach sah man sich die Daten der früheren Studie neu an, und stellte eklatante Mängel dabei fest.
Statistiken haben einen schlechten Ruf, das liegt auch daran, dass man ohne falsches Zahlenmaterial zu benutzen mit Statistiken (fast) jede Theorie beweisen kann. Beispielsweise die Frage: Welches Verkehrsmittel ist sicherer: Das Auto oder das Flugzeug? Nun das kommt an wie sie die Statistiken auswerten. Setzen sie die Anzahl der Verkehrstoten zu den zurückgelegten Kilometern pro Passagier in Beziehung, so ist das Flugzeug weitaus sicherer als das Auto. Bilden Sie dagegen das Verhältnis: Risiko zu sterben zu Benutzung des Verkehrsmittels, so ist das Auto weitaus sicherer als das Flugzeug. (Man fliegt einmal im Jahr, benutzt das Auto aber täglich). Das Beispiel ist übrigens kein Taschenspielertrick sondern war wichtig für die Einführung des Bußgeldes bei der Gurtpflicht. Die meisten Autofahrer haben sich vorher bei kurzen Strecken nicht angeschnallt, aber auch bei kurzen Strecken gibt es Unfälle (die meisten sogar im Stadtverkehr).
Verschärft wird das Problem heutzutage durch die Medien. Wann immer jemand eine Untersuchung über einen bestimmten Sachverhalt in Form einer (wenn auch zweifelhaften) Studie veröffentlicht ist ihm das Medieninteresse sicher. Daher geistern viele Untersuchungen über allerlei Wirkung von verschiedenen Stoffen durch die Gazetten und das Fernsehen. Da über eine Untersuchung meistens mehrere Beiträge in verschiedenen Magazinen kommen ist das Fernsehen voll von Berichterstattung über die gesundheitsfördernde Wirkung von Knoblauch, Rotwein, Fischöl oder Olivenöl. Auch Ärzte können sich diesen selten entziehen, da die Patienten es ansprechen. Nur selten hat man die Zeit oder die Möglichkeit, solche Studien in Detail zu untersuchen. Skepsis ist daher angebracht, auch wenn immer wieder davon berichtet wird. Die früheren Untersuchungen über Cholesterin und Salz belegen, dass Vorteile sich lange halten können.
Bisher war die Rede von Untersuchungen die Wissenschaftler oder Ärzte schludrig oder unzureichend durchgeführt haben. Ein ganz anderes Thema sind Untersuchungen von Laien die damit ihre Lieblingsthesen belegen wollen. Hier fehlt oftmals nicht nur jede wissenschaftliche Fortbildung, sondern um auch jeder Anspruch auf Begehbarkeit der Thesen. Trotzdem werden oft esoterische Themen wissenschaftlich "bewiesen". Nur selten sind dabei überhaupt Informationen über die Art und Weise wie eine solche Untersuchung durchgeführt wird zu erhalten. Als Beispiel möchte ich die Theorien verschiedener Autoren über den Mondzyklus herbeiführen. Es gibt eine Reihe von Personen, welche die Ansicht vertreten, dass der Mond Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat und es daher bestimmte günstige und ungünstige Aussaat, Pflege und Erntetermine gibt. dass es sich dabei vorwiegend um Theorien von Laien handelt, kann jeder nachprüfen der etwas von Astronomie versteht und die Einflüsse des Mondes berechnen kann. Wie werden nun aber solche Untersuchungen durchgeführt? Oftmals macht der Autor einen Selbstversuch, indem er zu den Zeiten die er errechnet hat aussät und dies Ergebnis mit dem Vorjahresergebnis vergleicht. Schon ein Kontrollversuch (gleiche Kultur ohne Beachtung des Mondzyklus) unterbleibt. Selbst wenn jemand sich diese Mühe macht, ist er gegen seine eigenen Vorurteile nicht gefeit. Es ist nicht auszuschließen, dass er unbewusst oder bewusst die Kultur besser behandelt, die seine These stützt.
Bisher liegen nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen von Pseudowissenschaftlichen Themen vor. Wann immer eine solche unter streng wissenschaftlichen Bedingungen durchgeführt wurde fiel das Ergebnis katastrophal aus. Bekannt sind mir 2 Untersuchungen. Eine beschäftigte sich mit dem Mondrhythmus: Es wurde festgestellt, dass die Gartenarbeit nach dem Mondzyklus immer geringere Erträge erbrachte als mit dem normalen Rhythmus. Der Grund ist relativ einfach: wenn man aussät, wann das Wetter günstig ist und auch die Arbeit und Ernte nach dem Wetter ausrichtet erhält man die höchsten Erträge. Bei der Arbeit nach dem Mondzyklus kam es vor das günstige Wetter Verhältnisse nicht genutzt werden konnten und so immer der Ertrag niedriger als bei der Vergleichskultur waren.
Eine zweite Untersuchung beschäftigte sich mit den Fähigkeiten von Personen die Wasser unter der Erde über Pendel oder Stöcke finden konnten. Als man diese auf einem Versuchsgelände, auf dem Rohre mit Wasser verlegt wurden diese suchen ließ, war die Trefferquote nicht vom Zufall zu unterscheiden.
Eine Studie die gründlich durchgeführt wird ergibt auch Resultate die der Wahrheit entsprechen. Leider benötigt man für diese of sehr viel Zeit und Mittel. Um z.B. das erwähnte Beispiel der "Volkskrankheit" zu hoher Cholesterinaufnahme zu widerlegen musste bei einer finnischen Studie 70.000 Personen über 20 Jahre beobachtet werden.
Studien haben in der Naturwissenschaft deswegen einen schlechten Ruf, weil man dort das Experiment als die Basis ansieht die "richtig wissenschaftlich" ist. Statistik und jeder Art von Auswertung von Zahlenmaterial hat einen schlechten Ruf, weil viele Fälle bekannt sind wie man mit viel Statistik Hypothesen beweisen wollte indem man einfach die Messergebnisse genommen hat die einem genehm waren.
Das zweite ist, das neben der Medizin um die es in diesem Artikel geht eine zweite Gruppe von Personen gerne Studien als einziges Wissenschaftliches Mittel kennt: Soziologen und Anthropologen. Studien verdanken wir solche Ideen wie das man die Intelligenz an körperlichen Merkmalen feststellen könnte oder eine Rasse besser als eine andere ist.
Der wohl größte Mangel einer Studie ist, das im Gegensatz zu einem Experiment nahezu jeder leicht eine Studie durchführen kann. Es gibt daher so viele Studien die keiner wissenschaftlichen Nachprüfung standhalten.
Um mal ein Beispiel zu nehmen: Sie wollen nachweisen, das die Ernährung von Babys mit Spinat und anderen Gemüsebreis Kinderkrankheiten entgegenwirkt.
Sie suchen 2000 Eltern mit neugeborenen Kindern, die gleichen Gesundheitszustand haben (keine Krankheiten, Frühgeburten etc.) und teilen diese in zwei Gruppen ein. 1000 werden normal ernährt, 1000 mit Spinat/Gemüsebrei. Über 12 Jahre müssen nun alle Kinderkrankheiten, Fieber etc. protokolliert werden, dazu kommen regelmäßige Untersuchungen des Gesundheitszustandes und der Ernährung (auch nach dem ersten Jahr). Sie brauchen auch eine Patientengeschichte die andere Krankheiten enthält und natürlich müssen Sie auch wissen was die Kinder gemacht haben - waren sie viel zuhause oder unterwegs, waren sie ruhig oder lebhaft, haben sie sich geprügelt etc..
Danach müssen Sie alle aussortieren wo es Probleme gab z.B. ernste Infektionen die das Krankheitsrisiko erhöht haben, Eltern die nicht durchgängig gefüttert haben. Wenn Sie Glück haben, so bleiben am Ende noch genügend Probanden übrig um einen statistisch signifikanten Beweis zu führen. Bei dieser Methode haben Sie viel Arbeit (Überwachung etc.) und brauchen mehr als ein Jahrzehnt.
Anstatt selbst das Experiment zu machen instruieren sie Interviewer was sie ein größeres Kollektiv von Eltern befragen sollen. Das instruieren bezieht sich aber nur auf die Fragen, nicht ihre Erwartungshaltung, denn sonst beeinflussen sie die Interviewer die wiederum gezielt nach etwas fragen und so die Antworten verfälschen. Je gründlicher die Befragung ist desto aussagekräftiger. Auch hier brauchen Sie ein großes Kollektiv. Typischerweise 10.000 Personen. Die Auswertung sollte ebenfalls jemand machen der nichts von ihrer Vermutung weiß. Auch hier sind Fälle mit Problemen auszusondern.
Bei dieser Vorgehensweise kommen sie schneller zum Ergebnis in 1-2 Jahren und brauchen weniger Mittel, trotzdem dürften einige Dutzend Personen mit dem Interviewen und Auswerten beschäftigt sein.
Im, Extremfall können Sie als Privatperson sogar eine Studie machen. Nehmen wir mal das interessante Thema: "Sind Blonde blöd?". Also machen Sie 10 Fragen zur Intelligenz und schreiben die auf. Dann gehen Sie in ihrem Bekanntenkreis herum und stellen die Fragen und notieren die Ergebnisse. Nun können sie auswerten und schon haben Sie eine Studie gemacht! Was Sie aussagt? Nun wahrscheinlich nichts. Das Problem fängt bei den Fragen an (Welche Kriterien fliesen da hinein Wissen, Logik, Vorstellungsvermögen?), geht über das beschränkte Kollektiv, und endet in der Auswertung durch den Fragenden.
Seien Sie bei spektakulären Meldungen, dass diese oder jene Studie dieses oder jenes beweisen kritisch. Selten können solche Untersuchungen vom Laien nachgeprüft werden. Wenn Sie die Möglichkeit haben fragen sie einen Fachmann wie das Ergebnis zustande gekommen ist. Misstrauen sie vor allem den Berichten im Fernsehen, die oftmals ausgebauscht und voreilig sind. Ein Beispiel wie man mit einer schlechten Studie selbst in den Medien Schlagzeilen macht, zeugte die ZDF-Dokumentation "Schlank durch Schokolade". Die Autoren nutzen gerade mal 20 Teilnehmer die in drei Gruppen eingeteilt wurden. Daneben nutzen sie alle Tricks um das Ergebnis zu beeinflussen, z.B. sportliche Personen in die Kontrollgruppe, sehr dicke in die "Schokoladengruppe" - Dicke nehmen tendenziell mehr ab als normalgewichtige, veröffentlichten das ganze in einem Fachblatt mit geringer Reputation und verschickten nur Pressemitteilungen mit einem geschönten Ergebnis - die Medien griffen das auf und niemand las auch die Studie durch bei der man leicht an den zahlen erkennen konnte das weder der Zusammenhang statistisch signfikant ist noch die Versuchsteilnehmerzahl ausreichend groß waren.
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