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Apple II, Commodore PET und der Tandy TRS-80 – die ersten PC – Teil 2

Den Artikel über die Technik und Geschichte, der ersten drei PC, des Tandy TRS-80, des Commodore PET und des Apple II habe ich in zwei Teile geteilt, da er sonst sehr lang geworden wäre. Dies ist der zweite Teil mit der Geschichte nach dem Launch. Der erste Teil befasst sich mit der Entwicklungsgeschichte und der Technik der drei Computer.

Video Genie - TRS Model I in DeutschlandDer Markterfolg

Alle drei Geräte waren erfolgreich, was aber auch daran lag, dass sie unterschiedliche Märkte bedienten. Commodore konzentrierte sich auf den europäischen Markt, den die US Firmen einige Jahre lang komplett ignorierten. Apple expandierte erst mit dem Apple II+ 1979 nach Europa. Tandy vertrieb in Deutschland vor allem über den Distributor EACA / Trommeschläger, wo das TRS-80 Modell I als Genie I oder II verkauft wird.

Commodore ist vor allem in Deutschland sehr erfolgreich und baut hier auch ein Werk auf. Dieser Erfolg setzt sich dann auch bei den Heimcomputern und den PC-Kompatiblen fort. Commodores Rechner waren auch die Einzigen der drei, die ich in Kaufhäusern wie Hertie und Karstadt gesehen habe.

Apple dringt dagegen mit dem Apple II+ in den Bildungsmarkt vor, der Apple II+ ist über Jahre der häufigste Rechner in US-Schulen und Universitäten.

Tandys Erfolg lag vor allem in dem niedrigen Preis, den der TRS-80 kostete nur ein Drittel des Apple II und die Hälfte des Commodore PET. Zeitweise hatte Tandy gemessen an den Stückzahlen einen Marktanteil von 50 Prozent. Die Spitze ist 1982 mit 300.000 verkauften Exemplaren erreicht, der Umsatz nur durch die TRS-80 Modelle klettert von 1,8 auf 12,7 Prozent von Tandy Radio Shack Gesamtumsatz. Schon im Jahr darauf sinken die Umsätze durch die neue Konkurrenz der IBM kompatiblen drastisch und 1985 wird die Produktion eingestellt. Insgesamt 1,55 Millionen TRS-80 wurden verkauft.

Jahr

TRS-80 (Tausend)

1977

100

1978

150

1979

200

1980

290

1981

250

1982

300

1983

200

1984

50

1985

10

Die Verkaufszahl der CBM war für mich leider nicht zu ermitteln. 1977 war Commodore von den Dreien der Zweite im Verkauf – sie setzten 25.000 Einheiten ab, Tandy 100,000 und Apple 20.000. 1982 wurden alleine in Deutschland 27.000 Rechner verkauft. Insgesamt soll es nach einer Zeitungsanzeige vom Commodore aus dem Jahr 1982 bis dahin weltweit rund 400.000 Einheiten gewesen sein. Das wären dann etwas mehr als Apple, die bis Ende 1981 331.600 Exemplare verkauften. Alleine in Deutschland waren es 45.000

Es ist logisch, das die Marktanteile die Preise widerspiegeln. Wenn man einen Monitor hinzunimmt, der beim Apple nötig ist, kommt man auf folgende Preise für die Basiskonfiguration:

Computer

Preis

Tandy TRS 80 Kit, 4 K, Level 1 BASIC

599 Dollar

Commodore PET 2001 4 K

795 Dollar

Apple II 4 K + 9 Zoll Monitor (159 Dollar)

1.454 Dollar

Das bedeutet, der Tandy ist etwas günstiger als der PET, wobei sich dies relativiert, wenn man bedenkt, dass für ein gleichwertiges Basic man noch 120 Dollar für das Level II BASIC hinlegen musste. Der Apple war deutlich teurer. Seine Verkäufe stiegen auch erst deutlich an, als in den folgenden Jahren der Preis, für den Apple II stärker sanken als für Tandy und Commodore.

Im Prinzip hatte jedes Gerät seine Kundenschaft. Der TRS-80 wandte sich an den Käufer, der ausprobieren wollte, was so ein Computer kann, Radio Shack wandte sich durch seine vielen Läden auch an die Allgemeinheit, während man andere Computer nur in den damals noch seltenen Computershops wie Computerland oder „Byte“ kaufen konnte. Tandy hatte auch eine Lösung dafür, das Computer eigentlich nicht so richtig in die Produktpalette passten, weil sie betreuungsintensiv waren und speziell qualifiziertes Personal benötigt wurde. Sie öffneten Radio Shack Computer Center, das Erste in Forth Worth in Texas im Oktober 1977. Dort vertrieben sie nur Computer und Peripherie und der Käufer traf auf Mitarbeiter, die sich besser mit den Rechnern auskannte, als der normale Angestellte in einem Radio Shack Laden.

Dem ursprünglichen Modell I bzw., dem Upgrade Modell III machten dann die ersten Heimcomputer zu schaffen. Es kamen der Commodore VC-20 und Ti 99/4(a) auf den Markt, etwas später auch der Timex Sinclair, ein Nachbau des ZX81. Sie waren noch günstiger als das TRS-80 Modell I/III vor allem aber jünger. Sie konnten direkt an einen Fernseher angeschlossen werden und hatten ein besseres Basic. Nach wie vor verkaufte sich aber das für Geschäftskunden gedachte Modell 4 gut.

Zum Durchbruch auf dem kommerziellen Markt verhalf die Veröffentlichung des Programms VisiCalc. VisiCalc lief zwei Jahre lang nur auf dem Apple. Es war es das einzige Tabellenkalkulationsprogramm. Es bürgerte sich die Bezeichnung „Killerapplikation“ ein. Darunter versteht man eine Anwendung, die einen Computer so nützlich macht, dass sie alleine den Kaufpreis des Rechners rechtfertigt.

VisiscalcVisiCalc wurde zwischen 1978 und 1979 von Dan Bricklin und Bob Frankston entwickelt. Dan Bricklin hatte angefangen Informatik zu studieren, Dass der Zielrechner ein Apple II ist, liegt daran, dass zu dieser Zeit nur der Apple II auf mindestens 32 KiB Arbeitsspeicher aufrüstbar war. So viel Speicher benötigte VisiCalc.

Der Name „VisiCalc“ als Abkürzung für „Visual Calculator“ wurde gewählt, um zum einen die Bedienungsfreundlichkeit zu unterstreichen und zum anderen, um bei Kunden die Hemmschwelle abzubauen. Selbst Steve Jobs bezeichnet die Erfindung des Spreadsheets als eine von zwei Erfindungen, welche die PC-Industrie zu ihrer heutigen Größe brachten.

In den drei Monaten, nachdem VisiCalc auf den Markt kam, verdreifachte sich der Umsatz von Apple. Wozniak spricht in seiner Autobiografie sogar von einem Sprung von 1.000 auf 10.000 verkauften Apple II pro Monat. Als es nur auf den Apple II lief, zwischen 1979 und 1980, wurden ein Viertel aller Apple II nur gekauft, um VisiCalc zu betreiben. Apples Umsatz explodierte, wie an diesen Umsatzzahlen zu sehen ist:

Jahr

Umsatz

Verkaufte Apple II

1977

700.000 $

600

1978

7.000.000 $

7,600

1979

48.000.000 $

35,000

1980

200.000.000 $

78,000

Nach Ansicht des Autors ist aber entscheidender für den Abstieg von Apples Marktanteil das 1878 der Apple II+ erschien, der erheblich preiswerter als der Erstling war. Genauso war es einige Jahre später bei Einführung des noch günstigeren Apple Iie.

Nach den Erstlingen

Color ComputerBei allen drei Firmen blieb es nicht bei den ersten Rechnern. Sie alle legten Nachfolger auf und expandierten in andere Märkte. Tandy und Commodore bauten Computer für die Klasse unterhalb ihrer Geräte. Apple führte mit dem Macintosh 16 Bit Rechner mit grafischer Oberfläche ein, die in der Leistung oberhalb der Apple II Serie angesiedelt waren. Tandy und Commodore produzierten mit Erfolg auch IBM-Kompatible Rechner, Tandy war damit auf dem US-Markt sehr erfolgreich, Commodore vor allem auf dem deutschen Markt.

Tandy war die Firma, die am meisten diversifizierte. Zum einen vertrieb sie unter eigenem Namen Rechner, die von anderen Firmen stammten. Das waren vor allem die Tandy Pocket Computer, die eigentlich von Sharp kamen. Der Tandy Pocket Computer war ein Sharp PC-1211 und der Tandy Pocket Computer 2 ein Sharp PC-1500. Später erschienen die TRS-100 und 102 die umgelabelete Kyocera Produkte waren.

Dann versuchte Tandy, auf dem Heimcomputermarkt Fuß zu fassen. Der Tandy Color Computer kam 1980 auf den Markt. Er kostet 399 Dollar und wurde an einen Fernseher angeschlossen. Wie der Name verrät, konnte er Farbgrafik, anders als die TRS-Modelle die nur monochrom anzeigten. Es gab zwei Modelle mit 4 oder 16 KByte Speicher. Mit erweitertem Basic für 599 Dollar. Er war schon wegen des Hauptprozessors MC 6809E nicht kompatibel mit der TRS-80 Reihe. Der Rechner wurde 1982 auf 32 KByte aufgerüstet. Zum gleichen Zeitpunkt erschien jedoch der C64, der von Conmmodore aggressiv vermarktet wurde und dessen Preis innerhalb eines Jahres auf die Hälfte sank. Tandy muste reagieren und brachte den Color Computer 2 im September 1983 auf den Markt, er hatte nun 64 KByte RAM. Er konnte OS-9 als Betriebssystem nutzen, ein Echtzeitbetriebssystem, das war für die damalige Zeit revolutionär. Er wurde von 1983 bis 1985 produziert.

Der letzte Color Computer 3 hatte dann schon 128 bis 512 KB RAM und wurde von 1986 bis 1990 produziet. Er war rückwärts kompatibel zum Color Computer 2, der Prozessor konnte aber auch mit doppeltem Takt, 179 MHz laufen. Spezielle ASIC erlaubten Grafik mit bis zu 640 x 192 Pixeln in 4 von 64 Farben und eine 80-Zeichendarstellung. Er kostete 219 Dollar bei Einführung.

Ein kurzlebiger Abkömmling war der Tandy TRS-80 Micro Color Computer Model MC-10. Anders als der Name vermutet, war es kein Mitglied der TRS-80 Reihe, da er mit dem Prozessor 6803 arbeitete. Er hatte eine Gummitastatur, konnte nur Text (32 x 16 Zeichen). Das ROM war nur 8 KB groß und das RAM 4 KB, erweiterbar auf 20 KB durch ein Modul. In Deutschland wurde er anfangs für 348 Mark angeboten. Offensichtlich als Angriff auf den Sinclair ZX-81 / Spektrum gerichtet. Doch das Gerät verkaufte sich schlecht. Zum einen gab es mittlerweile schon Rechner mit 64 KByte Speicher, zum anderen war das Gerät zwar besser als ein ZX-81 aber teurer, aber schlechter als ein ZX-Spektrum der fast das gleiche in der 16 K Version kostete.

Tandy TRS 1000Tandy versuchte auch, bei den IBM kompatiblen Rechnern Fuß zu fassen. Der erste Versuch mit dem Tandy 2000 ging schief. Erschienen im Dezember 1981, nur wenige Monate nachdem IBM PC eingeführt war er deutlich billiger als dieser und zudem leistungsfähiger. Tandy setzte den neuen 80186-Prozessor mit 8 MHz war er doppelt so schnell wie ein IBM PC. Die Diskettenlaufwerke speicherten mit je 720 KByte sogar die vierfache Datenmenge und er konnte anders als der IBM PC Grafik und Text mit einer Karte die noch dazu mit 640 x 400 Pinkten in 4 Farben den vierfachen Grafikspeicher hatte. Kurz ein Käufer bekam mehr Computer als von IBM für sein Geld. Leider machte dies den Rechner auch teilweise inkompatibel zum IBM PC. Insbesondere die Grafikausgabe wich vom IBM PC ab. Solange ein Programm über MS-DOS oder das BIOS die Grafikausgabe erledigte, war das kein Problem. Jedoch war der IBM PC so langsam, dass die meisten Programme, darunter die Killerapplikation Lotus 1-2-3 direkt in den Bildschirmspeicher schrieben und das musste beim Tandy TRS 2000 schiefgehen. Andere Hersteller lernten daraus und bauten ihre PC 100 % kompatibel, rührten nicht mal an dem Prozessortyp (8088 anstatt den schnelleren 8086/80186) noch an der geringen Taktfrequenz (4,77 MHz, Standard waren damals schon 8 MHz) etwas.

1984 folgte der Tandy 1000 (ohne TRS). Er war nun ein fast vollständig kompatibler Rechner zum IBM PC mit einigen Zusatzgimmicks. So beherrschte er die etwas bessere Grafik des IBM PC Juniors (640 x 200 in 4 anstatt 2 Farben), hatte einen Modulator um ihn an einen Fernseher anzuschließen und MS-DOS war im ROM. Mit einem Laufwerk, 128-KB-RAM ohne Monitor kostete er 1.199 Dollar. In Tests schnitt er erheblich besser als der zur gleichen Zeit erschienene IBM PC junior ab, mit dem er häufig vergleichen wurde, weil er wie dieser an einen Fernseher anschließbar war. Die Tandy 1000 Serie wurde bis 1989 mit weiteren Modellen mit höherem Takt, mehr Speicher und auch neueren Prozessoren fortgesetzt. Einige Modelle hatten Erweiterungsslots, andere nicht.

Eine dritte Serie waren die Nachfolger des im Mai 1979 erschienen Tandy TRS-80 Modell II. Dieses zum Modell I inkompatible Gerät für den geschäftlichen Einsatz Es hatte einen schnell getakteten Z80A Prozessor, 64 KByte RAM und zwei 8 Zolllaufwerke. Es konnte als erstes Modell von Tandy auch CP/M starten. Der Nachfolger war das Modell 12, bei dem man durch die Umbenennung auch die Differenz zum TRS-80 deutlich machte. Es erschien 1983 und hatte nun Slimline Laufwerke mit der doppelten Kapazität von 1,2 MB pro Disk, das ermöglichte ein kleines Gehäuse. Das Modell 12 war essenziell ein Modell 16 das im Mai 1982 erschienen war. Das Modell 16 war ein Doppelprozessorsystem. Es beinhaltete den Z80 Prozessor und den neuen MC 68000 16/32 Bitprozessor. Derartige Systeme waren damals populär, vor allem um einen reibungslosen Übergang von der alten 8 Bit Welt, in die neue 16 Bit Welt hinzubekommen, man konnte so die alte Software weiterverwenden. Im Model 16 war der Z80 aber nur für die Ein-/Ausgabe zuständig. Damit vergab man einen Vorteil, den der Abwärtskompabilität. Der Speicher betrug 128 KByte, erweiterbar auf 768 KByte, zwei 8 Zollaufwerke mit je 1,25 MB konnten angeschlossen werden. Der Computer war damit für seien Zeit sehr leistungsfähig, kostete aber auf 4.999 Dollar. Daher verkaufte es sich schleppend und es gab kaum Software für das Modell 16. Tandy stellte die Produktion dann ein.

VC20Commodore war sehr viel erfolgreicher auf dem Homecomputermarkt. Ingenieure von MOS hatten den VIC (Video Interface Chip) MOS 6560 entwickelt. Er kümmert sich alleine um die Ausgabe von Grafik auf einen Fernseher und kann auch Töne abspielen. Eine Vermarktung des Chips scheitert aber, der Autor vermutet, das liegt an einem Pferdefuß des Chips. Er erzeugt keinen Refresh für dynamische RAM, hat aber einen eigenen Bildschirmspeicher und benötigt damit viermal so teure statische RAM. Jack Tramiel gibt den Auftrag, um den VIC herum einen Homecomputer zu konstruieren, das ist der VC-20, der im September 1980 erscheint und bis Juni 1984 gefertigt wird. Er bietet Farbgrafik, aber nur über den Umweg von selbst definierten Zeichen, also Zeichensatzgrafik, nur eben nicht aus vordefinierten Zeichen. Aufgrund des niedrigen Preises von 300 Dollar, also nur halb so teuer wie ein TRS-80 Modell I, verkauft er sich gut, über 2,5 Millionen Stück werden verkauft.

C64Ursprünglich wollte Tramiel einen größeren Computer, der gegen den Apple II gerichtet war, der „Apple Killer“ war bei Entwicklungsbeginn des VC-20 (in den USA als VIC-20 verkauft, wegen der doppeldeutigen Aussprache in Deutschland als VC-20 wobei VC für Volkscomputer stand) nicht bezahlbar. Die dazu nötigen RAMs wären einfach zu teuer gewesen. Durch den Mikrocomputerboom sanken die Preise für RAMs in den nächsten Jahren aber drastisch und zwei Jahre später wird der „Apple Killer“ erneut angegangen. Er erscheint im August 1982 und wird bis zum Konkurs von Commodore im April 1994 gefertigt. Mit 12,5 bis 17 Millionen gefertigten Exemplaren (genaues weiß man nicht) ist er in dieser Ära der meistverkaufteste Computer überhaupt. Der C-64 hat den verbesserten Nachfolger VIC-II an Bord der noch bessere Grafik ermöglicht, dazu einen Prozessor um Sound zu erzeugen, der damals ebenfalls herausragend war. Um Kosten zu sparen, hat man aber das BASIC der CBM Serie die keine Grafik und Sound kennt übernommen, Grafik geht nur, indem die Benutzer mit den Befehlen PEEK und Poke Werte direkt in die Speicherstellen und Register der Chips schreiben. Das ist kein Hindernis für Spiele, die seine Fähigkeiten voll ausnützen können und Spiele sind dann auch der Hauptgrund sich einen C64 anzuschaffen. Schon der Einstiegspreis von 1.395 DM im August 1982 ist attraktiv, in einem Preiskrieg senkt Commodore diesen aber in einem Jahr auf 700 DM ab. Zahlreiche Firmen können bei diesem Preiskrieg nicht mithalten und machen Verluste, auch weil die meisten aktuellen Heimcomputer nur 16 oder 32 KByte RAM hatten und so noch billiger angeboten werden müssen, als der C64.

Danach häufen sich aber bei Commodore Fehlentscheidungen. So bringt die Firma 1984, also, nachdem der C64 schon im Preis stark gesunken war, die Computer VC16 und VC116 (echte/Gummitastatur) heraus – nun mit BASIC das auch Grafik und Sound beherrscht aber viel zu wenig Speicher. Gedacht als Nachfolger des VC-20 finden sie wenige Käufer, denn das RAM war zu diesem Zeitpunkt kein Kostenfaktor mehr, mit 16 KByte konnte man aber viel weniger anfangen als mit 64. Der Commodore 264, später umbesannt in Commodore Plus/4 war ebenso als Billigversion des C64 gedacht, obwohl dieser schon billig war. Prozessor und benötigte Chips wurden in ASICs integriert, der Videoprozessor und Soundchip aber drastisch vereinfacht. So gab es keine frei beweglichen Spielfigures (Sprites) und der Synthesizer des Soundchips des C-64 entfiel. So war er auch inkompatibel zum C64. Dabei wurde er teurer verkauft, eine Strategie die nicht aufging.

C128Mehr Erfolg hatte der C128, wenngleich auch er nicht an den Erfolg des C64 anknüpfen konnte. Diesmal hatte man aus dem Fiasko gelernt und der C128 hatte einen Modus in dem er sich genauso wie ein C64 verhielt, im zweiten Modus war er dazu inkompatibel anstatt den vorhanden 64 Modus zu erweitern oder verbessern. Wer Spiele für den C64 haben wollte, kaufte so weiterhin einen C64. Im zweiten Modus war er schneller und konnte 128 K Speicher nutzen – nur konkurrierte er hier mit anderen 8 Bit Rechnern mit 128 KByte Speicher wie der Sinclair 128 oder Amstrad 6128. Trotzdem wurden vom C128 in vier Jahren rund 4 Millionen Stück verkauft.

Das dritte Standbein neben den CBM Bürorechnern und Heimcomputern war ab Mitte der Achtziger Jahre Nachbauten des IBM PC. Mitte 1984 erschien der PC-10, ein IBM PC kompatibler mit einer Grafik die zu drei Standards (MDA, CGA und Hercules) kompatibel war. Der PC-20 mit einer Festplatte folgte, später der PC-30 ein Nachbau des IBM PC AT. Mit diesen drei Modellen war man vor allem auf dem deutschen Markt erfolgreich, die Rechner wurden auch in Braunschweig entworfen. Zeitweise lag der Marktanteils Commodores nur wenig unter dem IBM. Es erschienen noch weitere Modelle PC30 bis 70 mit neueren Prozessoren. Als sie erschienen, hatte die Firma aber schon mit einer neuen Konkurrenz zu kämpfen. Lange Zeit konnten nur große Firmen Nachbauten der IBM PC anbieten. Der Grund lag an der Hauptplatine, die jede Firma selbst entwerfen musste. Das war ein Kostenfaktor, der eine Hürde darstellte. Als die Firma Chips & Technologies 1986 aber mehrere Dutzend Bausteine einer IBM PC AT Hauptplatine in drei ASIC packen konnte, fingen viele Firmen an, Motherboards mit diesem Chipsatz NEAT (New Enhanced AT) zu entwerfen und auf den Markt zu bringen. Nun konnte jeder einen PC entwerfen, und die Zahl der angebotenen Geräte explodierte und die Preise sanken. Das kostete Commodore aber auch andere Firmen Marktanteile.

Neben der besprochenen CBM Reihe von 2001 bis 8xxx gab es in den Achtzigern auch eine neue 8 Bit Baureihe CBM 600 bis 900, die diese alten CBM ablösen sollten, aber dazu inkompatibel waren, teilweise wurden auch andere Prozessoren wie der Z8001 verwendet. Sie kamen zu einer Zeit als bereits erste 16 Bit Rechner erschienen und durch die fehlende Komparabilität zur ersten CBM-Serie fanden sie wenige Käufer.

MacintoshApples neue Serie waren Rechner mit einer grafischen Oberfläche. Der Erstling, die 1983 erschienene Lisa, war mit 9.999 Dollar viel zu teuer um viele Käufer zu finden. Doch es gab schon ein zweites Projekt in der Firma, das Steve Jobs nun übernahm. Heraus kam im Januar 1984 der Macintosh. Er hat einen 16-Bit-Prozessor MC 68000 von Motorola, getaktet mit 8 MHz, ein internes 3,5 Floppydisklaufwerk und den Anschluss für ein weiteres Laufwerk. Das RAM beträgt nur 128 KByte und der Rechner sitzt im Gehäuse des nur 9 Zoll großen Monitors. Dafür ist die Tastatur abgesetzt. Er verfügt aber über keine Erweiterungsslots.

Der Macintosh verkauft sich zuerst gut, doch nach 4 Monaten, just zum dem Zeitpunkt, als der Apple IIc erscheint sinken die Verkäufe. Das liegt zum einen an der fehlenden Software, zum anderen aber an der fehlenden Erweiterbarkeit. Ohne Slots kann man den Rechner nicht erweitern. Das zweitet externe Diskettenlaufwerk hebt den schon hohen Preis des Rechners von 2.500 auf 3000 Dollar an. Die 128 KByte RAM reichen bei einer grafischen Oberfläche die viel komplexer is nur für einfache Programme, was wiederum die Softwarekrise erklärt.

Die Apple II-Abteilung hat dagegen beim Apple IIc erkannt, das wenn der Rechner keine Slots hat, er das mitbringen muss, was die meisten Käufer an Zusatzkarten erwerben und diese Karten eingebaut, trotzdem verkauft sich leer Apple III im Vergleich um immer noch gefertigten Apple IIe schlechter.

Erst als Steve Jobs Apple verlässt, wird das Nachfolge Modell Macintosh 512 mit vierfachem Speicher herausgebracht. Die für den Verkauf so wichtigen Anwendungen entstehen erst, als Apple mit der Macintosh II Serie sich von Jobs Konzept löst und einen Rechner mit Farbgrafik, externem Monitor und Slots sowie internen Erweiterungen um eine Festplatte herausbringt. Zwischen 1984 und 1987 sichert so die, nach wie vor gut verkaufte, Apple II Serie so Apples überleben.

Die nachfolgenden Apple II

Apple führte 1979 den Apple II+ ein. Er hatte ein BASIC das Gleitpunktarithmetik unterstützte. Es stammte von Microsoft, da Wozniak keine Lust hatte es zu ändern. Es arbeitete aber langsamer als Wozinaks BASIC. Da das BASIC auch umfangreicher war, fielen der Mini-Assembler und Interpreter für Sweet-16 weg. Neu war auch die Möglichkeit direkt von einem Disklaufwerk zu booten. Die Hautspeicherbestückung betrug nun immer 48 KByte. Der Apple II+ war auch der erste Rechner, der in Europa vermarktet wurde und ein Netzteil für 220 V Netzspannung hatte. Allerdings konnte der Videoausgang nach wie vor NTSC, sodass wenn man keinen Monitor kaufte, sondern ihn an einen Farbfernseher anschließen wollte man eine Steckkarte für den PAL-Standard hinzukaufen musste. Als weiterer Nachteil beherrschte er immer noch keine Kleinbuchstaben. Textverarbeitung war also weitestgehend sinnlos. Der Apple II+ wurde anfangs mit 16, 32 oder 48 KByte RAM angeboten, als die RAM-Preise 1980 sanken nur noch mit 48 KByte.

Danach sollte eigentlich der Apple III übernehmen, die Produktion des Apple II+ lief Ende 1982 aus. Doch der Apple III geriet zum Fiasko. Er sollte zum einen mehr können als der Apple II, hatte einen schnelleren Prozessor und mehr RAM, aber er sollte auch kompatibel zum Apple II sein. Leider war er das nur zum Basismodell, hatte im Apple II Modus keine Unterstützung für 80 Zeichendarstellung und mehr als 48 KByte RAM. Zudem häuften sich Beschwerden über Ausfälle des Rechners – daran mit schuld war Steve Jobs, der das Gehäuse designt hatte, aber zu klein, sodass die Bestückungsautomaten viel Ausschuss produzierten. Zudem war er für viele einfach zu teuer.

Apple schob schnell im Januar 1983 den Apple IIe nach, im wesentlichen ein Apple II+ mit einer Apple Language Card – diese hatte 16 KByte Speicher, der in den Adressraum, anstatt des internen ROM eingeblendet werden konnte, sodass der Rechner 64 KByte Speicher hatte. Für alle Anwendungsprogramme, die als Binärfile von der Disk geladen wurden, bedeutete das 16 KByte mehr nutzbaren Speicher. Der Apple IIe konnte nun auch Kleinbuchstaben darstellen. Erstmals hatten die in Europa vertriebenen nationalen Versionen auch die Fähigkeit nationale Zeichen darzustellen, in Deutschland z.B. die Umlaute. Da der Rechner nun viel weniger Bausteine benötigte, erzielte er beim gleichen Verkaufspreis wie der Apple II+ erhebliche Gewinne, die auch die Verluste anderer Apple Projekte wie der Lisa auffingen. Der Apple Iie wird, da er erstmals auch auf die Wünsche europäischer Kunden eingeht zum Verkaufsschlager. Nach seiner Einführung übersteigen die Verkäufe zwei Jahre lang die Millionenmarke und zwei Drittel aller gebauten Apple II sind Apple IIe.

Apple IIcEs folgte der Apple IIc, ein semitragbarer Rechner – der Rechner selbst war in dem flachen Gehäuse tragbar, der dazugehörige 9 Zoll Monitor nicht. Apple Ingenieure bezeichneten ihn als IWM – integrated Woz Maschine, da alle Komponenten des Apple II inklusive Diskcontroller in wenige ASIC Bausteine passten. So konnte man die das Gehäuse noch ein 5,25-Zoll-Laufwerk einbauen. Trotzdem hatte der Rechner endlich die, eigentlich von jedem der den Apple beruflich nutzte, benötigte 80 Zeichen Karte eingebaut, dazu zwei serielle Schnittstellen. Das ear auch nötig, denn er hatte keine Slots zum Erweitern. Das RAM war doppelt so groß und es gab durch die 80 Zeichendarstellung einen zusätzlichen Hires-Grafikmodus.

1988 gab es ein Update, den Apple IIc+ mit einer hohen Taktfrequenz von 4 MHz und eingebauten 3,5 Zoll Laubwerk, da der 5,25-Zoll-Standard mittlerweile veraltet war. Die 4 MHz viel zu schnell für das eingebaute RAM, so hatte Apple eine Beschleunigertechnologie eine Fremdfirma eingekauft anstatt das Motherboard neu zu designen. Es wurde ein 8 KByte großer SRAM Cache installiert, nur auf ihn konnte der Prozessor mit voller Geschwindigkeit zugreifen. Alle Inhalte mussten in diesen Cache kopiert werden.

Zuletzt erschien – allerdings nur in den USA der Apple Iie Platinium der sich vom Apple IIe nur durch einen eingebauten Block für Zahlen unterschied. Er wurde bis 1993 gefertigt.

Zwischendurch versuchte Apple eine Brücke zwischen der Mitte der Achtziger Jahre veralteten Architektur des Apple II und einem neuen Rechner mit 16 Bit Prozessor zu finden. Man hatte aus dem Debakel des Apple II gelernt und so war der Apple Iigs (gs für Graphic and Sound) vollständig kompatibel. Mit einem Schalter konnte zwischen beiden Modi umgeschaltet werden. Im Apple II Modus war er ein Apple II – mit allen Imitationen wie dem auf 1 MHz beschränkten Takt. Im neuen Modus wurde der 16 Bit Prozessor 65C816 mit 2,8 MHz betrieben. Dieser Chip hatte die 6502 Befehle als Subset, was die Emulation überhaupt möglich machte. In diesem Modus konnte man auch den Soundchip nutzen, Sound war bisher ein Problem der Apples, da die Rechner über keinen Interrupt verfügten, mussten Programmierer von Sounds die Länge von Maschinenbefehlen summieren, um zum richtigen Zeitpunkt die nächste Note abzuspielen. Ebenso bot er hier eine höhere Auflösung von 640 x 200 Punkten in 800 Farben von 4096 möglichen.

Ebenso konnte man anders als beim Apple IIC sieben Erweiterungskarten des Apple II einbauen und es gab einen Slot für eine Karte in einem neuen Standard.

Der Apple IIGS kam mit anfangs 256 KByte RAM, das Nachfolgemodell IIGS+ mit 1 MByte. Der Apple IIGS wird heute gerne herabgestuft, als ein Versuch die Apple II Architektur in das 16-Bit-Zeitalter zu transferieren. Wahrscheinlich dachte man bei Apple, das Käufer so alte Programme weiter nutzen können und dann im neuen Modus neue, bessere und schnellere Programme nutzen können. Das Konzept ging so nicht auf. Wer keine Altprogramme hatte, kaufte eher einen Atari ST oder Amiga, die preiswerter waren und trotzdem leistungsfähiger. Es erschien relativ neue Software nur für den Apple IIGS. Trotzdem verkaufte sich der Rechner gut, besser als der Apple IIC, obwohl dieser länger gefertigt wurde. Apple entwickelte ihn aber nicht weiter, es gab nur zwei Modelle, das Plus Modell mit 1 MByte Speicher erschien 1989. Ein Monitor kostete 129 Dollar Aufpreis wenn er monochrom war, der Farbmonitor war mit 499 Dollar erheblich teurer. Ein 3,5 Zoll Laufwerk kostete 299 Dollar, eines im 5,25 Zoll Standard 399 Dollar. Eine 20 MB Festplatte kostete 1.299 Dollar, der dazu nötige SCSI-Kontroller 129 Dollar und eine 256 KByte RAM Erweiterung 129 Dollar.

Ale die Verkäufe 1993 rapide absanken, stellte Apple die Apple II Linie komplett ein. Die Plattform war aber so bedeutend, dass in den USA von März 1991 bis Mai 1995 eine Apple II Card verkauft wurde, die einen Apple II auf einer Steckkarte für den Macintosh beinhaltete.Apple IIgs

Jahr

Apple II (alle Modelle)

1977

600

1978

7,600

1979

35,000

1980

78,000

1981

210,000

1982

279,000

1983

420,000

1984

1,100,000

1985

1,000,000

1986

807,000

1987

715,000

1988

605,000

1989

567,000

1990

347,000

1991

166,000

1992

122,000

1993

30,000

Gesamt

6,489,200

Apple IIe

Modell

Stückzahl

Apple II

64,700

Apple II Plus

545,500

Apple //e

4,250,000

Apple //c

450,000

Apple //c Plus

200,000

Apple IIGS

979,000

Total

6,489,200


Apple II

Apple II+

Apple IIe

Apple IIc

Apple IIgs

Prozessor:

6502,
1 MHz

6502,
1 MHz

6502, 1 MHz

65C02,
1 / 4 MHz

65C816,
1 / 2,8 MHz

Erschienen:

April 1977

Juni 1979

Januar 1983

April 1984

September 1986

RAM:

4-48 KiB

16, 32, 48 KiB

64 KiB

128 / 256 KiB

256 – 1.125 KiB

ROM:

12 KiB

12 KiB

16 KiB

16 / 32 KiB

128 – 256 KiB

Disks:

Extern:
140 KiB

Extern:
140 KiB

Extern:
140 KiB

Intern: 140 / 800 KiB

Extern: 140 KiB

Extern:

800 KiB

Textauflösung:

40 × 24

40 × 24

80 × 24

40 × 24

80 × 24

40 × 24

80 × 24

40 × 24

Grafikauflösung:

280 × 192

280 × 192

560 × 192

280 × 192

560 × 192

280 × 192

560 × 192

280 × 192

640 × 200

320 × 200

Anschlüsse:

Kassettenrekorder

TV-Interface


Kassettenrekorder

TV-Interface

Joystick

Kassettenrekorder

TV-Interface

Joystick

TV, Monitor,

Joystick

2 × seriell

Disklaufwerk

Audio

TV, Monitor,

Joystick

2 × seriell

Disklaufwerk

Audio

Slots:

8

8

8

0

7+1

Preis:

1.295 $

1.195 $

1.270 $

1.295 $

999 $

Die nachfolgenden Commodores

Die Unzulänglichkeiten des PET 2001 wurden stark bemängelt, vor allem die miserable Tastatur. Sehr bald brachte Commodore die 3000-er Serie heraus. Sie erschien schon Anfang 1978. Die neue Bezeichnung „CBM“ für Commodore Business Maschines zeigt nun auch die Ausrichtung uf ein den geschäftlichen Einsatz. Das erste Modell 3008 war in der Hardware noch identisch zum Commodore PET, der nun die Bezeichnung Commodore PET 2001 erhielt. Die 3000-er Serie hatte nun aber eine echte Schreibmaschinentastatur mit separatem Zehnerblock, damals eine Besonderheit. Das CBM 3001 war eine europäische Version des PET 2001 mit einem Netzteil für 220/240 Volt. Die neuen Modelle 3016 und 3032 hatten 16 bzw. 32 KByte RAM, was durch Umstellung der Bestückung auf dynamische RAM möglich war, welche die vierfache Kapazität der statischen RAMs der Vorgängermodelle hat. Sie verfügten auch über eine verbesserte Version des Commdore Basics.

Die 3000-er Serie war kurzlebig, sie wurde schon 1980 von der 4000-er Serie abgelöst. Diese hatte zum einen ein BASIC mit der Version 4.0, das nun erstmals Befehle für die Ansteuerung von Disketten hatte, zum anderen diente sie als Vermittler zur Nachfolgenden 8000-er Serie. Es gab jedes Modell (4016, 4032, 4064) mit einem 9 oder 12 Zoll Monitor. Die 12 Zoll Variante konnte wie die 8000-er Serie 80 Zeichen pro Zeile darstellen, im Auslieferungszustand war sie aber auf 40 Zeichen beschränkt.

Mit der 8000-er Serie wurde dann die 80 Zeichenfähigkeit 1981 eingeführt. Sie wurden bis weit in die Achtziger Jahre gebaut. Sie hatten nun einen eigenen Mikroprozessor 6545 für die Videowiedergabe. In den letzten Modellen waren auch die Diskettenlaufwerke ins Gehäuse eingebaut. Die letzten Exemplare 8096 und 8296 hatten dann 96 bzw. 128 KByte RAM. Sie waren aber nur nutzbar mit dem neuen Betriebssystem LOS-96, das von Diskette geladen wurde. Dieses belegte dann 24 KByte der ersten 32 KByte, der Rest war dann in zwei Bänken als Programm oder Datenspeicher verfügbar. Weiterhin war bei den letzten Exemplaren auch die Tastatur vom Gehäuse getrennt. Damit blieb aber das Hauptmanko der CBM-Serie, die Begrenzung auf 32 KByte nutzbaren RAM Speicher erhalten. Commodore fokussierte sich mehr auf den Heimcomputermarkt wo man mit den VC-20, C64 und C128 viel größere Verkaufserfolge hatte.

Amiga 1000Die spätere Firmengeschichte

Von den drei Firmen überlebte nur Apple, und das auch nur knapp. Heute (November 2021) ist Apple die Firma mit dem zweithöchsten Firmenwert nach Microsoft, er umfasst 2,451 Billionen (2451 Milliarden) Dollar. 2002 waren es noch 5,61 Milliarden. Doch Mitte der Neunziger Jahre war Apple nahe dem Konkurs.

1983 führte Apple die Lisa als Rechner mit einer grafischen Benutzeroberfläche ein. Doch bei einem Verkaufspreis von 9.995 Dollar wurden nicht viele Lisas verkauft. Ein Jahr später folgte als „Billigversion“ der Macintosh, immerhin mit 2.495 Dollar so teuer wie ein komplett ausgestatteter Rechner der 8 Bit Generation mit zwei Floppies und einem Drucker. Doch dafür bekam man nur einen Computer mit einem Floppylaufwerk und viel zu wenig RAM.

Die Apple II Linie, die deswegen auch laufend neue Modelle erhielt, musste bis 1987 die Einnahmen erwirtschaften, aber die Technologie geriet in die Jahre und Standard waren nun Rechner mit 16 Bit Prozessoren – die IBM PC kompatiblen oder Amiga und Atari ST mit MC 68000 Prozessoren.

Mit den neuen Macintosh II Modellen wurde auch die Macintosh Linie profitabel. Sie waren nun erweiterbar und hatten eine separaten Monitor der Farbe darstellte. Mit der Bearbeitung von Fotos, Grafiken und dem Desktop-Publishing gab es auch ein Anwendungsgebiet. Zwischen 1991 und 1996 hatte Apple einen durchschnittlichen Marktanteil von 10 %, der höchste den die Macintoshlinie jemals hatte.

Dann kam Windows 95 und auf dem PC konnte man dasselbe machen wie auf einem Macintosh, nur war der erheblich billiger. Apples Verkäufe brachen innerhalb von zwei Jahren ein, bei einem dauernd wachsenden Markt sank die Zahl der produzierten Macs von 4,12 Millionen auf 2,586 Millionen. Die Firma holte Steve Jobs zurück, der Apple 1985 verlassen hatte. Seine nächste Firma NexT lief auch schlecht. Der Next Computer war ein Flop, die Firma hatte sich schon vor Jahren auf die Softwareentwicklung beschränkt. Man kaufte das Betriebssystem NextStep mit Jobs ein. Jobs reduzierte die Produktpalette drastisch und führte die preiswerten iMacs ein, mit denen sich Apple erstmals seit Auslaufen der Macintosh Classic Linie wieder an Personen wandten, die nicht so viel Geld für einen Computer ausgeben konnten. Er verhandelte einen Deal mit Bill Gates. Bisher gab es Prozesse der beiden Firmen gegeneinander, um die Rechte an der grafischen Oberfläche und Steve Jobs lies keine Gelegenheit aus um Microsofts Produkte schlecht zu machen. Microsoft kaufte einen Anteil von Apple für einen dreistelligen Millionenbetrag, der der Firma finanzielle Freiheiten ermöglichte und seitdem begegnen sich Gates und Jobs mit Höflichkeit. Der große Verdienst von Jobs ist aber, das er Apple wegführte von der reinen Computerfirma zu Herstellern von anderen elektronischen Geräten wie MP3-Playern, Smartphones oder Tabletts. Als die Haupteinnahmequelle entpuppte sich der iTunes Shop, der ursprünglich nur Musik vertrieb, aber dies erheblich billiger und einfacher als bei den Musiklabels.

Jack Tramiel verließ Commodore im Streit. Obwohl CBM eine Aktiengesellschaft ist, führt er sie wie sein Privatunternehmen. Die ersten Probleme gibt es, als er seine Söhne in die Geschäftsleitung aufnehmen will. Es rebelliert der Vorstand, auch weil der Preiskrieg den Tramiel 1982(1983 entfachte, nicht spurlos an der Firma vorbeiging. Tramiel muss am 15.1.1984 seinen Hut nehmen. Die genauen Ur­sachen wurden nie genannt. Es gab wohl eine Auseinandersetzung über den Kurs der Firma. Commodore hatte gerade einen Umsatz von 1 Milliarde Dollar erreicht und Tramiel wollte CBM innerhalb kurzer Zeit auf 10 Milliarden Umsatz hochtreiben. Dieser aggressive Expansionskurs gefiel Irvin Gould, dem Hauptaktionär von Commodore, nicht.

Atari ST 520Tramiel kaufte nun von Times Warner Atari auf. Atari produzierte auch Heimcomputer wie den Atari 400 und 800, die Haupteinnahmequelle waren aber Videospiele. Die gesamte Industrie der Videospiele geriet aber 1982/83 in die Krise, weil die Heimcomputer die meisten Konsolen hinsichtlich Grafik überboten und die Spiele, die man auch auf ihnen spielen konnte, zudem preiswerter waren (und als Kompaktkassetten anders als die Steckmodule auch leicht illegal kopiert werden konnten).

Nachdem Atari einige überarbeitete Heimcomputer auf den Markt brachte, wie den Atari 600 und Atari 1200, lässt er einen 16-Bit-Computer auf Basis der grafischen Oberfläche konstruieren. Der Atari ST (Sixteen-Thirty-Two) erscheint 1985. Die meisten verkauften Atari ST haben eignen Monochrommonitor, damit macht er dem Macintosh Konkurrenz, der damals auch monochrom ist. Er hat denselben Prozessor, denselben Floppytyp und genauso viel RAM wie ein Macintosh 512, kostet aber weniger als die Hälfte dessen.

Commodore arbeitet auch an einem Computer auf Basis des 68000 Prozessors und will das Betriebssystem der Amiga Corporation einkaufen. Als Tramiel dies erfährt, will er die Firma aufkaufen, wird von Gould, Hauptaktionär von Commodore überboten. Der Amiga 1000 als erster Rechner ist nicht der große Verkaufsschlager. Er ist komplexer als der Atari ST aufgebaut, hat eigene Chips für die Beschleunigung von Video und Datentransfers. Er arbeitet mit einem Farbmonitor und stellt farbige Grafik dar anstatt monochromer Grafik. Er ist aber dadurch auch teurer, doppelt so teuer wie ein Atari ST, drei Viertel des Preises eines Macintoshs.

Commodore korrigiert nach und spaltet die Produktpalette auf. In den Amiga 500, der als Heimcomputer konzipiert ist und in dessen flaches Gehäuse nur ein Diskettenlaufwerk passt und der an einen Fernseher angeschlossen wird und den Amiga 2000, der nun auch Erweiterungsslots bietet. Vor allem die Amiga 500 Serie wird zum Verkaufsschlager, denn nun gab es einen farbgrafikfähigen 16 Bit Heimcomputer für Spiele.

Langfristig gibt es aber die gleichen Probleme mit der übermächtigen PC Konkurrenz wie bei Apple. Sie sind bei Commodore (und Atari) sogar noch größer, weil sie ihre Modelle nicht weiter entwickeln. Als sie erscheinen, gab es schon den Nachfolgeprozessor MC 68020 mit echter 32 Bit Architektur, bis diese Chips aber in den Amigas und Atari ST erschienen dauerte, es noch Jahre, sodass die PC-Plattform die Amigas und ST auch leistungsmäßig überholt hatte. Die Plattform wurde nicht konsequent weiter entwickelt. 1994 ging Commodore in Konkurs und die Markenrechte wurden vom deutschen PC-Vertrieb ESCOM aufgekauft.

Bei Tandy war der PC-Vertrieb nur ein Teil des Umsatzes. Er stieg zwar rapide durch die TRS-80 Serie an, erreichte aber nie einen so hohen Anteil, dass ein ausbleibender Umsatz das Unternehmen gefährdet hätte. Die Firma stellte aber den Verkauf von eigenen Geräten 1990 ein, nachdem immer mehr PC-Direktversender wie Dell auf dem Markt Konkurrenz machten. Schon 1985 machten die etwa 100 Tandy Läden in Deutschland zu. Ab Mitte der Neunziger verschob sich der Fokus von kleineren Geräten mehr zu Konsumerelektronik wie Handys. Smartphones bildeten 2011 die Hälfte des Umsatzes. Im Jahr 1999 erreichte der Börsenwert von Tandy die Spitze, im Jahre 2000 lies man das „Tandy“ aus dem Firmennamen weg, und nannte sich nur noch RadioShack. Verschiedene Gründe wie Managementfehler und finanzielle Fehlspekulation führten dann zum Konkurs am 15.1.2015.

Preise 1982 in Deutschland

Bisher habe ich alle Preise aus den USA übernommen, auch weil diese der Recherche besser zugänglicher sind. Nach Deutschland kamen die Rechner aber später, die Preise in Deutschland sind nicht direkt mit den US-Preisen vergleichbar. Es kommen Zölle hinzu, der Umrechnungskurs kann schwanken und oft wird noch etwas für den deutschen Vertrieb draufgeschlagen. Für einen Zeitpunkt, August 1982 habe ich aber noch eine alte Vobis Preisliste, in der man die drei Kandidaten in der damaligen Konfiguration vergleichen kann. In Deutschland wurde das TRD-80 I/II unter der Bezeichnung Video Genie von EACA Trommeschläger verkauft


Tandy

Commodore

Apple

System

Video Genie (TRS-80 Modell II)

Commodore CBM 8032

Apple II+ 48K

Bestandteil

48 K Speicher,

Level II BASIC

zwei Laufwerke je 180K

Druckerschnittstelle

32 K Speicher

zwei Laufwerke je 170 K

48 K Speicher

Disk mit Controller, zweites Laufwerk

Druckerschnittstelle

80 Zeichen Karte

Zudammensetzung:

Basisgerät 1.495 DM

32 K Speicher / Expanderbox 1.1.95 DM

Doppelfloppy 1.545 DM

Druckerschnittstelle: 185 DM

Basisgerät 3.248 DM

Doppelfloppy 4040 2.998 DM


Basisgerät 2.675 DM
Disk mit Controller 1.545 DM

Zweites Laufwerk 1.138 DM

Druckerkarte 248 DM

80 Zeichenkarte 498 DM

Gesamtpreis:

4.765 DM

6,246 DM

6,104 DM

Optionen

Option doppelte Datendichte: 345 DM, 360 KB pro Disk

Monitor 12 Zoll 290 DM

Doppelfloppy 8050 2 x 1 MByte 3.598 DM

16 K Karte 248 DM

Z80 Karte mit CP/M 748 DM

Monitor 290 DM

Beim Apple müsste man zum Anschluss an einen Fernseher noch einen PAL-Modulator kaufen der, aber mit 328 DM teuer, als der billigste Monitor bei schlechterer Qualität ist. Nur bei Commodore ist der Monitor dabei. Der günstigste Monitor kostete 290 DM, der teuerste in der Liste 498 DM.

Das TRS-System bleibt das günstigste. Apple und Commodore sind gleichauf, wobei der Apple mit 48 KByte mehr Speicher hat und auch noch auf 64 KByte erweiterbar ist. Demgegenüber kosten bei Commodore die 8050 Laufwerke nur wenig Aufpreis – 600 DM für die sechsfache Kapazität.

Es gab auch Kits, ein CBM 8032/8050 System mit einem Epson MX-80 Drucker kostete 9.750 DM, ein Apple II 48K mit einem 12 Monitor, Epson MX-80 und einem Disklaufwerk 6.250 DM. Wenn man kein Apple Laufwerk, sondern eines von Siemens verwandte, kam man mit 848 DM für das zweite Laufwerk weg und hatte somit für 7.100 DM eine um 1.500 DM günstigere Kombination als bei Commodore. Allerdings würde der Käufer dann wahrscheinlich auch zu einem Commodore Drucker greifen, der mit 1.545 DM billiger ist, als der Epson Drucker + Interface, der MX-80 nicht direkt anschließbar ist.

In Sachen Nutzbarkeit ist der Sieger das TRS-80 System. Es bietet wie der Apple II+ 48 KByte RAM, die 32 KByte des CBM sind dagegen schon etwas wenig. Durch den Z80 Prozessor läuft auch CP/M, wofür der Apple schon eine Zusatzkarte benötigt. Das Manko ist nur die Anzeige von 64 Zeichen pro Zeile, bei den meisten Briefen reicht das aber, bei einem Brief auf DIN-A4 muss man dann 2,4 cm Rand links und rechts lassen.

Übersichten

Hier die wichtigsten Daten der erwähnten Systeme sowie anderer Rechner der Firmen:

Name

Produktionszeitraum

Preis

Prozessor

RAM

ROM

Stückzahl

Tandy TRS 80 Modell 1

3.8.1988 – 1.1981

399 $

Z80 1,77 MHz

4 KB

4 KB

100.000+

Tandy TRS 80 Modell II

7.1980 – 9.1983

699 $

Z80 2,03 MHz

4 KB

4 KB

Zusammen 1,485 bis 1,505 Millionen

Tandy TRS 80 Modell 4

26.4.1983 – Ende 1991

1.699 $

Z80A 4 MHz

64 KB

14 KB

Tandy TRS 80 Modell 4P

8.1983 – Anfang 1984

1.799 $

Z80A 4 MHz

64 KB

4 KB

Tandy TRS 80 Modell 4D

1995 – Ende 1991

1.199 $

Z80A 4 MHz

14 KB

64 KB

 

Name

Produktionszeitraum

Preis

Prozessor

RAM

ROM

Stückzahl

Apple II

10.6.1977-5.1979

1.295 $

6502, 1,02 MHz

4-48 KByte

12 KByte

64.700

Apple II+

6.1979 – 12.1982

1.195 $

6502, 1,02 MHz

16,32, 48 KByte

12 KByte

545.500

Apple IIe

1.983 – 1.1.1987

1.395 $

6502, 1,02 MHz

64 KByte

16 KByte

4.250.000

Apple IIc

4.1984- 8.1988

1.295 $

65C02, 1,02 MHz

128 KByte

16 KByte

450.000

Apple Iic+

16.9.1988 – 9.1990

675 $

65C02, 4 MHz

128 KByte – 1.25 KByte

32 KByte

200.000

Apple IIgs

1.9.1996 – 1.10.1989

999 $

65C816, 1 / 2,8 MHz

256 KByte

128 KByte

979.000

Apple IIgs+

1.10..1989-1.12.1992

999 $

65C816, 1 / 2,8 MHz

1 MByte

256 KByte

Apple Iie Platinium

7.1987 – 15.11.1993


6502, 1,02 MHz

128 KByte

16 KByte

In Apple Iie Verkäufen enthalten

Für Commodore liegen leider kaum Preisinformationen und keine Daten über Stückzahlen vor.

Name

Produktionszeitraum

Preis

Prozessor

RAM

ROM

Commodore PET 2001

1977

595 / 795 $

6502, 1 MHz

4 KByte, 8 KByte

14 KByte

Commodore 3000

1979


6502, 1 MHz

8, 16, 32 KByte

18 KByte

Commodore 4000

1980


6502, 1 MHz

16, 32 KByte

20 KByte

Commodore 8000

1981


6502, 1 MHz

32 KByte

20 KByte

Commodore 8200

1982


6502, 1 MHz

96,128 KByte

48 KByte

Links

https://docs.google.com/spreadsheets/d/15XJi00e7uswygc_j6boZoR8C5hK6YoZwa8vBCxnwVFE/edit#gid=0

https://jeremyreimer.com/uploads/Computer_Smartphone_tablet_markethshare_1975-2012.xls

https://www.old-computers.com/museum/default.asp

Artikel verfasst am 20.11.2021



© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.

Zum Thema Computer ist auch von mir ein Buch erschienen. "Computergeschichte(n)" beinhaltet, das was der Titel aussagt: einzelne Episoden aus der Frühzeit des PC. Es sind Episoden aus den Lebensläufen von Ed Roberts, Bill Gates, Steve Jobs, Stephen Wozniak, Gary Kildall, Adam Osborne, Jack Tramiel und Chuck Peddle und wie sie den PC schufen.

Das Buch wird abgerundet durch eine kurze Erklärung der Computertechnik vor dem PC, sowie einer Zusammenfassung was danach geschah, als die Claims abgesteckt waren. Ich habe versucht ein Buch zu schreiben, dass sie dahingehend von anderen Büchern abhebt, dass es nicht nur Geschichte erzählt sondern auch erklärt warum bestimmte Produkte erfolgreich waren, also auf die Technik eingeht.

Die 2014 erschienene zweite Auflage wurde aktualisiert und leicht erweitert. Die umfangreichste Änderung ist ein 60 Seiten starkes Kapitel über Seymour Cray und die von ihm entworfenen Supercomputer. Bedingt durch Preissenkungen bei Neuauflagen ist es mit 19,90 Euro trotz gestiegenem Umfang um 5 Euro billiger als die erste Auflage. Es ist auch als e-Book für 10,99 Euro erschienen.

Mehr über das Buch auf dieser eigenen Seite.

Hier geht's zur Gesamtübersicht meiner Bücher mit direkten Links zum BOD-Buchshop. Die Bücher sind aber auch direkt im Buchhandel bestellbar (da ich über sehr spezielle Themen schreibe, wird man sie wohl kaum in der Auslage finden) und sie sind natürlich in den gängigen Online-Plattformen wie Amazon, Libri, Buecher.de erhältlich.

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