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Tue gutes ... und Dateileichen

Ich tue gerne Gutes ... aber lass mich danach in Ruhe. Ich spende regelmäßig, nicht exzessiv, aber so 500 Euro im Jahr. Das geht an zwei bis drei Empfänger, die Ruiter Kirchengemeinde, wo es vor Ort benötigt wird und den deutschen Tierschutzbund und Tasso. Es gibt aber eines, das nervt mich und das ist die damit verbundene Post.

Was mich nervt ist das ich nach den Spenden in einem Verteiler drin bin. Ich will aber nicht drei bis viermal im Jahr vom Tierschutzbund und Tasso Post bekommen. Ich spende einmal im Jahr und damit hat es sich.- Wöllte ich dauernd Post bekommen, dann würde ich dort Mitglied werden. Das regionale Tierheim hat das schon durchschaut, dort bekommt man nur die Spendenbescheinigung.

Dabei ist das noch wenig. Meine Mutter spendet an zahlreiche kirchliche Organisationen: Licht im Osten, Schwester Marias, Karmelmission fallen mir spontan ein. Von denen gibt es aber nicht jedes Quartal Post, sondern monatlich und zwar von jeder dieser Organisationen. Ich denke das hat auch eine Ursache, denn meine Mutter meint immer die Organisationen brauchen jetzt ganz dringend Geld und schrieben sie persönlich an. Das es Formbriefe sind, die dauernd versendet werden und wie ich meine da sogar ein Automatismus drin ist, sobald eine Spende eingeht bekommt man einen Brief, das konnte ich ihr leider in Jahren nicht vermitteln. Genauso wenig war ich erfolgreich damit sie zu überreden, nicht weniger zu spenden aber eben gezielt. Anstatt jeden Monat einmal pro Jahr den gleichen Betrag an die Organisation. Meiner Meinung nach würde das das Postaufkommen drastisch senken und es wäre der Organisation auch geholfen, den das Verbuchen der Spenden und das Senden der Briefe verursacht ja auch Kosten. So mache ich es und das geht ja auch.

Ganz gut kommt man in der eigenen Gemeinde weg, da bekommt man eine Spendenbescheinigung und das war es und keine Bettelbriefe. Daher spende ich auch lieber regional. Nicht das größere Organisationen nicht genauso verantwortlich mit dem Geld umgehen, vielleicht tun sie das sogar besser als das Tierheim vor Ort, der Kirchengemeinderat etc., aber mich nervt unerwünschte Post so, dass ich Organisationen die diese exzessiv versenden abstrafe und meide. In der Hoffnung, dass man nach einiger Zeit weniger Post bekommt, was meistens auch so ist.

Manchmal denke ich, wären alternative Spendenformen als die Banküberweisung nicht schlecht. Bei der Oderflut gab es mal die Möglichkeit eine SMS zu versenden die 5 Euro kostet. Dann kennt der Empfänger nicht meine Adresse. (Kommt dann Werbung über das Handy?) und bei der Summe muss er auch keine Bescheinigung ausstellen. Das dumme nur: ich habe kein Handy. Eine zweite Möglichkeit - vielleicht sogar die beste Win-Win Situation ist, das man nicht spendet sondern etwas kauft, das eben dann teurer als vergleichbare Artikel ist und der Rest landet bei der Organisation. Das ist heute aber noch die Ausnahme und meistens sind es dann Dinge die keiner so richtig brauchen kann oder mit Logos bedruckte und so was mag ich dann auch nicht.

Die Sache mit den Dateileichen

Wenn man mal im System drin ist, dann ist das geduldig. Ab und an bekommt mein Vater Post von der Kriegsgräberfürsorge. Nur ist mein Vater seit 14 Jahren tot. Nach Aussagen meiner Mutter hat er mal etwas gespendet, weil sein Bruder 1944 gefallen ist und eben irgendwo in Frankreich begraben ist. Das muss ihrer Aussage nach aber Jahrzehnte her sein. Zumindest kommen die Briefe seit Jahrzehnten., Aber ist man mal irgendwo verzeichnet, bekommt man Post. Das gilt auch für andere Dinge. Nach dem Tod haben wir was wir so es an Verzeichnissen gibt benachrichtigt. Mein Vater hatte schon 12 Jahre vorher sein Baugeschäft aufgelöst, stand aber noch in den gelben Seiten, analog im Telefonbuch und was uns sonst noch so einfällt. Irgendwo muss er aber noch verzeichnet sein, denn ab und an gibt es Anrufe von Firmen, Werbepost und zwei Zeitschriften für Bauunternehmer bekommen wir auch noch. Sehr renitent war die GEZ (Gebühreneinzuzentrale). Als mein Vater starb haben wir den Fernsehanschluss auf meine Mutter umgemeldet und dann kam Post von der GEZ. Wer einmal von denen Post bekommen hat der weiß, wie die formuliert ist mit einem sehr bedrohlichen Unterton, fast schon unverschämt. Als höflicher Mensch habe ich auf den Tatbestand hingewiesen und auch dass sie meine Mutter mit derselben Adresse in ihrem System finden müssten. Keine Reaktion, stattdessen weitere Briefe. Das hat erst aufgehört als dieses Jahr der Beitrag nicht mehr nach Geräten berechnet wird sondern es einen pro Haushalt gibt. Also müssen sie doch gewusst haben, dass es ein Haushalt ist. Na ja GEZ, fast so beliebt wie Inkassofirmen. Das endete erst als die Gebühr auf die Haushaltsgebühr umgestellt wurde. Als meine Mutter starb musste ich dann noch die geänderte Kontoverbindung durchgeben.

Zu einer Dateileiche wird man auch schnell in Zeiten des Internets. Wir haben eine Ferienhaus, das ich in einer eigenen Webseite vorstelle. Gemäß deutschem Recht, das ja das ganze als eine Publikation ansieht muss dann ein Verantwortlicher nach Presserecht drin stehen. Das habe ich auch gemacht. Dummerweise mit Telefonnummer. Seitdem bekamen wir dauernd Anfragen von Leuten die ein Zimmer suchten, und zwar nicht dort wo das Ferienhaus ist, was verständlich ist, sondern in unserem Wohnort. Eine Suche im Internet ergab dass ich in zahllosen Seiten als Zimmeranbieter (Kategorie Pension) verzeichnet bin. Ich habe dann einen Betreiber (Yellowmap) angeschrieben. Es zeigte sich dass diese offensichtlich viele dieser Seiten   betreibt. Ich bekam auch die Auskunft woher die Daten stammen, Schober Information Group Deutschland GmbH. Diese Firma sammelt offenbar Daten, einfach indem sie das Internet scannt ohne irgendwelche Prüfungen. Nachdem ich einen Verlag auch noch anschrieb wurde es ruhiger.

Dabei frage ich mich, warum jemand nicht einfach die Verzeichnisse nutzt die offiziell sind, also Telefonbuch und gelbe Seiten. Die gibt es auch im Internet. Welchen Sinn soll es für einen ernsthaften Anbieter haben nicht in den Gelben Seiten als dem Branchenführer verzeichnet zu sein, dafür einem so kleinen Portal wie Yellowmap?


© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.

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