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Ja so muss man es überspitzt heute sagen. Seit 1981 gab es bei uns die Fertigpackungsverordnung, die neben einer Rechtssicherheit welche Abweichungen bei der Füllmenge zulässig sind und wie groß Behältnisse sein dürfen, auch einen für den Verbraucher sehr positiven Effekte hatte: Sie schrieb für zahlreiche Produkte definierte Packungsgrößen vor. Das war auch keine große Einschränkung, sondern ermöglichte für den Verbraucher einfache Preisvergleiche.
So durfte Butter z.B. nur in Packungen mit 125, 250, 500 .... 5000 g in den Verkehr gebracht werden. Das erlaubte einfache Preisvergleiche, weil in der Regel dann die meisten Hersteller eine der zulässigen Packungen wählten. Bei Schokolade ist z.B. die 100 g Tafel gängig gewesen.
Die Umsetzung der Richtlinie 2007/45/EG hat nun dazu geführt, dass diese Vorschriften weitgehend aufgehoben wurden. Es ist nun für jeden Hersteller möglich, fertig verpackte Lebensmittel in jeder beliebigen Menge in den Verkehr zu bringen. Er ist nicht mehr an die vorgeschrienen Mengen gebunden. Damit der Verbraucher vergleichen kann muss nun der Handel neben dem Preisschild einen Grundpreis angeben. Diese neue Regelung gilt seit dem 11.4.2009 und danach sind alle Vorschriften über vorgeschriebene Verpackungsgrößen bis auf Wein, Sekt und Spirituosen abgeschafft worden.
Was bedeutet dies? Der Grundpreis als Angabe ist ja ganz gut, weil es in bestimmten Bereichen ja schon durch die erlaubten Packungen die Vergleichbarkeit schwierig war, so z.B. bei Pralinen die es in 200, 250,300 und 400 g Packungen gab. Aber die völlige Freigabe der Verpackungsgröße führte zu dem, was auch Verbraucherschützer befürchteten:
Besonders bei Lebensmittel die von Natur aus in voluminösen Verpackungen fand dann das statt was befürchtet wurde: Die Menge in der Verpackung wurde verkleinert. Der Preis blieb. Besonders frech machte es ein Hersteller, der bei Chips erst die Menge reduzierte und dann in einer "zeitlich begrenzten Sonderaktion" 10 % mehr hineinpackte - trotzdem war noch weniger in der Packung als vor dem Wegfall der Verordnung.
Nun zuerst einmal hat man wieder mehr zu lesen - diesmal nämlich die Grundpreisangabe und dies regelmäßig und nicht nur einmal, denn jederzeit kann ein Hersteller ja die Menge ändern. Vor allem aber sollte man solche Produkte meiden. Das ist die wichtigste Waffe, die der Verbraucher hat: Die Abstimmung an der Kasse. Es ist auch auffällig, dass von der neuen Freiheit der Regelung bisher nur Markenhersteller Gebrauch machten. Die vielen von Discountern und Handelsketten gebrandeten Marken blieben bei den alten Verpackungsgrößen. Sie wollen schließlich ihre Kunden nicht verprellen, denn Lidl, Aldi & Co wollen den Verbraucher ja an ihre Hausmarken binden und nicht, dass er zu Markenprodukten greift.
Ja es gibt auch einen Vorteil: Dann nämlich wenn zeitlich begrenzt irgendwelche XXL Ausgaben angeboten werden - diese sind nicht unbedingt billiger als die normalen Angebote und sie erlauben es Produkte die in durchaus verschiedenen Verpackungsgrößen angeboten werden zu vergleichen.
Zum Thema Ernährung, Lebensmittel und Lebensmittelchemie/recht sind bisher vier Bücher von mir erschienen:
Das Buch „Was ist drin?“ wendet sich an diejenigen, die unabhängige Informationen über Zusatzstoffe und Lebensmittelkennzeichnung suchen. Das Buch zerfällt in vier Teilen. Es beginnt mit einer kompakten Einführung in die Grundlagen der Ernährung. Der zweite Teil hat zum Inhalt eine kurze Einführung in die Lebensmittelkennzeichnung - wie liest man ein Zutatenverzeichnis. Welche Informationen enthält es? Ergänzt wird dies durch einige weitere Regelungen für weitergehende Angaben (EU Auslobung von geografischen Angaben, Bio/Ökosiegel etc.).
Der größte der vier Teile entfällt auf eine Beschreibung der technologischen Wirkung, des Einsatzzweckes und der Vorteile - wie auch bekannter Risiken - von Zusatzstoffen. Der letzte Teil zeigt beispielhaft an 13 Lebensmitteln, wie man ein Zutatenverzeichnis sowie andere Angaben liest, was man schon vor dem Kauf für Informationen aus diesem ableiten kann, die einem helfen, Fehlkäufe zu vermeiden und welche Tricks Hersteller einsetzen, um Zusatzstoffe zu verschleiern oder ein Produkt besser aussehen zu lassen, als es ist. 2012 erschien eine Neuauflage, erweitert um 40 Seiten. Sie trägt zum einen den geänderten Gesetzen Rechnung (neue Zusatzstoffe wurden aufgenommen, Regelungen über Lightprodukte beschrieben) und zum anderen ein Stichwortregister enthält, das sich viele Leser zum schnelleren Nachschlagen gewünscht haben.
Wie sich zeigte, haben die meisten Leser das Buch wegen des zentralen Teils, der die Zusatzstoffe beinhaltet, gekauft. Ich bekam auch die Rückmeldung, dass hier eine Referenztabelle sehr nützlich wäre. Ich habe daher 2012 diesen Teil und den Bereich über Lebensmittelrecht nochmals durchgesehen, um die neu zugelassenen Zusatzstoffe ergänzt und auch um neue Regelungen, wie bei der Werbung mit nährwertbezogenen Angaben. Ergänzt um eine Referenztabelle gibt es nun die zwei mittleren Teile als eigenes Buch unter dem Titel "Zusatzstoffe und E-Nummern" zu kaufen.
Nachdem ich selbst über 30 kg abgenommen habe, aber auch feststellen musste wie wenig viele Leute von Ernährung oder der Nahrung wissen, habe ich mich daran gemacht einen Diätratgeber "der anderen Art" zu schreiben. Er enthält nicht ein Patentrezept (wenn auch viele nützliche Tipps), sondern verfolgt den Ansatz, dass jemand mit einer Diät erfolgreicher ist, der genauer über die Grundlagen der Ernährung, was beim Abnehmen passiert und wo Gefahren lauern, Bescheid weiß. Daher habe ich auch das Buch bewusst "Das ist kein Diätratgeber: ... aber eine Hilfe fürs Abnehmen" genannt. Es ist mehr ein Buch über die Grundlagen der Ernährung, wie eine gesunde Ernährung aussieht und wie man dieses Wissen konkret bei einer Diät umsetzt. Es ist daher auch Personen interessant die sich nur über gesunde Ernährung informieren wollen und nach Tipps suchen ihr Gewicht zu halten.
Das Buch "Was Sie schon immer über Lebensmittel und Ernährung wissen wollten" wendet sich an alle, die zum einen die eine oder andere Frage zu Lebensmitteln und Ernährung haben, wie auch die sich für die Thematik interessieren und auf der Suche nach weitergehenden Informationen sind. Während andere Autoren zwar auch populäre Fragen aufgreifen und diese oft in einigen Sätzen beantworten und zur nächsten Frage wechseln, habe ich mich auf 220 Fragen beschränkt, die ich mehr als Aufhänger für ein Thema sehe, so hat das Buch auch 392 Seiten Umfang. Jede Frage nimmt also 1-2 Seiten ein. Sie sind nach ähnlichen Fragestellungen/Lebensmitteln gruppiert und diese wieder in vier Sektionen: zwei Großen über Lebensmittel und Ernährung und zwei kleinen für Zusatzstoffe und Lebensmittelrecht/Werbung. Man kann das buch daher von vorne bis hinten durchlesen und so seinen Horizont erweitern, aber auch schnell mal nach einer Antwort suchen. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, vor allem weil der Stil nicht reißerisch ist und ein Dogma verbreiten will, sondern aufklärend ist.
Sie erhalten alle meine Bücher über den Buchhandel (allerdings nur auf Bestellung), aber auch auf Buchshops wie Amazon, Libri, Buecher.de und ITunes. Sie können die Bücher aber auch direkt bei BOD bestellen.
Mehr über diese Bücher und weitere des Autors zum Themenkreis Raumfahrt, finden sie auf der Website Raumfahrtbucher.de.
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