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Bei dem heutigen Artikel handelt es sich um eine typische Saisonleckerei: Schokoladeneier im inneren gefüllt mit Blätterkrokant. Das gibt es typischerweise zu Ostern und Weihnachten, dann meistens zum an den Baum hängen. Betitelt ist es als "Blätterkrokant umhüllt von feiner Vollmilchschokolade". Auf der Rückseite findet man dann die Umschreibung "Vollmilchschokolade gefüllt mit gemahlenen Nüssen in karamellisiertem Zucker (75%). Dies ist eigentliche Verkehrsbezeichnung, die den Verbraucher über die Natur des Produktes aufklären soll. Wie immer stehen wörtliche Angaben von der Packung in dunkelblau.
Dss Zutatenverzeichnis gestaltet sich etwas unübersichtlich, weil der Hersteller nicht der gesetzlichen Vorschrift gefolgt ist Lebensmittel getrennt auszuweisen (also in diesem Falle Schokolade und Füllung=. Immerhin bekommt man so ein Gesamtverzeichnis, das vielleicht sogar noch wenn man an den Absolutmengen interessiert ist noch nützlicher ist.
Zucker: Zucker befindet sich größeren Mengen in der Vollmilchschokolade wie auch im Krokant. Er ist daher Hauptbestandteil
Haselnüsse (19%): Sind Hauptbestandteil der Füllung
Glucosesirup: Wahrscheinlich nur in der Füllung vorhanden. Glucosesirup kristallisiert viel schlechter als Zucker aus, daher wird er gerne für die Füllung von Pralinen oder eben hier für Blätterkrokant verwendet. Weiterhin ist er nicht so süß und so kann man eine größere Menge im Krokant oder in der Schokolade verarbeiten, ohne dass sie penetrant süß schmeckt - schließlich besteht schlussendlich das Produkt zu zwei dritteln aus Zucker.
Süßmolkenpulver: Ein billiger Rohstoff der bei der Herstellung von Molkereiprodukten anfällt. Es besteht vorwiegend aus Milchzucker, Eiweiß und Mineralien und ist weitgehend fettfrei.
Vollmilchpulver: Wenn man Vollmilch sprühtrocknet bekommt man den normalen Grundstoff für Milchschokolade: Vollmilchpulver. Es enthält anders als das Süßmolkepulver auch noch das Milchfett.
Kakaobutter: Der Rohkakao wird zuerst weitgehend entfettet ("stark entölt") und das nun fettarme Kakaopulver und das Fett, die Kakaobutter getrennt verarbeitet und je nach Bedarf Kakaobutter zugesetzt. So auch hier. Da die Kakaobutter an erster Stelle steht enthält die Schokolade mehr Kakaobutter als Kakaomasse. Dabei gilt erstere als die wertvollere Zutat.
Kakaomasse: Die fettfreie Kakaomasse
pflanzliches Fett: Wird für die Füllung zum Karamellisieren benötigt
Milchzucker: Meistens in der Schokoladenmasse als Zutat enthalten. Er süßt kaum, und entsteht in großer Menge bei der Herstellung von Milchprodukten. Er wird zahlreichen Produkten zugesetzt um den Geschmack abzurunden oder einfach als billiger Füllstoff.
Emulgator (Sojalecithine): Verbindet die fetthaltigen und fettfreien Bestandteile zu einer Masse und verhindert das Entmischen.
Salz: Genauso wie der Vanilleextrakt ein Geschmacksträger
Vanilleextrakt: Für den Geschmack. Die billigere Alternative wäre synthetisches Vanillin.
Die Packung enthält die GDA Kennzeichnung. Besonders sinnfrei ist, das direkt nach der ausführlichen Kennzeichnung sich die Werte pro Ei nochmals befinden. Normal ist, dass diese Kurzzusammenfassung auf einer anderen Packungsseite ist, was allerdings bei einem Beutel auch nicht so sinnvoll ist.
Pro 110 g | 1 Ei (16,7 g) | |
---|---|---|
Brennwert: | 2105 kJ / 502 kcal | 352 kJ / 84 kcal |
Eiweiß | 5,2 g | 1,0 g |
Kohlenhydrate | 67 g | 11,2 g |
davon Zucker | 59 g | 9,9 g |
Fett | 23 g | 3,8 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 8,4 g | 1,4 g |
Ballaststofe | 2,2 g | 0,4 g |
Natrium | 0,1 g | 0,02 g |
Geschmacklich gibt es nichts zu sagen. Die Eier sind absolut in Ordnung. Ich will mich auf zwei andere Punkte konzentrieren: Was ist Krokant? Das wissen nämlich die meisten nicht. Viele nehmen an, es wären gemahlene angeröstete Haselnüsse. Das ist nicht ganz richtig. Es ist vor allem karamellisierter Zucker, der wie man in der Nährwertkennzeichnung sieht auch den Hauptbestandteil der Mischung ausmacht. Er wird mit Pflanzenöl karamellisiert. Butterkrokant verwendet dazu Butter, das gibt eine weichere Konsistenz. Erst am Schluss werden dann feingemahlene Nüsse untergezogen, die aber nun nicht mehr geröstet werden. Üblich sind Haselnüsse, doch auch Walnüsse sind möglich. Andere Nussarten müssen deklariert werden. Vorgeschrieben ist ein Mindestanteil von 20% Nüssen im Krokant. Hier sind es 19% im ganzen Produkt, zudem aber auch die Schokoladenhülle gehört, sodass im Krokant der Nussanteil deutlich höher als die 20% ist. Aufgrund der Zusammensetzung aus 75% Füllung (siehe bei der Verkehrskennzeichnung) müssten es 25% Haselnüsse in der Füllung sein.
Das wird dann auf eine gefettete Platte ausgestrichen. Dadurch erhält man normales Krokant, dass man nach dem Abkühlen dann z. B. in kleine Brocken zerschneiden kann.
Bei Blätterkrokant werden die Schichten dünn ausgewellt, und mit einem Trennmittel versehen wieder zusammengefaltet. Bei der Haushaltsherstellung ist dies Nugat. Hier wohl eher pflanzliches Fett oder der Milchzucker als Trennmittel.
Das zweite ist das UTZ Siegel. Das kenne ich nur von Kaffee. Es ist ein Siegel, dass eine kontinuierliche Verfolgung des Kaffee bis zum Ursprung der Verarbeitung ermöglicht. Wie dies beim Kakao ist? Wahrscheinlich ähnlich. Aber es ist weder ein Biosiegel,, noch so etwas wie ein Fair-Tradesiegel, weil es keine Mindestpreise oder Absicherung gegen schwankende Marktpreise beinhaltet. So gesehen ist es Augenwischerei, weil es nicht für eine bessere Qualität oder ein besseres Geschäftsmodell steht.
Wir kennen ja solche Sigele die eigentlich nichts aussagen wie das DLG Siegel. Wer wirklich auf Bio Wert legt sollte auf ein Biosiegel achten und wer auch möchte das die Bauern am Gewinn besser beteiligt ist sollte Fair trade Produkte kaufen, aber jedes andere Siegel sollte man schlicht und einfach ignorieren.
Zum Thema Ernährung, Lebensmittel und Lebensmittelchemie/recht sind bisher vier Bücher von mir erschienen:
Das Buch „Was ist drin?“ wendet sich an diejenigen, die unabhängige Informationen über Zusatzstoffe und Lebensmittelkennzeichnung suchen. Das Buch zerfällt in vier Teilen. Es beginnt mit einer kompakten Einführung in die Grundlagen der Ernährung. Der zweite Teil hat zum Inhalt eine kurze Einführung in die Lebensmittelkennzeichnung - wie liest man ein Zutatenverzeichnis. Welche Informationen enthält es? Ergänzt wird dies durch einige weitere Regelungen für weitergehende Angaben (EU Auslobung von geografischen Angaben, Bio/Ökosiegel etc.).
Der größte der vier Teile entfällt auf eine Beschreibung der technologischen Wirkung, des Einsatzzweckes und der Vorteile - wie auch bekannter Risiken - von Zusatzstoffen. Der letzte Teil zeigt beispielhaft an 13 Lebensmitteln, wie man ein Zutatenverzeichnis sowie andere Angaben liest, was man schon vor dem Kauf für Informationen aus diesem ableiten kann, die einem helfen, Fehlkäufe zu vermeiden und welche Tricks Hersteller einsetzen, um Zusatzstoffe zu verschleiern oder ein Produkt besser aussehen zu lassen, als es ist. 2012 erschien eine Neuauflage, erweitert um 40 Seiten. Sie trägt zum einen den geänderten Gesetzen Rechnung (neue Zusatzstoffe wurden aufgenommen, Regelungen über Lightprodukte beschrieben) und zum anderen ein Stichwortregister enthält, das sich viele Leser zum schnelleren Nachschlagen gewünscht haben.
Wie sich zeigte, haben die meisten Leser das Buch wegen des zentralen Teils, der die Zusatzstoffe beinhaltet, gekauft. Ich bekam auch die Rückmeldung, dass hier eine Referenztabelle sehr nützlich wäre. Ich habe daher 2012 diesen Teil und den Bereich über Lebensmittelrecht nochmals durchgesehen, um die neu zugelassenen Zusatzstoffe ergänzt und auch um neue Regelungen, wie bei der Werbung mit nährwertbezogenen Angaben. Ergänzt um eine Referenztabelle gibt es nun die zwei mittleren Teile als eigenes Buch unter dem Titel "Zusatzstoffe und E-Nummern" zu kaufen.
Nachdem ich selbst über 30 kg abgenommen habe, aber auch feststellen musste wie wenig viele Leute von Ernährung oder der Nahrung wissen, habe ich mich daran gemacht einen Diätratgeber "der anderen Art" zu schreiben. Er enthält nicht ein Patentrezept (wenn auch viele nützliche Tipps), sondern verfolgt den Ansatz, dass jemand mit einer Diät erfolgreicher ist, der genauer über die Grundlagen der Ernährung, was beim Abnehmen passiert und wo Gefahren lauern, Bescheid weiß. Daher habe ich auch das Buch bewusst "Das ist kein Diätratgeber: ... aber eine Hilfe fürs Abnehmen" genannt. Es ist mehr ein Buch über die Grundlagen der Ernährung, wie eine gesunde Ernährung aussieht und wie man dieses Wissen konkret bei einer Diät umsetzt. Es ist daher auch Personen interessant die sich nur über gesunde Ernährung informieren wollen und nach Tipps suchen ihr Gewicht zu halten.
Das Buch "Was Sie schon immer über Lebensmittel und Ernährung wissen wollten" wendet sich an alle, die zum einen die eine oder andere Frage zu Lebensmitteln und Ernährung haben, wie auch die sich für die Thematik interessieren und auf der Suche nach weitergehenden Informationen sind. Während andere Autoren zwar auch populäre Fragen aufgreifen und diese oft in einigen Sätzen beantworten und zur nächsten Frage wechseln, habe ich mich auf 220 Fragen beschränkt, die ich mehr als Aufhänger für ein Thema sehe, so hat das Buch auch 392 Seiten Umfang. Jede Frage nimmt also 1-2 Seiten ein. Sie sind nach ähnlichen Fragestellungen/Lebensmitteln gruppiert und diese wieder in vier Sektionen: zwei Großen über Lebensmittel und Ernährung und zwei kleinen für Zusatzstoffe und Lebensmittelrecht/Werbung. Man kann das buch daher von vorne bis hinten durchlesen und so seinen Horizont erweitern, aber auch schnell mal nach einer Antwort suchen. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, vor allem weil der Stil nicht reißerisch ist und ein Dogma verbreiten will, sondern aufklärend ist.
Sie erhalten alle meine Bücher über den Buchhandel (allerdings nur auf Bestellung), aber auch auf Buchshops wie Amazon, Libri, Buecher.de und ITunes. Sie können die Bücher aber auch direkt bei BOD bestellen.
Mehr über diese Bücher und weitere des Autors zum Themenkreis Raumfahrt, finden sie auf der Website Raumfahrtbucher.de.
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