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Als ich neulich einen Beitrag über das ideale Bett sah, ist dabei ein Typ dabei gewesen, auf den wäre ich beim Nachdenken selbst nicht gekommen: Wasserbetten. Also ich habe bisher bei Wasserbetten eher die Nachteile gesehen: Es kann beschädigt werden und Wasser kann auslaufen, mit der Folge von größeren Wasserschaden. Dann wiegt es natürlich eine Menge. Ich denke da muss man erst klären ob die Decke es trägt und zuletzt hat das Wasser dann Zimmertemperatur. Das mag im Hochsommer angenehm sin, aber im Winter?
Zuletzt, und ich gebe gern zu das ist ein verbreitetes Vorurteil, verbinde ich Wasserbetten mit Sex. Nicht umsonst kommen sie häufig in Pornofilmen zum Einsatz, wenn dort mal der Dreh im Bett stattfindet (was ja eher die Ausnahme ist). Durch die nachgebende Natur und das Rückfedern gibt es dann dieses wabbelige Gefühl.
Da eine normale Matratze irgendwann durchgelegen ist und dann gewechselt werden muss, habe ich bei dem Wasserbett gemeint, das ja ein nachgebendes Medium ist, das die Matratze nicht gut geeignet ist, wenn man schon Rückenschmerzen hat. Hervorgehoben wird allerdings, dass es gerade deswegen keine Druckstellen gibt. Neu für mich war, dass man durch die Füllung den Härtegrad individuell einstellen kann.
So habe ich mich mal auf die Suche gemacht was ein Wasserbett so kostet. Und zu meiner Überraschung sind Wasserbetten gar nicht mal so teuer wie ich dachte. Eines in meiner Größe (Einzelbett) gibt es schon für unter 350 Euro. So viel hat meine letzte Matratze alleine gekostet, aber es ist ja ein komplettes Bett, also müsste ich noch Lattenrost und Bett dazurechnen und dann bin ich schon bei 650 Euro. Also zumindest der Luxusartikel, als den ich es angesehen habe ist es nicht. Im Gegenteil es kann günstiger als ein normales Bett sein.
Viele Nachteile lassen sich auch bedingt kompensieren. So schwabbelt es nicht so stark wenn es mit einem Gel gefüllt wird. Dann hat man nach verschiedenen Quellen aber das Problem mit der Heizung weil die Wärmeleitung durch Konvektion nur noch schlecht möglich ist. Je nach Bauweise kann man auch die Höhendifferenz verhindern, wenn man aufsteht, da man bei einem festen Rahmen dann stark einsinkt.
Was aber bleibt, ist dass eine Heizung nötig ist, die pro Jahr 200 bis 500 kWh an Strom erfordert. Das muss man zu den Anschaffungskosten als laufende Kosten kalkulieren. Das sind bei aktuellen Stromkosten 55 bis 140 Euro an laufenden Kosten pro Jahr. (bei 27,5 ct/kWh). Das Gewicht von bis zu 800 kg bleibt auch und es muss geprüft sein ob in höheren Stockwerken dies keine Probleme mit der Statik bereitet.
Was allerdings auch bleibt und zumindest für mich negativ ist, ist dass sie doch regelmäßiger Kontrolle bedürfen. Die Oberfläche muss regelmäßig gereinigt werden, das Wasser muss mit einer Konditionierlösung regelmäßig versetzt werden um mikrobiellen Befall zu verhindern. Wenn man allergisch auf Hausstaub ist dürften sie allerdings unschlagbar sein - Das Vinyl bietet keinen Lebensraum für die Milben und sie können sich nur im Matratzenbezug tummeln den man leicht auswechseln und waschen kann. Für diesen Personenkreis dürfte das Wasserbett vorteilhafter als jedes andere Bett sein.
Was offen ist, ist wie man die Matratze füllt und entleert ohne das es zu Wasseraustritt kommt (problematisch z.B. bei Laminat). Das hat leider auch der Fernsehbericht nicht gezeigt.
In der Summe bleibt es bei meinem Urteil - für mich ist es nichts, denn ich will ein möglichst pflegearmes und wartungsarmes Bett und ich bin seit Jahren bestrebt meine Stromkosten zu senken. Allerdings ist es, und das ist auch ein Resümee, auch kein Luxusgegenstand für den ich es bisher gehalten habe.
© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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