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Fehlermeldungen sind seit ich denken kann, ein sehr komisches Kapitel bei Computern. Meiner Erfahrung nach ist es so, das je stabiler und zuverlässiger ein System ist desto nichts sagender und kürzer die Fehlermeldung. Das Extrembeispiel war CP/M. Es gab nur wenige Fehlermeldung die selten mehr als 3 kurze Worte umfassten wie "FILE R/O" oder "BAD SECTOR". Nun ja, man hatte auch selten mit Fehlern zu tun, und wenn, wusste man meistens auch sofort woran es lag, so reagierte CP/M allergisch darauf wenn man Disketten einfach so wechselte und dann nicht auf STRG-C drückte, um sie anzumelden. Dagegen ist Linux gesprächig und MS-DOS erzählt ganze Romane - entsprechend ist es auch um die Zuverlässigkeit bestellt. Doch bei Windows sieht man doch, was man für ein zuverlässiges, stabiles System man hat - an den Fehlermeldungen "Allgemeine Schutzverletzung bei Adresse 564F:AB13" - Ist doch absolut nichts sagend, also haben wir hier das stabilste und zuverlässigste Betriebssystem von allen!
Wie war es früher doch mühsam festzustellen, ob sich der Kauf einer neuen Softwareversion lohnte? War Produkt A von Version 2.0 auf 3.0 geklettert nun besser als Produkt B, welches nur von Version 3.2 auf 3.3 sich änderte. Überhaupt war ein Produkt besser mit hoher Versionsnummer und langer Geschichte oder ein Neues mit der Version 1.0?
Dank M$ muss man sich heute darüber keine Gedanken machen. Es gibt nun das Verfallsdatum auf der Software! Wer Office 97 im Jahre 2000 benutzt hat ein Produkt das so frisch ist wie 3 Jahre alte Bananen.
Der 8086 Prozessor ist 1978 erschienen, der IBM PC mit der ersten Version von MS-DOS 1981. Ist es nicht schön, das heute, 20 Jahre später noch ein PC kompatibel dazu ist. Das Sie (wenn sie noch ein 5.25" Laufwerk haben). PC-DOS 1.0 noch auf ihrem Pentium 4 PC booten können?
Nichts ist für den Verbraucher ärgerlicher als wenn er sich umstellen muss, sich an neue Rechner, neue Konzepte und neue Programme gewöhnen muss. Dank Microsoft und Intel muss man das nicht. Man kann die Rechenpower eines Pentium 4 PC benutzen und trotzdem alte Programme und Hardware einsetzen.
Natürlich gibt es auch hier die Kleingeister, die den Vorteil nicht erkennen. Sie bemängeln, das Kompatibilität ja ganz gut sei, aber man sich doch endlich mal von Altlasten befreien sollte, wie dem Real Modus mit 16 Bit Adressierung, den nur 15 Interrupts, dem Problem der Absturzempfindlichkeit durch ein nicht vollständig implementiertes 32 Bit System in Windows 9x, welches noch auf der DOS Technologie basiert.
Manche extreme Gemüter meinen sogar. Wichtig wäre doch nur die alten Dateien lesen zu können, und wenn dies ein besseres effektives System leiste, so wäre es auch möglich auf ein anderes Betriebssystem oder gar einen anderen Prozessortyp zurückzugreifen. Diese Miesmacher haben eben nicht erkannt was der Kunde will: Er will einen x86 PC, und zwar einen der zwar mehr kann als der alte, aber bei dem man nichts neues lernen muss, und da kann man das nicht einfach alles ändern. Das geht nur in kleinen Schritten, wie Windows 95 zeigt.
Sowohl Microsoft wie auch Intel haben sich viel Mühe gegeben, das der PC genau das ist, was der Verbraucher will. Er ist keine komplizierte Maschine mit verschiedenen Dingen auf die man achten muss, man kann den Hardwareteil eines PCs heute mit ein paar Zahlen wie "800 MHz, 128 MB, 20 GB" charakterisieren. Wie viel komplizierter war da doch die Auswahl eines Computers in den achtziger Jahren, man musste Geräte vergleichen, wissen was man mit dem Gerät tun will und man konnte es nicht bei Aldi kaufen. Auch ist der PC viel billiger geworden. 1981 kostete ein IBM PC 11700 DM, heute 2500 DM.
Nun weisen andere drauf hin, das zwar die Computer billiger geworden sind, jedoch nicht der Prozessor. Beim IBM PC kostete dieser 200 Mark (<2 % des Preises), heute 500 Mark (20 % des Preises). So verdient Intel erheblich mehr als früher. Aber das ist doch nur gerecht, dafür das wir die ganze Auswahl beim PC Kauf sparen. Mancher meint, das wäre aber früher doch gar nicht so schlecht gewesen, zumindest hätten sich die Rechner in Design, Leistung und Vor- und Nachteilen unterschieden. Es hätte für jeden den richtigen Computer gegeben. Zudem waren nicht Intel PCs schon damals billiger als heute 500-1000 Mark kostete in den achtziger Jahren ein Computer, der nicht von IBM kam.
Klar, Computer sind heute teurer, aber dafür können sie auch alles. Und sie brauchen mehr Hardware damit die Software überhaupt läuft. Mit den Entwicklungstools von Microsoft ist es heute einfach nicht mehr möglich packende Spiele zu programmieren, die auf eine Diskette passen und mit 64 K Hauptspeicher auskommen. Wer unbedingt so nostalgisch veranlagt ist, sollte sich doch einfach einen Emulator auf den PC laden.
Wer sich vor 10 Jahren eine Grafikkarte kaufte, bekam Treiber für verschiedene Betriebssystem, für OS/2, Windows, Windows NT, Solar, Free BSD, dazu noch für ein halbes Dutzend DOS Programme. Dank der Vorherrschaft von Windows ist es heute nur noch nötig Treiber für diese Plattform anzubieten. Dadurch werden Hardwarekomponenten schneller weiterentwickelt. Ja man kann auch die Treiber erst einmal in einer Beta Fassung mitgeben, denn dank der einzigartigen Architektur von Windows bemerkt der Anwender sowieso nicht, ob der Treiber fehlerhaft ist oder Windows oder die Software die er gerade benutzt. Dadurch werden Hardwarekomponenten schneller weiterentwickelt.
Auch bei der Hardwarefront zeigt Intel wie es geht. Mit der Geschwindigkeitssteigerung der Prozessoren halten in kurzem abstand neue Chipsätze, Prozessorsockel und RAM Sockel Einzug. Seit Einführung des Pentium bei den RAMs z.B. Fast-Page RAMs, EDO RAMs, SD-RAM's, PC-100, PC-133 und RAMBUS,DD-RAM,DDR2 RAM..... Die Einführung von 8 verschiedenen Speicherformen vereinfacht doch den Computerkauf enorm. Wozu sich einen Computer kaufen den man aufrüsten kann? In einem Jahr bekommt man sowieso keine Bauteile mehr die in das System passen!
Dank dem Wintel PC ist man nicht mehr alleine. Man muss nur ein Problem ansprechen, schon bekommt man von vielen Seiten mehr oder wenige brauchbare Tipps, kann gemeinsam über M$ schimpfen, kurzum: Die Probleme mit Windows, Interrupts und Software verbinden. Der soziale Außenseiter der sein SCSI System mit 5 Karten zum Laufen gebracht hat, rückt sofort in den Mittelpunkt des Interesses. Wer Webseiten wie diese macht, braucht sich über Zuspruch und nette Einträge ins Gästebuch nicht wundern, das kommt fast von alleine.
Frage: Was hat sich seit Windows 95 funktionell im Betriebssystem geändert? Was sie wissen nicht was? Der Look and Feel, deswegen hat es auch passend zum Modejahr einen eindeutigen Namen. Das Windows XP zeigt nun den neuen Modetrend für 2001/2002: Poppige Farben in großzügigen Icons sind angezeigt. Trend sind nun flächige Startmenüs und aufgeräumte Desktops. Was? Warum meinen Sie ein Betriebsystem müsste als wichtigste Eigenschaft funktionell sein und stabil laufen? Sie haben es noch nicht kapiert: Das war vor Microsoft.
Zum Thema Computer ist auch von mir ein Buch erschienen. "Computergeschichte(n)" beinhaltet, das was der Titel aussagt: einzelne Episoden aus der Frühzeit des PC. Es sind Episoden aus den Lebensläufen von Ed Roberts, Bill Gates, Steve Jobs, Stephen Wozniak, Gary Kildall, Adam Osborne, Jack Tramiel und Chuck Peddle und wie sie den PC schufen.
Das Buch wird abgerundet durch eine kurze Erklärung der Computertechnik vor dem PC, sowie einer Zusammenfassung was danach geschah, als die Claims abgesteckt waren. Ich habe versucht ein Buch zu schreiben, dass sie dahingehend von anderen Büchern abhebt, dass es nicht nur Geschichte erzählt sondern auch erklärt warum bestimmte Produkte erfolgreich waren, also auf die Technik eingeht.
Die 2014 erschienene zweite Auflage wurde aktualisiert und leicht erweitert. Die umfangreichste Änderung ist ein 60 Seiten starkes Kapitel über Seymour Cray und die von ihm entworfenen Supercomputer. Bedingt durch Preissenkungen bei Neuauflagen ist es mit 19,90 Euro trotz gestiegenem Umfang um 5 Euro billiger als die erste Auflage. Es ist auch als e-Book für 10,99 Euro erschienen.
Mehr über das Buch auf dieser eigenen Seite.
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